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Das Nötigste, bis die Sozialhilfe eintrifft

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Cartons du Coeur ist eine kantonale Hilfsorganisation, die Bedürftigen unbürokratisch hilft. Die Organisation, die letztes Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feierte, stellt einer Familie oder einer Einzelperson Hilfspakete aus Lebensmitteln und Hygieneartikeln zur Verfügung, um ihr kurzfristig aus einer Notsituation zu helfen. Die Gründe, weshalb sie in diese Lage gekommen sind, sind sehr unterschiedlich, oft ist es auch eine Kombination aus mehreren Problemen (siehe Kasten rechts).

Abklärung braucht Zeit

Gerade wegen der schnellen und unkomplizierten Vorgehensweise wird Cartons du Coeur oft von den Sozialdiensten beigezogen. Diese können keine Zahlungen leisten, solange der Anspruch auf materielle Sozialhilfeleistungen nicht belegt beziehungsweise geprüft ist. Vor der ersten Auszahlung muss der Antragsteller deshalb ein Anmeldeformular ausfüllen und diverse budgetrelevante Unterlagen wie Kontoauszüge, Lohnabrechnungen und so weiter einreichen. Von der ersten Kontaktaufnahme mit dem Sozialdienst bis zur Auszahlung von materieller Hilfe verstreichen in der Regel ein bis zwei Wochen.

Hohe Hürde

 «Problematisch ist dies dann, wenn sich bedürftige Personen erst beim Sozialdienst melden, wenn sie praktisch kein Geld mehr zur Verfügung haben», erklärt Sandra Zihlmann vom Sozialdienst Sense-Mittelland. Für gewisse Personen stelle die Überbrückung durch Cartons du Coeur deshalb eine grosse Hilfe dar. Es sei so letztlich auch für den Sozialdienst eine Entlastung, wenn sichergestellt werden kann, dass eine Person für einen Zeitraum von 10 bis 14 Tagen mit Nahrungsmitteln, Hygieneprodukten und so weiter versorgt ist.

 «Der Sozialdienst kontaktiert das Hilfswerk nur nach ausdrücklicher Einwilligung der bedürftigen Person», erklärt Sandra Zihlmann weiter. Die Behörde darf Cartons du Coeur deren Namen, Adresse und Telefonnummer wegen des Amtsgeheimnisses nur nach Rücksprache bekannt geben. Gemäss Angaben des Sozialdienstes gibt es Personen, welche die Hilfe von Cartons du Coeur nicht wollten, weil sie Angst haben, dass das Umfeld etwas von ihren Schwierigkeiten mitbekomme. Auch wenn beide Stellen die Daten vertraulich und unter Verschluss behandeln, stellt für viele Betroffene der Gang zum Sozialdienst eine sehr hohe Hürde dar.

Der Sozialdienst kann nur schwer abschätzen, wie viele Menschen die Hilfe von Cartons du Coeur nötig haben, da die bedürftigen Personen erst mit ihrer Anmeldung auf dem Sozialdienst erfasst werden. Somit bleibt eine Dunkelziffer. Meistens wenden sich die Personen erst dann an den Sozialdienst, wenn es gar nicht mehr geht.

Willkommene Entlastung

Zihlmann weist darauf hin, dass die Hilfe von Cartons du Coeur auch für Personen oder Familien, die knapp am Existenzminimum leben, eine willkommene Entlastung des Budgets sein könne. Dies, wenn diese plötzlich unerwartete Auslagen wie eine Zahnarztrechnung, eine Brille oder Auslagen für die Schule hätten.

Notlage: Viele Ursachen möglich

G emäss dem kantonalen Sozialamt lebten 2014 im Kanton Freiburg 9941 Personen oder 3,34 Prozent der Bevölkerung von materieller Unterstützung nach dem Sozialhilfegesetz. Die Ursachen für die Notlage sind sehr verschieden, oft ist es eine Kombination von mehreren Problemen. Bei einer Trennung kann die Alleinerziehende in Not geraten, weil die Alimente ausstehen oder tief sind oder sie ein geringes Berufspensum hat. Auch der Verlust einer Stelle ohne Anspruch auf Arbeitslosentaggeld kann ein Grund sein. Andere geraten in Not, weil sie gesundheitliche Probleme haben, etwa weil sie keinen Anspruch auf Krankentaggeld haben, länger auf die Abklärung der IV-Rente warten oder keinen Anspruch auf IV-Leistungen haben. Suchtproblematiken oder geringe Arbeitsmarktchancen, etwa bei Personen mit Migrationshintergrund oder mit prekären Arbeitsbedingungen (Working Poor, befristete Verträge) sind gemäss Sozialdienst weitere mögliche Gründe für Notlagen. im

Cartons du Coeur: Spendeaktion am Samstag im Sensebezirk

S eit über 20 Jahren hilft Cartons du Coeur Menschen in Not mit einer Lieferung von Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Das Ziel der Hilfspakete ist eine kurzfristige und unbürokratische Hilfe, damit Betroffene etwa zwei Wochen überbrücken können, bis sich eine andere Institution einschaltet.

Die Idee für die Hilfspakete stammt vom Neuenburger Journalisten Laurent Borel, der 1992 als Betreuer einer Fussballmannschaft von sehr jungen Spielern feststellte, dass einige der Kinder aus sozial benachteiligten Familien nicht regelmässig zu essen bekamen. Daraufhin organisierte er eine grosse Aufräumaktion entlang dem Seeufer und kaufte mit dem Erlös Lebensmittel.

Auf kantonaler Ebene wurde im Februar 1994 die erste «Antenne» (Sektion) gegründet. Heute ist Cartons du Coeur im Kanton Freiburg in allen Bezirken aktiv. Die Sektionen sind selber für die Sammelaktionen und die Geldbeschaffung verantwortlich. Pro Jahr verteilen die rund 230 Helfer durchschnittlich 2100 Pakete; allein im Sensebezirk sind es 120 Pakete. Die erste Sammlung von Cartons du Coeur Sense fand 1995 in Düdingen statt. Nach und nach schlossen sich im ganzen Bezirk freiwillige Helfer und Helferinnen an. Die Vinzenzvereine, die Landfrauenvereine und die Samaritervereine unterstützten das Hilfswerk, so dass es im Sensebezirk rasch Fuss fassen konnte. im

Die Sensler Sektion sammelt am Samstag, 30. Mai, während den Ladenöffnungszeiten in grösseren Einkaufszentren in Flamatt, Schmitten, Düdingen, Tafers und Plaffeien Lebensmittel und Spenden.

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