Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Braathen, der geborene Brasilianer

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das erste Rennwochenende des alpinen Skiwinters bot viel Diskussionsstoff. Am meisten zu reden gab in Sölden der überraschende Rücktritt von Lucas Braathen.

Da waren die Unsicherheiten rund um das Fluorverbot mit dem ersten positiven Fall und der Disqualifikation von Ragnhild Mowinckel am Samstag. Da waren Klimakleber der «Letzten Generation» die am Sonntag den Verkehr Richtung Ziel zeitweise zum Erliegen gebracht haben. Da war die Rennabsage wegen zu starkem Wind, mit der die Jubiläumsausgabe des Weltcup-Auftakts auf dem Rettenbachgletscher beschlossen wurde. Alles brisante Themen. Doch über nichts wurde in Sölden so heiss debattiert, wie über den Knall, der am Freitagmorgen für ein grosses Echo weit übers Ötztal hinaus sorgte.

Verantwortlich dafür war der Norweger Lucas Braathen. Völlig überraschend erklärte dieser unmittelbar vor dem Saisonstart seinen Rücktritt. Der 23-Jährige tat dies unter Tränen und im Beisein einer kleinen Runde ausgewählter Journalisten. Den Teamkollegen hatte er seinen Entscheid am Vortag mitgeteilt, dem Verband nur wenige Stunden vor der Pressekonferenz – per SMS. So überraschend der Rücktritt des besten Slalomfahrers der vergangenen Saison kam, so sehr passt die Art und Weise zu Braathen – aussergewöhnlich.

Braathen, der Freigeist

Der Sohn eines Norwegers und einer Brasilianerin war eine schillernde Figur im Skisport. Mit angemalten Fingernägeln, einer langen Lockenpracht und seinem ganz eigenen Kleidungsstil galt er als Paradiesvogel in der bisweilen gradlinigen Szene. «Er hat den Skizirkus in den letzten Jahren sehr aufgefrischt. Er ist ein cooler junger Typ und ein genialer Skifahrer», sagte Marco Odermatt. Loïc Meillard pflichtet seinem Teamkollegen bei: «Er hat einen ganz anderen Charakter als die meisten Skifahrer. Das Wichtigste ist, dass er zufrieden ist mit seinem Entscheid und er sich erleichtert fühlt.»

Genau dies scheint der Fall zu sein. Braathen fehlte das Freiheitsgefühl. Einerseits musste er als Profisportler seinem Job alles unterordnen. Andererseits waren es die Einschränkungen seitens norwegischem Skiverband (NSF), die ihn einengten. Er ist nicht der einzige und längst nicht der erste Athlet, der sich aufgrund der strengen Richtlinien im Sponsoring mit dem Verband anlegte. Der NSF pflegt solidarische Verbandsstrukturen, von denen all jene profitieren, die nicht in der ersten Reihe stehen. Den Top-Athleten nehmen sie jedoch die Möglichkeit, sich besser zu vermarkten.

Zwischen dem Verband und Braathen, der hinsichtlich Sponsoring gerne seinen eigenen Weg gegangen wäre, kam es zum Knall, als der Athlet eine Partnerschaft mit einem schwedischen Modelabel einging, was der NSF nicht duldete. Wie Braathen bei der Pressekonferenz sagte, sei der Streit mit ein Grund gewesen für seinen Entscheid.

Braathen, der Sensible

Der Exzentriker, der als Frohnatur bekannt ist, hatte aber auch eine andere Seite, eine sensible. Diese kam etwa in Adelboden zum Vorschein, wo er 2021 fürchterlich ins Ziel stürzte, aufgrund dieser Ereignisse ein Jahr später vor dem Zielhang abschwang und danach sagte: «Ich hatte Angst.» Dies so unverblümt auszusprechen in einem Umfeld, in dem Angst ein Fremdwort ist, wurde ihm hoch angerechnet. Gleiches gilt für den Mut, den er aufbrachte, um seinen Rücktritt mit nur 23 Jahren zu erklären.

Viele sind jedoch überzeugt, dass es ein Abschied auf Zeit ist, dass der Norweger eher früher als später in den Skisport zurückkehrt. Justin Murisier etwa sagte am Freitag: «Ich habe das Gefühl, er wird bald wieder kommen.» Spekuliert wurde auch über einen Nationenwechsel. Nicht Felix Neureuthers Kommentars wegen. Der frühere Skirennfahrer schrieb unter Braathens Instagram-Post, mit dem sich dieser vom Skizirkus verabschiedete: «Ich kann das nicht glauben! Wenn es wegen des Verbands ist, würde ich dich heiraten und dann kannst du für Deutschland starten. Meine Frau wäre damit völlig einverstanden.»

Vielmehr könnte ein Wechsel zum brasilianischen Skiverband infrage kommen. Als Paradiesvogel, aufgrund seines zweiten Vornamens Pinheiro und mit seiner Art würde er ohnehin besser in ein grün-gelbes Dress passen.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema