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Covid machte der Freiburger Strafanstalt schwer zu schaffen

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Ein Quarantänebereich für neue Insassen: Das war nur eine der Massnahmen, welche die Freiburger Strafanstalt letztes Jahr traf.
Aldo Ellena/a

Die Corona-Pandemie hat den Betrieb der Freiburger Strafanstalt massgeblich beeinflusst. Massnahmen mussten getroffen werden, es gab Ansteckungen, und das Betriebsdefizit fiel höher aus als budgetiert.

Bei rund 180 Vollzeitstellen fielen vergangenes Jahr in den verschiedenen Abteilungen der Freiburger Strafanstalt rund 25 Mitarbeitende aufgrund des Coronavirus aus. Alleine während der zweiten Welle war am Standort Zentralgefängnis in Freiburg mehr als die Hälfte des Personals betroffen. Unter den Insassen gab es zwei positive Fälle, beide am Standort Bellechasse.

So stellt der nun erschienene Jahresbericht 2020 die Bilanz der Pandemie im Freiburger Strafvollzug dar. Tatsächlich aber stellte die Pandemie den Gefängnisbereich vor weit grössere Herausforderungen, wie Sicherheits- und Justizdirektor Maurice Ropraz (FDP) im Bericht schreibt. Wie organisiert man Quarantänen? Was geschieht mit der Werkstattarbeit? Wie pflegt man infizierte Personen? Wie führt man einen reduzierten Mitarbeiterstab? Diese Fragen haben die Verantwortlichen unter Zeitdruck beantworten und gleichzeitig ein tadelloses Mass an Betreuung und Sicherheit gewährleisten müssen. Die Strafanstalt habe diese Herausforderung unter schwierigen Bedingungen perfekt gemeistert, so Ropraz. 

Unruhe und Angst

«Die soziale Isolation der Insassen, deren Kontakte zur Aussenwelt durch den Gesundheitsnotstand weiter eingeschränkt wurden, stellte zweifellos für alle eine Zusatzbelastung dar», schreibt Adrian Urwyler, Präsident der Subkommission Strafvollzug, im Jahresbericht. Diese Kommission dient den Insassen auch als Ansprechpartner. 

Der neue Direktor Guido Sturny, der das Amt von Franz Walter am 1. September übernahm, betont, dass die schwierige Situation viel Unruhe und Angst verursacht habe. Trotzdem habe man den Auftrag erfüllen können, die Gefangenen zu betreuen, unterzubringen, zu unterstützen und zu behandeln. 

So hat sich eine Gruppe mit Vertretern verschiedener Abteilungen mit der Analyse und Antizipation der Situation beschäftigt. Alle vom Bundesamt verordneten Hygienemassnahmen seien umgesetzt worden, darüber hinaus ergriff man interne Massnahmen, um das Risiko einer Ansteckung zu reduzieren. Es wurde ein Quarantänebereich für Neuankömmlinge geschaffen, und externe Aktivitäten wurden eingestellt. Das Personal wurde während der ersten Welle in zwei Gruppen aufgeteilt.

Sudoku und Kreuzworträtsel

Der Ausbruch der Corona-Pandemie habe zu einer Reduktion der Eintritte und auch der Hafttage insbesondere am Standort Zentralgefängnis geführt. Aufgrund der Umstände mussten aber Besuche der Inhaftierten vor Ort eingestellt werden. Ausflüge und Urlaube wurden abgesagt. Als alternative Lösung hat die Freiburger Strafanstalt aber virtuelle Besuche mithilfe von Apps eingeführt. Dazu wurden mehrere Tablets angeschafft. Dadurch sei es möglich gewesen, eine gewisse Ruhe in den Zellengebäuden zu bewahren, heisst es im Bericht. 

Auch bei der Ausbildung der Häftlinge ist die Strafanstalt neue Wege gegangen. So wurde ein Fernunterricht in Papierform eingeführt. Lektionen und Übungen gingen so an die Lehrer zur Korrektur weiter, darüber hinaus erhielten Gefangene regelmässig Hefte mit Kreuzworträtseln, Sudokus oder anderen Konzentrationsübungen.

Mehrkosten und Kredite

Auswirkungen hatte die Pandemie schliesslich auf die Finanzen. Es habe Mehrkosten etwa für externe Sicherheitsfirmen und Aushilfspersonal gegeben, aber auch Mindereinnahmen, etwa bei der Rückerstattung von Haftkosten, weil Zellen für Quarantäne reserviert waren. Insgesamt betrug der Ausgabenüberschuss 3,175 Millionen Franken, statt wie budgetiert 888’000 Franken.

Trotz der Pandemie wurden für den Freiburger Strafvollzug im letzten Jahr auch zwei wichtige Phasen eingeläutet. So hat der Grosse Rat im Mai 2020 einen Kredit über 27,5 Millionen Franken für die Erweiterung des Standorts Bellechasse bewilligt, welcher es erlauben wird, die verschiedenen Vollzugstypen zu trennen und im medizinischen Bereich neue Infrastrukturen zu schaffen. Auch hat der Grosse Rat einen Studienkredit genehmigt, um die Verlegung der Untersuchungshaft an den Standort Bellechasse und somit die Schliessung des Zentralgefängnisses zu prüfen.

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