Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das Freiburger Kaminfeger-Monopol gerät ins Wanken

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Künftig soll jeder Kunde selber wählen können, welchen Kaminfeger er engagieren will: In der Antwort auf eine Motion äussert sich der Staatsrat positiv zu einer kontrollierten Liberalisierung des Kaminfegerwesens. Die Chemifääger sind damit nicht einverstanden.

«Im aktuellen Kontext und insbesondere in Anbetracht der Situation, die sich in den Nachbarkantonen abzeichnet, erscheint eine Änderung des bestehenden Systems gerechtfertigt.» So lautet das Fazit des Staatsrats in seiner Antwort auf eine Motion, die eine kontrollierte Liberalisierung des Kaminfegerwesens im Kanton Freiburg fordert. Er empfiehlt dem Grossen Rat, die Motion von Christian Clément (Die Mitte) und Jean-Daniel Chardonnens (SVP) anzunehmen.

«Ich bin überrascht, dass sich der Staatsrat so positiv zu dieser Motion äussert», sagt Kaminfegermeister Jean-François Feyer auf Anfrage der FN. Der Kaminfeger ist Mitglied im kantonalen und schweizerischen Kaminfegermeister-Verband und sagt, dass zehn der zwölf Kaminfegermeister im Kanton Freiburg gegen eine Liberalisierung des Marktes seien. Feyer befürchtet steigende Preise für die Kundinnen und Kunden, mehr Büroarbeit für die Kaminfeger-Unternehmen und einen schlechteren Service für abgelegene Regionen. Feyer sagt:

Das aktuelle System funktioniert gut.

Aktuell ist die Situation im Kanton Freiburg so, dass im Gegensatz zu grossen Teilen der Deutschschweiz weiterhin ein Kaminfegermonopol herrscht (die FN berichteten). Die Kantonale Gebäudeversicherung (KGV) ist zuständig für die Organisation des Kaminfegerwesens. Die KGV akkreditiert die aktiven Unternehmen, vergibt Konzessionen und legt die Tarife für die Leistungen fest.

Der Staatsrat sieht die Liberalisierung auch als Chance für den Kaminfegerberuf.
Archivbild Sarah Neuhaus

Preise würden steigen

Dass die Preise im Fall einer Liberalisierung steigen würden, befürchten nicht nur die Kaminfeger, auch der Staatsrat weist in seiner Antwort darauf hin, dass die Preise in anderen Kantonen, in denen das Monopol bereits aufgehoben wurde, gestiegen sind. «Einige Kantone haben nach der Liberalisierung ihres Marktes, einen Anstieg der Kaminfegerpreise festgestellt», so der Staatsrat. So seien in Zürich die Preise innerhalb der ersten zwölf Monate um 30 Prozent gestiegen, in Bern und im Aargau um 10 bis 15 Prozent.

Chance für Kaminfeger?

Gleichzeitig hebt der Staatsrat jedoch hervor, dass eine Liberalisierung auch Chancen für die Kaminfeger mit sich bringe. Aktuell ist es nämlich so, dass Kaminfegerunternehmen nur bestimmte Leistungen anbieten dürfen. Dies verhindert, dass Freiburger Kaminfeger sich auf neue Tätigkeitsfelder spezialisieren können. In liberalisierten Kantonen haben die Kaminfeger ihre Dienstleistungen in den letzten Jahren diversifiziert und bieten neu auch die Reinigung von Solaranlagen oder Lüftungen an. Im Kanton Freiburg ist das nur möglich, wenn der betroffene Kaminfeger ein zusätzliches Unternehmen gründet. Der Staatsrat findet, dass der Kaminfegerberuf, dessen Zukunft aktuell ohnehin «ungewiss» sei, von einer Liberalisierung profitieren könnte. «Mit einer Liberalisierung könnte der Tätigkeitsbereich der Unternehmen erweitert und ihr Fortbestand gesichert werden.»

Ganz abgesehen von den Preisen und den wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten der Kaminfeger ist das wichtigste Argument für oder gegen eine Liberalisierung die Sicherheit. Laut dem Staatsrat würde diese aber nicht unter einer allfälligen Liberalisierung leiden. «Das staatliche Eingreifen in die Regeln dieses Marktes ist umso fragwürdiger, als die meisten Kantone die Regulierung bereits abgeschafft haben, ohne dass der Brandschutz gelitten hätte», so der Staatsrat.

Grosser Rat entscheidet

In einer seiner nächsten Sessionen wird sich der Grosse Rat mit dem Thema beschäftigen. Für den Kaminfeger Jean-François Feyer ist klar: «Wir werden jeden Grossrat und jede Grossrätin kontaktieren und sicherstellen, dass sie über alle Vor- und Nachteile eines solchen Schrittes korrekt informiert sind, und hoffen dabei natürlich, dass das Monopol im Kanton Freiburg nicht aufgehoben wird.»

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema