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An der Berlinale gelobt: «L’amour du monde» von Jenna Hasse

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«L’amour du monde» war die einzige reine Schweizer Produktion an der diesjährigen Berlinale. Der Film von Jenna Hasse lief als Weltpremiere in der Sektion Generation und erhielt von der Jury eine lobende Erwähnung. Jetzt kommt er in die Deutschschweizer Kinos.

Der Erstlingsfilm von Jenna Hasse ist ein kleines Wunder. In leisen, unspektakulären Bildern erzählt die 1989 in Lissabon geborene und als Tochter eines Portugiesen und einer Schweizerin am Genfersee aufgewachsene Schauspielerin und Regisseurin eine Geschichte von drei jungen Menschen, die zusammen einen schwülen Sommer verbringen.

So wenig die drei Protagonisten gemeinsam zu haben scheinen, so sehr sind sie doch Seelenverwandte. Die Drei sind gelangweilt und träumen sehnsüchtig von einer fernen Welt. Der Film kommt fast ohne Dialoge aus; es sind die drei streunenden Figuren in der üppigen Natur mit dem plätschernden See, die die Geschichte ausmachen. Und etwas Unausgesprochenes verbindet sie: Bei allen drei ist die Mutter abwesend.

Liebe ohne Verführung

Ein wahrlich unwahrscheinliches Trio von jungen Menschen findet hier zusammen. Juliette, ein Heimkind, ist 7-jährig, Margaux, die Hauptfigur, 14 Jahre alt, und Joël, längst erwachsen, wird um die 30 sein. Juliette hegt Gefühle für Margaux, die für sie eine Art Ersatzmutter wird, und zwischen Margaux, schon eine attraktive junge Frau, und dem introvertierten Joël knistert eine erste Verliebtheit.

Aber so unterschiedlich die Drei im Alter sind, so gleichberechtigt und auf Augenhöhe begegnen sie einander. Sie finden eher zufällig zusammen, weil Margaux, die auf Juliette aufpassen soll, das zwirblige Mädchen beim Spazieren am Wasser kurzzeitig aus den Augen verliert, Juliette prompt ins Wasser fällt und von Joël gerettet wird. Ohne dass sie darüber reden, wissen die Drei: Über den Vorfall wird nicht gesprochen.

«Klar, ich zeige drei einsame Figuren», sagt Regisseurin Jenna Hasse am Rande der Berlinale im Interview mit Keystone-SDA, «aber sie funktionieren eigentlich wie eine Familie, jedoch ohne, dass das direkt gezeigt wirs». Eine Art Liebesgeschichte also? «Die Drei haben unabhängig voneinander den Wunsch nach einer Beziehung und spüren, dass es gefühlsmässig etwas zwischen ihnen gibt. Eine Verführung braucht es da nicht. Das Schlüsselwort ist für mich ‹Désir›, was auf Deutsch Wunsch aber auch Verlangen heisst.»

Raum für Kurzfilm

Der Titel spricht aber nicht nur von Liebe, sondern von ‘L’amour du monde’, also von sehr viel mehr. «Der Titel meines Films ist der Titel des Romans von Charles Ferdinand Ramuz von 1928, den ich ursprünglich verfilmen wollte. Seine Geschichte spielt wie mein Film in einem kleinen Dorf am Genfersee, in das die Welt einbricht, weil ein Kino gebaut wird. Ich hoffe, dass etwas von der Stimmung von Ramuz’ Roman in meinem Film zu spüren ist.»

Also eine Romanverfilmung? «Nein, das ist es auf keinen Fall. Ich benutze ja nur ein Zitat des Schriftstellers, der mir nahesteht, auch weil er wie ich in Lausanne lebte.»

Auch wenn die Produktionsgesellschaft von ‹L’amour du monde› Langfilm heisst: Mit 76 Minuten ist der Film nicht besonders lang. Aber die Länge ist ideal, um den Film im Kino mit einem Kurzfilm zu kombinieren.

Diese schöne Idee, so auch Kurzfilme ins Kino zu bringen, bleibt leider die Ausnahme. Hier aber ist die Kombination geradezu perfekt: Jenna Hasse führt in beiden Werken Regie und Clarisse Moussa spielt beide Male die Hauptrolle – im Kurzfilm «En Août» von 2014 als Sechsjährige, im Langfilm von 2023 als 14-Jährige.

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