Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Christenverfolgungen heute

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Hilfsorganisation «Kirche in Not» lud kürzlich zur Wallfahrt und zum Pontifikalamt mit Kardinal Gerhard Ludwig Müller ins Kloster Einsiedeln ein. Zusammen mit dem Basler Bischof ­Felix  Gmür, CVP-Präsident Gerhard Pfister und Roberto Simona, Islam-Experte bei «Kirche in Not», nahm der deutsche Gast anschliessend an einem Podium teil, das die Verfolgung der Christen zum Thema hatte.

Nur ein Medienthema?

Moderation Antonia Moser, Journalistin bei Radio SRF, warf zu Beginn die Frage in die Runde: «Hat sich die Situa­tion der Christen immer mehr verschlimmert, oder ist dies nur ein interessantes Thema für die Medien?» Simona und Kardinal Müller sprachen klar von einer «Verschlimmerung der Situation für Christen» und wiesen dabei auf das Beispiel Irak hin. Nur dank der grossen internationalen Solidarität lebten noch Christen im Irak, so Simona. Er ergänzte: «Noch immer besteht die Gefahr, dass das Christentum aus dem Irak verschwindet.» So lebten im Jahr 2003 rund 1,5 Millionen Christen im Irak. Heute dürften es nur noch zwischen 250 000 und 350 000 sein. Gezeigt wurden Bilder von Häusern in der christlichen Ninive-Ebene, die durch die Terrororganisation Islamischer Staat zerstört wurden.

Bischof Gmür stellte klar: «Christen wurden schon immer verfolgt, auch schon im Römischen Reich. Ihre Verfolgung ist in ihrer Geschichte der Regelfall.» Weil in dieser Religion Feindesliebe gepredigt werde, gehöre es wie zum Schicksal von Christen, verfolgt zu werden. Eine interessante Sichtweise brachte Pfister ein. Ein Grund, weshalb die Christenverfolgung bei vielen Schweizerinnen und Schweizern zu wenig Beachtung erhalte, sei die privilegierte Lage der Schweiz: «Wir machen uns viel zu wenig bewusst, dass das christlich geprägte Modell des Rechtsstaates, das den Bürgern Religions- und Meinungsfreiheit gewährt, nicht das Regelmodell eines Staates auf der Welt ist, sondern das absolute Ausnahmemodell.» Die Idee der Würde des einzelnen Menschen ist für den CVP-Politiker das eigentlich spezifisch Christliche.

Wie sich Verfolgung anfühlt

Die Moderatorin stellte jedem einzelnen Podiumsgast die Frage, inwieweit er mit dem Thema Verfolgung in Berührung gekommen ist. Kardinal Müller war während seiner Zeit als Bischof oft in den Slums von Peru unterwegs und hat die Not der Kirche hautnah miterlebt. Er sprach nicht von Verfolgung, die er persönlich als Vertreter der katholischen Kirche erlebt habe, aber von Ressentiments und Unverständnis, die er gerade wieder in Kommentaren zur Abstimmung über den Schwangerschaftsabbruch in Irland erlebt habe. «Die katholische Kirche ist mit ihrer Anti-Abreibungskampagne noch immer Gift für Teile der Gesellschaft», sagte Müller.

Auch Pfister kennt als Politiker das Gefühl der Ressentiments. Er hielt fest: «Ich bin einmal in meinem politischen Leben bedroht worden. Aber ich fühle mich ungeheuer privilegiert, in der Schweiz leben zu können, wo man aufgrund seiner politischen Meinungsfreiheit und politischer Äusserungen nicht verfolgt werden kann.»

Gmür antwortete: «Ich werde manchmal angefeindet, aber nicht verfolgt.» Der Bischof von Basel war jedoch direkt involviert in Verfolgungsgeschichten. Er erzählte in diesem Kontext über seine Erfahrungen, als er 2015 Flüchtlinge aus Af­gha­nis­tan und Eritrea in seinem Bischofssitz in Solothurn aufnahm. «Das ist etwas anderes, als wenn man nur in der Zeitung über Flüchtlinge liest.»

«Noch immer besteht die Gefahr, dass das Christentum aus dem Irak verschwindet.»

Roberto Simona

Islam-Experte bei «Kirche in Not»

«Ich werde manchmal angefeindet, aber nicht verfolgt.»

Felix Gmür

Basler Bischof

Meistgelesen

Mehr zum Thema