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Armut ist auch in der Schweiz ein real existierendes Problem der Gesellschaft

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Am 7. Januar hielt die Freiburger CSP-Grossrätin Bernadette Mäder-Brülhart in Wünnewil einen Vortrag über die schleichende Armut in Schweizer Familien. Die meisten Menschen verbinden mit Armut Hunger leidende, verwahrloste Menschen, die auf der Strasse leben und ohne berufliche und soziale Perspektiven sind. Absolute Armut nennt man das, wenn jemand keinen oder kaum Zugang zu notwendigen Gütern wie Nahrung, Kleidung, Obdach oder Gesundheitspflege hat.

Armut wird vererbt

Daneben gibt es auch eine relative Armut. Diese betrifft Menschen, die im Vergleich zu ihrem Umfeld ein eingeschränktes Leben führen. Haushalte, die im Vergleich zu anderen Haushalten über geringe finanzielle Mittel verfügen, gelten als arm. Je höher der Wohlstand und das Durchschnittseinkommen eines Landes, desto höher der Betrag, der die Grenze zwischen relativer Armut und Nicht-Armut kennzeichnet. Aus diesem Grunde bezeichnet das Bundesamt für Statistik die Armut in der Schweiz auch als Einkommensarmut. Mit weniger als 60 Prozent des gesamtschweizerischen Durchschnittseinkommens fällt man in diese Kategorie, da man nicht genügend Geld hat, um Güter oder Dienstleistungen zu bezahlen, die ein gesellschaftlich integriertes Leben ermöglichen.

Armut hat Konsequenzen, denn die Aufstiegschancen für Menschen aus armen Haushalten sind gering, und wenn dieser Nachteil nicht ausgeglichen werden kann, dann bleibt er über das ganze Leben erhalten. Schlimmer noch, die Armut wird oft sogar vererbt und den Kindern weitergegeben. Konkret bedeutet Armut in der Schweiz für den Einzelnen, dass er vom gesellschaftlichen Leben mehrheitlich ausgeschlossen ist. Betroffene enden aufgrund der Hoffnungslosigkeit, aus der Armut zu entkommen, meist in Vereinsamung.

 Vielfältige Gründe

Relative Armut hat unterschiedliche Ursachen; vielfach sind es gesellschaftliche, politische und ökonomische Rahmenbedingungen, die Armut begünstigen. Kurzarbeit, temporäre Arbeitsverhältnisse oder fehlende Kinderbetreuungsplätze sind oft mitverantwortlich für einen Fall in die Armut. Die Anzahl der Kinder oder ein tiefes Bildungsniveau sind weitere Gründe, die zu einer Armut führen können. Arbeitslosigkeit oder Scheidung sind Schicksale, die jeden treffen und in die Armut treiben können. Selbst das Wohnen kann eine Ursache für Armut sein, denn die Wohnkosten sind in den letzten Jahren so stark angestiegen, dass für Haushalte mit kleinen Einkommen die Mietkosten vielerorts kaum bezahlbar sind.

 Wege aus der Armutsfalle

Um die Armut zu bekämpfen, verlangt Bernadette Mäder-Brülhart Massnahmen in zahlreichen Bereichen: Erstes Ziel sollte es sein, die Vererbung der Armut zu unterbrechen und zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche von armutsbetroffenen Familien ebenfalls arm werden. So müsste man etwa die Frühförderung von Kindern stärken oder mehr schulergänzende Tagesstrukturen schaffen. Junge Erwachsene hingegen sollten besser beim Übergang ins Berufsleben begleitet werden.

Für alle zugängliche Weiterbildungen, die Reintegration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zusätzliche Ergänzungsleistungen für betroffene Familien wären weitere sinnvolle Massnahmen. In ihrem Schlusswort meinte Grossrätin Mäder-Brülhart, dass die Ausgaben für die Bekämpfung von Armut als Investitionen in eine zukunftsfähige Gesellschaft und nicht bloss als Kostenfaktor gesehen werden müssen, nur dann könne die Bekämpfung auch gelingen. Nicht nur für diese treffenden Worte, sondern auch für ihre klare und interessante Darlegung des Armutsproblems empfing die Referentin am Ende viel zustimmenden Applaus.

Zahlen und Fakten

Auch zahlreiche Kinder sind betroffen

Die Armutsgrenze lag 2011 für zwei Erwachsene und zwei Kinder bei 4050 Franken im Monat und bei 2200 Franken für eine Person. Total waren 260000 Kinder von Armut betroffen und 72000 lebten in Haushalten, die Sozialhilfe bezogen.tr

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