Die Baubewilligung für einen Pumptrack in Plaffeien liegt vor. Jetzt will der Bikeclub Sense-Oberland vorwärtsmachen und noch diesen Herbst mit dem Bau der neuen Anlage anfangen.
Wenn alles nach Plan verläuft, wird das 2400 Quadratmeter grosse Gelände des Bikeparks in Plaffeien in ein paar Monaten nicht mehr wiederzuerkennen sein. Denn der Bikeclub Sense-Oberland hat soeben die Baubewilligung und damit grünes Licht erhalten, um die 20 Jahre alte Infrastruktur umzubauen. Geplant ist ein sogenannter Pumptrack, also eine Freizeitanlage, auf der vom Dreirad über BMX, Bike, Skateboard, Kickboard, Inlines und so weiter alles Platz hat, was Räder hat und rollt.
Nur für Biker
«Der heutige Bikepark ist in die Jahre gekommen», erklärt Manuela Huber vom Projektteam, warum es Zeit für eine neue Ära wird. «Die Hindernisse sind alt und der Natur-Pumptrack braucht viel Unterhalt.» Heute können nur Mountainbikerinnen und -biker ab fünf Jahren und bei trockenem Wetter über die Hügel und Hindernisse fahren:
Mit dem neuen Park kann eine viel breitere Zielgruppe angesprochen werden.
Gemeint ist damit, dass nicht nur die lokale Bevölkerung die neue Anlage nutzen kann, sondern auch Touristen und Schulen. «Jeder wird auf seinem Level eine Herausforderung finden», ist sie überzeugt. Da sich die Anlage direkt neben dem Schulgelände befindet, könne sie auch im Unterricht genutzt werden. Pumptracks seien sicher und die Unterhaltsarbeiten minimal, so die Bikerin.
Je nach Wetter
Die Baubewilligung liegt vor. Es gab keine Einsprachen. Die Umsetzung kann nun unter Umständen ganz zackig gehen, die ganze Bauphase dauert nur etwa sechs Wochen und hängt stark vom Wetter ab. Noch in diesem Herbst werden die ersten Arbeiten gemacht: die Basis aus Kies inklusive Entwässerung, eine frostsichere Kofferung der Fahrbahn. «Wenn das Wetter es zulässt, kann auch bereits die Teerfahrbahn gelegt werden.» Zur Förderung der Biodiversität ist eine Begrünung mit Magerwiesen, Hecken und Insektenhotels vorgesehen. Wofür es dieses Jahr nicht reicht, wird nächsten Frühling beendet. Manuela Huber sagt:
Den Pumptrack selber hoffen wir aber schon dieses Jahr befahren zu können.
Aktivitäten für Jung und Alt
Der heutige Bikepark Plaffeien wird getragen vom Bikeclub Sense-Oberland, der vor 28 Jahren gegründet wurde und heute über 450 Mitglieder zählt. «Im Zentrum steht die Nachwuchsförderung», sagt Manuela Huber. Der Verein, der auch den Bike-Parcours im Hapferen Wald betreibt, bietet Biketrainings für Kinder, Ausfahrten, Bike-Weekends und -Ferien an, und er veranstaltet auch ein Rennen. Der Verein steht hinter dem neuen Projekt und wird in Zukunft Eigentümer und Betreiber des neuen Pumptracks sein. Er ist auch für die Finanzierung des 350’000-Franken-Projekts zuständig (siehe Kasten).
Finanzierung
Neue Anlage kostet 350’000 Franken
Eine Projektgruppe aus den Reihen des Bikeclubs Sense-Oberland hat sich um die Finanzierung des neuen Angebots gekümmert. Der Bau eines Pumptracks aus Asphalt mit einer sogenannten Jumpline, einem natürlichen Trail mit verschiedenen Hindernissen wie Sprüngen sowie zwei Begegnungszonen mit Sitzgelegenheiten wird rund 350’000 Franken kosten. Gebaut wird die Anlage von einer darauf spezialisierten Firma aus der Region Thun, wobei möglichst viel Material und Dienstleistungen bei lokalen Unternehmen bezogen werden sollen, wie Manuela Huber von der Projektgruppe ausführt (siehe auch Kasten).
Gemeinde zahlt die Hälfte
Die Bürgerinnen und Bürger von Plaffeien haben im November 2022 zugestimmt, dass sich die Gemeinde mit 180’000 Franken am Projekt beteiligt (die FN berichteten). Rund 20’000 Franken nimmt der Verein aus der Clubkasse. Die übrigen Kosten werden gemäss Projektteam durch Sponsoring, Tourismus, Fördergelder vom Kanton und einem Crowdfunding gedeckt, das via Lokalhelden.ch noch bis zum 8. Oktober läuft. Auf dieser Plattform sind bis jetzt rund 13’000 Franken zusammengekommen. Offen sei noch die Rückmeldung von Loro-Sport sowie die Antworten auf einige Sponsorenanfragen. Manuela Huber fasst zusammen:
Die Finanzierung ist noch nicht abgeschlossen, wir sind aber auf einem guten Weg.
Die Geldsuche habe viel Zeit in Anspruch genommen. «Wir sind aber sehr zufrieden und dankbar für die grosszügigen Unterstützungen von lokalen Unternehmen, privaten Gönnern, der Gemeinde und den kantonalen Ämtern.» im
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