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An Pilzen und Pflanzen lernen, wie eine horizontale Gesellschaft funktionieren kann

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Charlatan tourt durch Grossfreiburg. Das partizipative Projekt soll das Miteinander in der Stadt fördern und die Bürgerinnen und Bürger anregen, sich auszutauschen und im Stadtleben einzubringen.

Organismen verstehen, damit sich in unserem und anderem Leben neue Geflechte, Verbindungen und Kreisläufe eröffnen: Das ist das Ziel des Projekts «Wir sind Natur und Natur ist Kultur» des Freiburger Kollektivs Charlatan. Es ist Preisträger des 2019 durchgeführten Wettbewerbs für partizipative Projekte der Stadt Freiburg (die FN berichteten).

Lange durch die Corona-Pandemie blockiert, vagabundiert Charlatan nun seit Freitag durch Grossfreiburg. Das Projekt besteht aus einer begehbaren Installation aus Holz. Sie wurde vom Schreiner und Künstler Jörg Bosshard entworfen und im April von ihm und mehreren Helfern in der Blue Factory aufgebaut – notabene ohne Plan, um eine möglichst organische Wirkung zu erzielen. «Die Konstruktion soll wie ein Berg oder ein Wald wirken, durch den man nach oben gelangen kann», erklärt Bosshard. Es gibt keine rechten Winkel, die Stabilität wird durch eine Bauweise in Dreiecken gewährleistet.

Machtverhältnisse überdenken

Der Wagen ist ein Universum von zahlreichen Pilzen und Rhizompflanzen, das von Christiane Hamacher, Isabel Moesch, Esther Maria Jungo und Jörg Bosshard konzipiert und ausgeführt wurde. Im Innern der Holzskulptur spriessen Speisepilze wie Shiitake, Austernseitlinge, Kräuterseitlinge, Zitronenseitlinge, Pioppino; an der Aussenstruktur klettern Hopfen, Clematis, Artischocken, Lein, Wicke, Etagenzwiebel, Emmer. 

Auf ihrer Tournee machen die Künstlerinnen und Geisteswissenschaftler des Kollektivs Halt an verschiedenen Orten und wollen mit den Menschen ins Gespräch kommen. «Das Thema mag abstrakt klingen. Indem wir ihm aber eine Form geben, wird es im wortwörtlichen Sinne erfahrbar, fassbar, begreiflich», sagt Kunsthistorikerin Esther Maria Jungo. Seit Jahrhunderten stelle sich der Mensch – also die Kultur – über die Natur, wodurch ihr Verhältnis aus dem Gleichgewicht geraten sei. Bei dem Versuch, die Gesellschaft anders, nämlich horizontal, zu denken, seien Pilze ein gutes Anschauungsobjekt, fährt Jungo fort. Denn der grösste Teil der Pilze befinde sich unter der Erde: Mit dem sogenannten Mycel beschaffen sich die Pilze Nahrung. Es ist ein riesiges Netzwerk, das auch den Austausch von Nährstoffen zwischen verschiedenen Pflanzen unterstützt. «Daraus können wir lernen, dass die Kultur durch die Natur zu uns kommt.»

«Keep Cool»

Nach einer Impulsidee von Barbara Meyer laden die Künstlerin Christiane Hamacher und die Gartengestalterin Isabel Moesch die Menschen zudem ein, eine rankende Rhizompflanze gratis zu «adoptieren». Im Gegenzug sollen sie Ideen entwickeln, wie sie bei Hitze eingesetzt oder in ein Konstrukt integriert werden können, um Schutz und Schatten zu bieten. «Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt», sagt Hamacher. Die Ideen sollen dann auf der Website der Künstlerinnen, verlinkt mit Charlatan, ausgetauscht werden. «Es sind vielleicht kleine, liebende, experimentelle Ansätze für Ideen und Modelle, wie wir die Schäden des Klimawandels reparieren können. Denn mehr können wir nicht mehr tun.» 

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