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Das Statussymbol der Freiburger: Die Kabine in der Motta 

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Wer eine hat, ist privilegiert: Die Motta-Umkleidekabinen haben in der Freiburger Bevölkerung einen hohen, fast kultigen Status. Gemeinderat Pierre-Olivier Nobs verrät gegenüber den FN, weshalb sich die Kabinen einer grossen Beliebtheit erfreuen. Und vier Dauermieter von Kabinen erzählen die Geschichte ihres Prestigeobjekts. 

Morgens um acht Uhr in der Motta. An den Tischen der Buvette sitzen einige ältere Herren und Damen. Sie unterhalten sich, trinken Kaffee und spielen Karten. Die Mitarbeiter der Buvette wuseln herum. Sie stehen in den Startlöchern für den heutigen Tag. Das Wasser in den Becken ist spiegelglatt. Im Schatten ist es noch frisch, die Sonne scheint nur spärlich durch die Blätter der Bäume.

Mit Badeanzügen, Badetuch und Schwimmbrillen ausgerüstet, machen sich ein paar wenige Frühschwimmer auf den Weg zu den Becken. Einige kommen dabei aus den ikonischen, blau gestrichenen Kabinen geschlendert. Von diesen 225 Kabinen werden 177 vermietet. Und sie sind äusserst begehrt. «Man muss fast 40 Jahre warten, um eine Kabine zu bekommen, und wenn man eine hat, gehört man zur Elite», sagten die  Verantwortlichen an der Medienkonferenz zum 100-Jahr-Jubiläum der Motta.

Begrenzte Anzahl 

«Man muss in der Realität vielleicht nicht ganz so lange warten, aber Geduld sollte man sicher haben», räumt Gemeinderat Pierre-Olivier Nobs (ML-CSP) gegenüber den FN ein. Denn für die begehrten Umkleidekabinen in der Motta existiert eine Warteliste, auf der sich momentan 86 Personen befinden. Dieses Jahr seien ganze vier Kabinen ihren neuen, glücklichen Dauermietern zugewiesen worden, so Nobs: «Die älteste Anfrage für eine Kabine kommt aus dem Jahr 2017.» Diese Person musste also sechs Jahre warten, um endlich eines der Prestigeobjekte in der Motta zu erhalten. Sechs Jahre, die sich vermutlich wie 40 angefühlt haben. Da werden die Sektkorken wohl geknallt haben. 

Die Anzahl der zu vermietenden Kabinen in der Motta ist begrenzt.
Marc Reidy

Doch wieso sind die Kabinen so populär bei den Freiburgerinnen und Freiburger? Für Pierre-Olivier Nobs eine klare Sache von Angebot und Nachfrage: Die Kabinen sind ein knappes Gut.

Ihre Anzahl ist begrenzt, sodass es viel mehr Interessierte als Kabinen gibt.

Gleichzeitig sieht er den Grund für die Begehrtheit der Kabinen in der Vergangenheit des Bads. Denn es handelt sich bei der Motta um eine historische Anlage. Eine Aktiengesellschaft hatte das Schwimmbad finanziert, bei der die Stadt zwar die Aktienmehrheit besass, an der sich aber auch Firmen wie Chocolat Villars und Privatpersonen beteiligten. Nobs erklärt: «Es war also Tradition, dass die Investoren einen Vorteil gegenüber anderen Kunden haben sollten.» Ausserdem ist so eine Kabine eine ausgesprochen praktische Sache: «Es gibt viele Personen, die in Freiburg arbeiten und ihre Sachen gerne in der Kabine lassen.» Meistens benutzt sie dann nicht nur diese eine Person, sondern gleich eine ganze Gruppe – die Familie zum Beispiel. 

Dass diese Personen Teil einer privilegierten gesellschaftlichen Elite seien, würde Nobs jedoch nicht bestätigen:

Sie gehören einfach zu den Glücklichen, die eine Kabine haben. 

Pierre-Olivier Nobs war selbst Dauermieter einer Kabine in der Motta. 
Charly Rappo 

Ganz normale Bürger

Obwohl die Kabinen so populär sind, hat es laut dem Gemeinderat noch keinen Streit um sie gegeben. «Es gibt aber jedes Jahr zwei bis drei Personen, die ihr Interesse äussern», sagt er. Sie sagten ihm etwa: «Wenn eine Kabine frei wird, denken Sie bitte an mich.» 

