Der Kinderumzug in der Unterstadt hat Jung und Alt angezogen. Dem kleinen Rababou machte ein Kindergericht den Prozess.
Korsarinnen, Feen, Superman, Drachen, Sträflinge und Hirsche säumen den Parcours. Die Kinder sind reich mit Konfetti ausgerüstet. Mit diesen wird der Umzug eingedeckt, der sich gemächlich durch die Unterstadt vom Klein-Sankt-Johann-Platz hinüber zum Grossrahmenplatz bewegt. Dort steht der kleine Rababou bereit, um verbrannt zu werden. Im Gegensatz zu seinem grossen Kumpel, der bereits am Sonntag in Feuer aufging und sieben Meter mass (die FN berichteten), bringt es der Kleine auf fünf Meter.
Entlang des Parcours hat die Delegation der Kinderkrippe Carré de sable aus Courtepin auf einer Tribüne Platz genommen. «Wir haben an der Fasnacht in unserem Dorf teilgenommen. Jetzt wollen wir den Cortège in der Unterstadt erleben», erklärt eine Krippenverantwortliche. Sie fügt hinzu: «Das ist für uns wie Ferien.» Zwanzig Kinder und zehn Erwachsene sind angereist.
Schminken und verkleiden
Die achtjährige Emma läuft beim Wagen der Unterstadt-Gruppe Mott‘iv Sports et Loisirs mit. «Ich finde es toll», sagt die Kleine, die stolz darauf ist, dass sie verkleidet mitgehen kann. Ihre Begleiterin Mathilde ist 14 Jahre alt. Sie bezeichnet es als cool, dass sie mit anderen Leuten etwas auf die Beine stellen kann. Und: «Ganz viel Spass macht es mir, dass ich mich schminken und verkleiden kann.» Der Wagen der Gruppe besteht aus einem riesigen Whisky-Fass. Der Unterstädter Sport-Verein feiert mit dem edlen Trank sein 102-jähriges Bestehen.
Schöpferisches Gemeinschaftsgefühl
Am Umzug beteiligt sich aus der Unterstadt auch die Gruppe Rababou. Ihre Mitglieder stellen die beiden überlebensgrossen Puppen her, die verbrannt werden. «Für uns ist die Fasnacht eine Tradition, die verewigt werden muss», sagt eine der verkleideten Gestalten, die den Gruppenwagen des Rababou begleiten.
Im Zentrum der Fasnacht stehe auch der Gruppengeist, der es möglich mache, die Fasnacht und die Wagen auf die Beine zu stellen. Der begeisterte Fasnächtler ergänzt: «Der Kinderumzug ist äusserst wichtig, weil wir auf diese Weise eine Tradition an die Jugend weitergeben.»
Auf dem Grossrahmenplatz haben sich Tausende Kinder und Erwachsene versammelt. Nun wird der grimmige Rababou mit seinem grossen Schnurrbart von einem Kindergericht der Bolzenfasnacht verurteilt. Er wird für die Schlechtigkeiten verbrannt – unter anderem die Schliessung einer Schule –, welche die Stadt und die Unterstadtkinder erfahren haben.
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