Untertitel: Staatsrat um optimale Platzierung bemüht
Gesundheitsdirektorin Ruth Lüthi unterstrich am Freitag im Grossen Rat den Willen des Kantons Freiburg, die nötigen Strukturen für die behinderten Personen zu schaffen, als ein entsprechendes Postulat der CVP-Grossrätinnen Yvonne Stempfel und Christine Bulliard zur Debatte stand. Wie sie ausführte, werde vorerst versucht, eine Heimeinweisung zu vermeiden, damit diese Menschen ihren Alltag in trauter Umgebung verbringen können.
Ruth Lüthi war sich bewusst, dass der Kanton nicht für alle Behinderten ein passendes Heim anbieten kann. Sie rief aber in Erinnerung, dass Freiburg mit andern Kantonen zusammenarbeitet und im gegebenen Fall einen ausserkantonalen Heimaufenthalt auch finanziert.
Assistenz-Entschädigung
Im Verlaufe der Debatte wies der Grüne Hubert Zurkinden auf das neue Modell «Assistenz-Entschädigung» hin. Dieses sehe vor, dass die behinderte Person selber bestimmen könne, welche Pflege sie in Anspruch nehmen wolle, um zu Hause bleiben zu können. Ihr werde dann das entsprechende Budget zur Verfügung gestellt. CSP-Sprecher Benoît Rey bedauerte diesbezüglich, dass vorläufig nur 400 Personen an einem Pilotversuch in drei Kantonen teilnehmen können. Auch Ruth Lüthi bezeichnete dieses Modell als gute Alternative, um den Behinderten ein selbständiges Leben zu ermöglichen.
Spitex und Begleitmassnahmen
Bevölkerung gut informieren
Christine Bulliard und Yvonne Stempfel hatten ihr Postulat nicht zuletzt deshalb eingereicht, weil sie feststellen mussten, dass körperlich behinderte Personen mit Pflegebedarf häufig nur in Pflegeheimen untergebracht werden können. Sie dachten dabei insbesondere an Personen mit multipler
Sklerose. Mit dem Bericht des Staatsrates, welcher bei der Überweisung ihres Postulates ausgearbeitet werden muss, erhoffen sie sich auch eine Aufklärung der Bevölkerung. Ihrer Ansicht nach sind die betroffenen Menschen oft nur ungenügend über die vorhandenen Möglichkeiten informiert.
Mit 108 zu 2 Stimmen wurde das Postulat denn auch überwiesen.