Die Dauermieter sind also in den meisten Fällen ganz normale Bürgerinnen und Bürger, so Pierre-Olivier Nobs’ Fazit. Unter ihnen seien natürlich auch einige Politikerinnen und Politiker. Nobs selbst ist auch einige Zeit lang stolzer Dauermieter einer Kabine gewesen. Aber bereits in der dritten Saison habe er dieses Privileg aufgegeben: «Als ich feststellte, dass meine Angehörigen sie nicht mehr benutzten, bat ich darum, die Kabine weiterzuvermieten.» 

Drei Fragen an 

Dauermieterin Liliane aus dem Neustadtquartier 

Liliane*, wie kamen Sie zu Ihrer Kabine? 

Wir besitzen seit fast 20 Jahren eine der Kabinen in der Motta. Mein Mann hat damals noch gearbeitet. Wenn er von der Arbeit nach Hause kam, konnte er direkt in die Motta kommen und hatte seine Sachen gleich vor Ort, um eine Runde zu schwimmen. Es ist relativ schwierig, eine Kabine zu bekommen. Wenn man also eine hat, dann behält man sie – vielleicht auch für die Kinder und Grosskinder. 

Wieso kommen Sie in die Motta? 

Ich habe meine ganze Kindheit und Jugend im Quartier verbracht. Ich komme also schon seit ungefähr 30 Jahren regelmässig in die Motta.

Was mögen Sie an der Motta am meisten? 

Es ist ein wunderschöner und geselliger Ort, der einem einfach guttut. Es ist uns eine Freude, herzukommen, und es ist auch gut für die Gesundheit.

*Nachname der Redaktion bekannt agr

Drei Fragen an 

Ehemaligen Wasserballspieler Jean-Noël Gex 

Jean-Noël Gex, wie kamen Sie zu Ihrer Kabine? 

Wissen Sie, ich besitze seit rund 30 Jahren eine Kabine. Es war früher einfacher, eine zu bekommen. 

Wieso kommen Sie in die Motta? 

Seit meiner Jugend bin ich regelmässig in der Motta. Ich habe sogar das 50-Jahr-Jubiläum im 1973 miterlebt. Und früher habe ich Wasserball gespielt und Schwimmsport betrieben. 

Was mögen Sie an der Motta am meisten? 

Ich wohne im Quartier. Deshalb ist die Motta für mich wie eine Ausweitung meines Gartens. Ich verbinde auch gute Erinnerungen mit dem Schwimmbad. Ich habe hier schon seit 1966 Schwimmsport betrieben und an Wettkämpfen teilgenommen. Es ist also mit einer gewissen Geschichte verbunden. agr

Drei Fragen an 

Neue und stolze Dauermieterin Ursula

Ursula*, wie kamen Sie zu Ihrer Kabine? 

Vor fast zwei Jahren, und ich bin so stolz darauf. Denn ich habe fast 25 Jahre lang auf eine Kabine gewartet. Früher war es etwas anders, wenn man eine Kabine haben wollte. Man musste gegen vier Uhr morgens aufkreuzen und sich vor dem Eingang mit einem Camping-Tisch, Stühlen und einer Thermosflasche mit Kaffee einrichten. Dort haben wir gewartet, bis wir zum Empfang durften und schauen konnten, ob eine Kabine frei geworden war. Jetzt gibt es für die Kabinen eine Warteliste. Es war also ein langer Weg. Es ist ein Privileg, eine Kabine in der Motta zu besitzen. 

Wieso kommen Sie in die Motta? 

Ich komme seit 1957 hierher, also praktisch seit ich geboren wurde. 

Was mögen Sie an der Motta am meisten? 

Ich mag die Geselligkeit und den Ort.

*Nachname der Redaktion bekannt. agr

Drei Fragen an 

Anne Currat, seit 25 Jahren Dauermieterin

Anne Currat, wie kamen Sie zu Ihrer Kabine? 

Vor fast 25 Jahren. Die Kabinen werden dann einfach von Generation zu Generation weitergegeben. 

Wieso kommen Sie in die Motta? 

Das liegt daran, dass ich schon fast über 60 Jahre die Motta besuche. 

Was mögen Sie an der Motta am meisten? 

Ich weiss es nicht genau. Ich würde sagen, die Atmosphäre hier gefällt mir sehr. agr

Serie 

Motta feiert 100. Geburtstag 

Das Motta-Freibad in der Freiburger Unterstadt ist heute nicht mehr aus dem Stadtleben wegzudenken. Die Badi hat 1923 ihre ersten Besucherinnen und Besucher empfangen und feiert dieses Jahr ihr 100-Jahr-Jubiläum. Die FN haben dies zum Anlass für eine Serie rund um die Motta und die Festaktivitäten genommen. agr

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