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Audrey Werro, die Ausnahmeläuferin

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Bei den Juniorinnen gehört die Freiburgerin Audrey Werro längst zu den besten 800-m-Läuferinnen der Welt. Inzwischen sorgt sie auch bei der Elite regelmässig für Furore. Dabei ist die Athletin aus Courtepin erst 19 Jahre alt.

U20-Vizeweltmeisterin über 800 m, U20-Europameisterin über 800 m, Weltrekordhalterin der U20 über die 1000 m – wer die Leistungen von Audrey Werro einordnen will, kommt nicht um Superlative herum. Bei den Juniorinnen gehört die Athletin aus Courtepin schon länger zur internationalen Spitze, und auch bei der Elite sorgt sie inzwischen regelmässig für Furore, obwohl sie erst 19-jährig ist. Beispiele gefällig? 2022 wurde sie in ihrer Paradedisziplin 800 m zweifache Schweizermeisterin (Indoor und Outdoor) und lief an der EM in München auf Rang 6. Dieses Jahr hat sie in der Halle einen weiteren nationalen Meistertitel und einen 5. EM-Platz ihrem Palmarès hinzugefügt. Ihr neuster Coup: Am vergangenen Wochenende holte Werro bei der Team-EM für die Schweiz den Sieg über die 800 m und blieb in 1:59,95 Minuten zum vierten Mal in ihrer noch jungen Karriere unter der 2-Minuten-Marke.

Die Modellathletin

Wer Audrey Werro einmal hat laufen sehen, versteht, warum sie so erfolgreich ist. Mit ihren langen, kräftigen Beinen ist die 1,82 m grosse Athletin prädestiniert zum Laufen. Ihre Schritte wirken leicht, die Bewegungen natürlich und locker. Müsste man eine ideale 800-m-Läuferin auf dem Reissbrett entwerfen, würde wohl Audrey Werro dabei herauskommen. Die Freiburgerin bewegt sich sportlich schon in professionellen Sphären, sie trainiert aber längst noch nicht so viel wie andere Profiläuferinnen. Sechs- bis siebenmal wöchentlich ist sie unterwegs mit ihrer Trainingsgruppe des CA Belfaux, die rund 15 Läuferinnen und Läufer umfasst. Immer begleitet von Berufstrainerin Christiane Berset Nuoffer. «Die Erholung ist genauso wichtig wie das Training», erklärt Werro, die am Kollegium Gambach im Herbst das letzte Maturajahr beginnt. «Wir wollen nichts überstürzen, wir nehmen uns die Zeit, damit ich lernen und mich entwickeln kann.»

Daumen hoch: Audrey Werro hat für die Schweiz an der Team-EM den Sieg über die 800 m geholt.
Keystone

Die Versuchung, früh zu forcieren, ist in den Laufdisziplinen hoch, weil da rasch grosse Fortschritte erzielt werden können. Allerdings besteht dann die Gefahr, dass die Athletinnen früh ausbrennen. Deshalb legen Werro und ihre Betreuerin Wert auf altersgerechtes Training: nicht zu viele Kilometer abspulen, intensive Einheiten vorsichtig dosieren. In Werros Trainingsgruppe wird denn auch nicht nur gerannt. Einmal pro Woche schult der Yogalehrer die Athletinnen und Athleten in Beweglichkeit, Koordination, Stabilität und Atmung. Alles Dinge, die beim Laufen ebenso wichtig sind wie Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit.

Dem Lehrer sei Dank

Dass Werro überhaupt Leichtathletik macht, hat sie ihrem ehemaligen Lehrer der Primarschule Courtepin zu verdanken. Ihm ist die sportliche Begabung der 9-Jährigen aufgefallen, und er hat ihre Eltern überredet, sie in einen Leichtathletikverein zu schicken. «Angefangen habe ich mit Polysport, aber ich wollte schon bald wieder aufhören. Ich wollte am Mittwochnachmittag lieber spielen als trainieren», erzählt Werro mit einem Lachen. Den Eltern ist es glücklicherweise gelungen, ihre hochbegabte Tochter zum Bleiben zu überreden. Mit 15 wechselte Werro in die Leichtathletik. Das war 2019, als sie im nationalen Nachwuchswettbewerb Mille Gruyère den Final gewann. «Da bei Mille Gruyère 1000 m gerannt werden, habe ich mir jene Disziplin ausgesucht, die dem am nächsten kommt», erklärt die Freiburgerin, warum sie sich für die 800 m entschieden hat.

