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Bereitschaftsdienst der See- und Sensebezirkler Ärzte kommt nicht zustande 

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Der beabsichtigte Zusammenschluss des ärztlichen Notfalldienstes im Sense- und Seebezirk kommt nicht zustande. Grund sind die vom HFR beschlossenen kürzeren Öffnungszeiten der Permanence am Standort Tafers.

Die Seebezirkler Hausärztinnen und Hausärzte leisten im Kanton zusammen mit den Sensebezirkler Kolleginnen und Kollegen am häufigsten Bereitschaftsdienst. Bezogen auf ein 90-Prozent-Pensum sind es pro Halbjahr im Seebezirk 17 Diensttage, im Sensebezirk 16. Auf eine Ärztin oder einen Arzt fallen an diesen Tagen potenziell 38‘000 Patientinnen im See- und 45‘000 Patienten im Sensebezirk. Schon heute ist die Belastung in den beiden Dienstkreisen also hoch, zumal die Notfalldienstnummer gerade im Sensebezirk sehr gut bekannt ist und entsprechend genutzt wird – auch bei Patientinnen und Patienten, die keine Hausärztin oder keinen Hausarzt haben. Im Seebezirk soll sich die Situation aber noch verschärfen. Grund: Mehrere Hausärztinnen und Hausärzte werden von der Dienstpflicht befreit, weil sie über 60 Jahre alt werden.

Dies führte zur Überlegung, die beiden Dienstkreise zusammenzuführen, um vor allem den Seebezirk zu entlasten. Auf den Zusammenschluss wird jetzt aber verzichtet, wie Recherchen der «Freiburger Nachrichten» zeigen. Die Präsidentin der Kommission für Notfälle/Bereitschaftsdienst von Médecins Fribourg – Ärztinnen und Ärzte Freiburg (MFÄF), Karin Rudaz-Schwaller, bestätigt schriftlich: «Die aktuellen Rahmenbedingungen zeigen, dass dies zum aktuellen Zeitpunkt nicht sinnvoll ist und keinen Mehrwert für die Patientinnen und Patienten bringt.»

Back-up fehlt

Was unter Rahmenbedingungen zu verstehen ist, erklärt Rudaz-Schwaller auf Nachfrage mit der angekündigten Kürzung der Öffnungszeiten bei der Permanence am Spital Tafers (die FN berichteten). «Bei unserem Dienstarztsystem gelangt jede Person, die anruft, direkt an die diensthabende Ärztin oder den diensthabenden Arzt. Solange es am Abend und am Wochenende am Spital Tafers kein Back-up mehr gibt, wo die Leute direkt hingehen können, kann ein Arzt oder eine Ärztin alleine den Dienst nicht stemmen.» Denn auf ihn oder sie würden bei einer Zusammenlegung der Dienstkreise potenziell 83‘000 Patientinnen und Patienten fallen.

Darum hätten die Sense- und Seebezirkler Ärztinnen und Ärzte im gegenseitigen Einverständnis für den Moment auf eine Fusion verzichtet. Dies, obwohl eine solche zu einer Halbierung der Diensttage pro Arzt oder Ärztin geführt hätte. Rudaz-Schwaller sagt: 

Ohne Back-up durch die Permanence hätten wir die medizinische Qualität nicht gewährleisten können. Darum bevorzugen wir den Status quo.

Karin Rudaz-Schwaller
Präsidentin der Kommission für Notfälle/Bereitschaftsdienst von Ärztinnen und Ärzte Freiburg
Die verkürzten Öffnungszeiten der Permanence in Tafers verschärfen die Situation der Deutschfreiburger Hausärzte zusätzlich.
Aldo Ellena

Noch mehr Dienste leisten

Um den Engpass vor allem im Seebezirk zu lösen, haben sich die Ärztinnen und Ärzte bereit erklärt, noch mehr Dienste als aktuell zu leisten. Zudem verzichten einige Ärzte und Ärztinnen auf die Entbindung von ihrer Dienstpflicht (siehe Kasten).

Auf das ungelöste Permanence-Problem in Tafers angesprochen, sagt Rudaz-Schwaller: «Das HFR weiss, dass sich die Situation so verschärft. Aber wir können seine Entscheidungen nicht ändern.»

Auch der Präsident der Sensler Ärzte, Manfred Piller, rechnet künftig mit einer noch höheren Belastung. Er hoffe zwar, dass neue Ärzte in den Sensebezirk kommen, die Belastung im Dienst werde durch den Beschluss der Permanence Tafers jedoch sicherlich zunehmen. «Der Sensebezirk hat um die 45’000 Einwohner, welche zuvor primär auf den Notfall/Permanence HFR Tafers gingen», sagt er. Diese Patienten gingen nun wahrscheinlich lieber zum Hausarztdienst oder nach Bern als in den Notfall nach Freiburg.

Manfred Piller, Präsident der Sensler Ärzte.
Corinne Aeberhard/a

Kritisch gegenüber dem Zusammenschluss

Dem Zusammenschluss hat Piller kritisch gegenübergestanden. «Der Widerstand war trotzdem da, weil das einen zu grossen Kreis gegeben hätte und nicht absehbar war, was da auf uns zugekommen wäre», erklärt er seine Stimmung.

Auch Kourosh Zahedi, Dienstkreisverantwortlicher des Bereitschaftsdienstes See, bewertet die nicht zustande gekommene Fusion derzeit als richtigen Entscheid. Er sagt: 

Anfangs waren wir ziemlich motiviert für die Fusion, aber nach den jüngsten Entwicklungen war davon nicht mehr viel übrig.

Kourosh Zahedi
Dienstkreisverantwortlicher des Bereitschaftsdienstes See

Vorerst werde wie bisher weitergemacht und versucht, eine bessere Lösung in der Zukunft zu finden. Dem Zusammenschluss schiebt er aber nicht gänzlich den Riegel vor. «Wir bleiben in Kontakt und werden das Thema im Laufe des Jahres weiter diskutieren», sagt Zahedi.

Hilfe gefordert

Von der Politik im Stich gelassen

Mit oder ohne Fusion sei das Problem der akuten Unterbesetzung im Ärzteberuf jedoch noch lange nicht gelöst, so der Dienstkreisverantwortlicher des Bereitschaftsdienstes See, Kourosh Zahedi. «Ich liebe meinen Job, aber manchmal ist es schwierig, da wir viele Bereitschaftsdienste haben», sagt er. Die Politik solle sich etwas mehr darum kümmern, dabei zu helfen, den Beruf des Hausarztes attraktiver zu machen.

Auch Manfred Piller, Präsident der Sensler Ärzte, sieht die Entscheidungsträger in der Verantwortung. Er sei sich zwar sicher, dass die Bereitschaftsdiensthabenden die Situation schon irgendwie stemmen könnten. «Wir wären jedoch schon froh, wenn die Gesundheitsdirektion und das HFR uns dabei helfen, Lösungen zu finden», sagt Piller. sf

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