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Buh-Branche der Nation?

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Buh-Branche der Nation?

Die Freiburger Restaurateure zu Sorgen und Perspektiven in ihrem Fach

Trotz Umsatzeinbussen und schwierigen Rahmenbedingungen ist Restaurateur einer der schönsten Berufe. Diese Meinung vertrat Tobias Zbinden, Präsident von Gastro Freiburg, an der Generalversammlung.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

«Manchmal habe ich den Eindruck, das Gastgewerbe verkomme zur BuhBranche der Nation. In den Augen gewisser Leute sind wir schuld, dass es Trinksüchtige gibt, sind wir schuld, dass es Rauchsüchtige gibt, sind wir schuld, dass es Spielsüchtige gibt und sind wir schuld, dass es Fettleibige gibt.» Klare Worte von Tobias Zbinden, Präsident von Gastro Freiburg, an der Generalversammlung. Es sei eben einfacher, für alles und jedes einen Schuldigen zu suchen und gleichzeitig die Eigenverantwortung weitgehend auszublenden, fügte er hinzu.

Zbinden fordert von den Mitgliedern, zu den brennenden Fragen der Branche klar Stellung zu nehmen und die Rahmenbedingungen nicht unwidersprochen hinzunehmen. Mit 3200 Angestellten und 130 Millionen Franken Lohnauszahlungen gebühre den Mitgliedern von Gastro Freiburg Respekt und Anerkennung. «Ich verstehe deshalb nicht, weshalb uns mit neuen Gesetzen das Leben schwer gemacht wird», so der Präsident.

Rauchen: «Heikles Thema»

Das Rauchen in den Restaurants beschreibt Zbinden als «heikles Thema, weil es selbst bei den Mitgliedern unterschiedliche Meinungen gibt». Er schlägt den Restaurateuren vor, Nicht-Raucher-Ecken einzurichten, das Rauchen während den Essenszeiten zu verbieten oder eine adäquate Ventilation zu installieren. «Den Gast verwöhnen kann heissen, die Nichtraucher vor dem blauen Dunst zu schützen. Es kann aber auch heissen, für Raucher geeignete Zonen zu schaffen», sagte Zbinden. Was er ganz ablehnt, ist eine gesetzliche Bestimmung, die das Rauchen in öffentlichen Gebäuden verbietet.

Um auf die 0,5-Promille-Grenze und die damit verbundene Umsatzeinbusse zu reagieren, wurde das Gastro-Taxi eingeführt. War der Erfolg am Anfang noch mässig, so wurden bei den Restaurateuren in der Folge rund 2000 Bons für eine Preisreduktion zur Fahrt mit dem Taxi bezogen.

Zbinden bezeichnete die Gastwirtschaft als Drehscheibe der lokalen Kommunikation. Die Restaurateure würden für ihre Anstrengungen entschädigt, sei es durch den Kontakt zu den Gästen oder die polternde Stammtischrunde. «Wir haben Grund zur Freude, denn wir üben einen der schönsten Berufe aus», sagte Zbinden abschliessend. Ein Beruf, der Berufung und zugleich Passion sei.

Weniger Alkohol –
Mehr Lebensqualität

Dass das Freiburger Gastgewerbe bei den Opinion Leaders, wie sie Tobias Zbinden nannte, Wertschätzung und Anerkennung geniesst, bewies unter anderem die Präsenz der Präsidentin des Nationalrats, Marie-Thérèse Meyer-Kaelin, des Grossen Rates, Anne-Claude Demierre, und des Staatsrats, Ruth Lüthi.

In der Schweiz habe man zwar kein Erdöl, dafür Ideen, sagte Demierre. Diese würden benötigt, um Probleme wie die 0,5-Promille-Grenze oder das Rauchen zu lösen. Im Hinblick auf die eidgenössische Abstimmung vom 5. Juni sagte sie: «Die Ablehnung von Schengen/Dublin käme für das Tourismusland Schweiz einem Eigentor gleich.»

Der Tourismus könne nur gefördert werden, wenn die Restaurations-Betriebe in ihrem Wirken nicht zu sehr eingeschränkt würden, ist Marie-Thérèse Meyer-Kaelin überzeugt. Sie hob zudem die Bedeutung der Betriebe für die Vereine in den Dörfern und die Alleinstehenden hervor. Und Ruth Lüthi forderte die Mitglieder auf, die Probleme vielmehr als Herausforderungen zu sehen, «und damit zum Wohlbefinden beizutragen».

Claude Grandjean, Justiz- und Sicherheitsdirektor, wollte nach eigenen Angaben nicht provozieren, nannte aber die Sachen beim Namen: «Der letzte tödliche Unfall und die letzte Fahrerflucht sind auf alkoholisierte Fahrer zurückzuführen.» Er wies zudem darauf hin, dass weniger Rauch, weniger Spielautomaten und weniger Alkohol gleichbedeutend sind mit mehr Lebensqualität und besserer Gesundheit.

Die Generalversammlung wurde durchgehend zweisprachig geführt.

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