Erlauchter Kreis

Auch über 100 m, 200 m, 400 m und 600 m ist Werro schon hervorragende Zeiten gelaufen, ihre Paradedisziplin bleibt aber die doppelte Bahnrunde. Innerhalb von drei Jahren hat sie ihre Bestzeit um 12,5 Sekunden auf 1:59,53 verbessert, schon als 18-Jährige durchbrach sie erstmals die 2-Minuten-Schallmauer. Es gibt nur drei Schweizerinnen, die über 800 Meter jemals schneller waren: Selina Büchel (1:57,95), Sandra Gasser (1:58.90) und Lore Hoffmann (1:58:50). Sie alle waren aber um einiges älter, als sie diese Zeiten erreichten.

Beliebte Sammlerobjekte: Autogrammkarten der 19-jährigen Audrey Werro.
Archivbild Charly Rappo

«Ich bin schon als Kind gerne gerannt», erzählt Audrey Werro. «Wenn ich mit meiner Mutter in der nahe gelegenen Migros einkaufen gegangen bin, habe ich ihr immer geholfen, die Einkäufe heimzutragen. Ich nahm eine Tasche, rannte nach Hause, deponierte sie vor die Garage, rannte wieder der Mutter entgegen, packte den nächsten Sack und rannte wieder los.» Mit ihren drei Geschwistern spielte sie am liebsten – wen wundert’s – Fangis.

Schmerzliche Erfahrungen

Den ungestümen Bewegungsdrang von früher scheint sich die 19-Jährige bis heute bewahrt zu haben. Am liebsten läuft sie bei den Rennen vorneweg, vom Start bis ins Ziel. Was bei den Juniorinnen bisher funktioniert hat, tut es bei der Elite nicht mehr. Hier trifft Werro auf Gegnerinnen, die alle mindestens ihr Level haben. Das bekam sie unter anderem im März an den Hallen-EM in Istanbul zu spüren, als sie taktisch unklug lief, viele zusätzliche Meter zurücklegen musste und deshalb Bronze um sechs Hundertstel verpasste. «Die Enttäuschung war gross, aber ich habe viel gelernt», blickt die Freiburgerin zurück. Inzwischen wisse sie, dass hü und hott bei der Elite nicht funktioniere. «Da laufen mehr alle zusammen und auf den letzten 100 m beginnt sich alles zu bewegen. Da muss man taktisch laufen, Geduld haben, das Rennen lesen und sich richtig positionieren.»

Archivbild Charly Rappo

Verbesserungspotenzial hat Werro trotz ihrer Erfolge noch in vielen Bereichen. So muss sie sich noch daran gewöhnen, ihren Platz im Feld zu verteidigen. Bei den 800-m-Rennen wird zuweilen mit harten Bandagen um die vordersten Plätze gekämpft, wie Werro vor drei Wochen bei Atletica Genève schmerzlich zu spüren bekam. «Alle wollten auf der Innenbahn an der Linie laufen, da wurde gerangelt und gestossen und ich kam zu Fall. Solche Rempeleien gehören leider dazu, daran muss ich mich gewöhnen.»

Diamond-League-Premiere

Erfahrungen sammeln im internationalen Elite-Feld steht am Freitagabend auch bei der Athletissima in Lausanne im Vordergrund. Bereits in den letzten beiden Jahren hatte die Freiburgerin am prestigeträchtigen Leichtathletikevent teilnehmen können. 2022 hatte sie im Stade Olympique de la Pontaise über die 800 m in 1:59.87 geglänzt. «Das war allerdings ein Spezialrennen, diesmal starte ich beim richtigen Lauf, der zur Diamond-League-Wertung zählt», sagt Werro. «Ich freue mich, wieder einmal in der Schweiz zu starten, nachdem ich zuletzt viel im Ausland unterwegs gewesen bin. Lausanne ist eine weitere gute Möglichkeit, um im Rennen etwas zu experimentieren.»

Für Werro stehen die Juniorinnen-Rennen momentan aber noch im Vordergrund, die U20-Europameisterschaften in Israel (7. bis 10. August) sind denn auch ihr nächstes grosses Ziel. Die 19-Jährige geht ihren Weg Schritt für Schritt und hofft, dass er auch an die Olympischen Spiele 2024 in Paris führt. Wohin es geht, kann niemand sagen, aber mit den körperlichen Voraussetzungen, der Leidenschaft und dem Trainingsfleiss, die Werro mitbringt, steht ihr der Himmel weit offen.

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