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Anarchisten haben gefälschten Brief verfasst

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 Sie hätten der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten wollen. Das steht in einer E-Mail, in welcher sich eine anarchistische Gruppe als Verfasser der gefälschten Briefe bekennt, die Mitte April in den Briefkästen der Giffersner Bevölkerung landeten. Darin hatte die Gruppierung im Namen von Bundespräsidentin Simonetta Sommeraga angekündigt, dass es in der Guglera doch kein Bundesasylzentrum geben werde (FN vom 15. April).

Verschiedene Zeitungsredaktionen haben die Bekenner-E-Mail gestern Nachmittag erhalten. Unterschrieben ist sie mit «Anarchistische PöstelerInnen», die Absender-Mailadresse lautet auf den Namen Simon.etta. Wer hinter der bisher unbekannten Gruppe steckt, bleibt also unklar.

Der gefälschte Brief habe sowohl Gegner des Asylzentrums als auch Befürworter betroffen machen wollen, heisst es in der Mail. «Sei es, weil einige RassistInnen in ihrem kurzsichtigen, egoistischen Denken für einen kurzen Moment beschämt waren, oder sei es, weil einige selbst ernannten GutbürgerInnen ihre scheinheilige humanitäre Einstellung reflektieren mussten.» Die Schreiber kritisieren die gesamte Migrationspolitik, bezeichnen diese als «Migrationsregime», in der Asylsuchende «fast maschinell» abgefertigt würden. Sie sehen die Lösung in einer Abschaffung der Grenzen.

Nicolas Bürgisser, Oberamtmann des Sensebezirks, hat keine Bekenner-E-Mail erhalten. Von den FN kontaktiert, sieht er sich in seiner Annahme bestätigt, dass «linksautonome Kreise» den Brief verfasst hatten. «Es sind vielleicht Berner, aber auf keinen Fall Sensler», ist er überzeugt. Othmar Neuhaus, Ammann von Giffers, zeigte sich gestern auf Anfrage der FN erstaunt, dass sich die Verfasser des Briefes nun nachträglich noch meldeten. Der Brief habe in Giffers nur sehr kurzfristig für Aufruhr gesorgt. «Es gab jetzt keine Reaktionen mehr.»

 Gallus Risse, Pressesprecher der Kantonspolizei, vermutet, dass die Gruppe «enttäuscht» war, da sie nach dem Versand der Briefe nur wenig Aufmerksamkeit erhielt. Die bisherigen Ermittlungen hätten nichts ergeben. «Wir haben unsere Bemühungen jetzt etwas runtergeschraubt», so Risse. Dies, weil der Bund nicht stärker nachforsche. «Wir haben in Bezug auf den gefälschten Brief kein Verfahren eröffnet», bestätigt Agnès Schenker, Mediensprecherin beim Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement auf Anfrage. Denn es sei nicht sicher, dass der Straftatbestand der Urkundenfälschung überhaupt erfüllt sei.

Ein Verfahren eröffnet hat jedoch die Freiburger Staatsanwaltschaft, wie Nicolas Bürgisser sagt.

Guglera: Der Verkauf ist nun besiegelt

D er Bund ist nun offizieller Besitzer des Guglera-Gebäudes. Vertreter des Bundesamtes für Bauten und Logistik (BBL) und der bisherige Guglera-Besitzer Beat Fasnacht haben den Verkaufsvertrag vorgestern Donnerstag unterschrieben und von einem Notar beglaubigen lassen, wie BBL-Sprecher Jonas Spirig gestern auf Anfrage bestätigte. Wie Beat Fasnacht ergänzte, kann der bisher vorgesehene Zeitplan damit eingehalten werden: Demnach werden die heutigen Bewohner die Guglera im kommenden Juli verlassen und am 31. Dezember kann der Bund die Liegenschaft übernehmen. Ab 2017 dient das Gebäude auf dem Gemeindegebiet von Giffers als Bundesasylzentrum für maximal 300 Asylsuchende.

Bezüglich der finanziellen Modalitäten des Verkaufs hatten die Vertragsparteien ursprünglich Stillschweigen beschlossen. Es war dann das Eidgenössische Finanzdepartement, das im vergangenen März den Verkaufspreis von 19 Millionen Franken publik machte. Nach eigenen Angaben wird Beat Fasnacht den Verkaufsertrag verwenden, um bei den Ingenbohler Schwestern seine seit dem Kauf der Liegenschaft verbliebene Restschuld zu begleichen. Ein weiterer Teil des Verkaufsertrages decke die Investitionen, die er seit dem Kauf im Jahr 2007 in die Weiterentwicklung der Guglera getätigt habe. Zusätzlich finaziert Fasnacht den neuerlichen Umzug seiner Unternehmen, die ihren Sitz heute noch in Giffers haben. Und schliesslich bezahle er rund drei Millionen Franken als Immobiliengewinnsteuer.

Den Rest des Verkaufspreises will Fasnacht in sein neues Projekt, den Guglerahof investieren. In der nach wie vor in seinem Besitz stehenden Liegenschaft will er ein Ausbildungszentrum für Jugendliche aufbauen, die Schwierigkeiten bei der beruflichen Integration haben.

Unteressen klärt das BBL laut dessen Sprecher Jonas Spirig den Bedarf an baulichen Anpassungen für den künftigen Betrieb des Gebäudes als Asylzentrum ab. Noch ungeklärt ist aber nach wie vor, ob es aus der Guglera ein Durchgangs- oder ein Ausschaffungszentrum für abgewiesene Asylsuchende geben wird. Dieser Entscheid werde erst dann getroffen, wenn alle anderen Standorte für Bundesasylzentren bestimmt seien, sagte Martin Reichlin, vom Staatssekretariat für Migration. mrz/La Liberté bearbeitet von cn

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