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Der Grosse Rat unterstützt die Vergrösserung des Naturhistorischen Museums

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Mit Begeisterung stimmte das Kantonsparlament am Donnerstag für ein moderneres und grösseres Naturhistorisches Museum. Die SVP-Fraktion stellte sich jedoch dagegen: Sie sprach von einem Luxusprojekt und forderte eine Rückweisung.

Für rund 65 Millionen Franken will der Kanton Freiburg ein neues Naturhistorisches Museum bauen sowie eine neue Dauerausstellung realisieren. Der Grosse Rat sprach sich am Donnerstag mehrheitlich für den Verpflichtungskredit aus. 83 Parlamentarierinnen und Parlamentarier stimmten mit Ja, zwölf lehnten den Kredit ab und zwei enthielten sich.

Berichterstatter Bernhard Altermatt (Die Mitte, Freiburg) erinnerte daran, dass sich das 1826 eröffnete Museum seit mittlerweile 125 Jahren an seinem aktuellen Standort am Museumsweg in der Stadt Freiburg befindet. «Seit vielen Jahren hat es dort zu wenig Platz», sagte der Grossrat. Der Grundsatzentscheid für den Umzug sei 2010 gefällt worden. Eine Machbarkeitsstudie habe 2016 den Grundstein für das heutige Bauprojekt gelegt. Vier Jahre später bewilligte der Grosse Rat den Studienkredit mit 85 Stimmen bei neun Ablehnungen und sieben Enthaltungen. «Das wollen wir heute mit dem Verpflichtungskredit fortführen.»

Nach dem Umzug in das Zeughaus wird das Naturhistorische Museum mehr Platz haben.
Laurent Crottet/a

«Geschenk für Freiburg»

Das Naturhistorische Museum soll im ehemaligen Zeughaus im Pérolles-Quartier ein neues Zuhause finden. Das denkmalgeschützte Gebäude wird zu diesem Zweck renoviert und erweitert (die FN berichteten). Hier soll das neue Museum eine doppelt so grosse Nutzfläche erhalten als bisher: über 6000 Quadratmeter. Neben Platz für Dauer- und Sonderausstellungen sind auch eine Cafeteria und ein Museumsshop vorgesehen. Das Depot des Museums wird im zukünftigen interinstitutionellen kantonalen Lager für Kulturgüter untergebracht.

In der Debatte zeigten sich die meisten Fraktionen begeistert vom Projekt. «Kurz vor Weihnachten ist es ein Geschenk für die Freiburgerinnen und Freiburger», sagte David Bonny (SP, Prez-vers-Noréaz). «Die SP kann es kaum erwarten, das Geschenk auszupacken.» Es sei ein wunderbares Projekt für die herrlichen Sammlungen des Museums. Jean-Daniel Schumacher (FDP, Bürglen) teilte diese Meinung: «Geben wir der Bevölkerung eine Auslage für die prächtigen Sammlungen.» Im Vergleich zu anderen Bauprojekten seien die Kosten verständlicherweise höher: «Das ist kein Haus, sondern ein Museum und damit komplizierter.»

Von einem attraktiven und ökologischen Projekt sprach Dominique Zamofing (Die Mitte, Posieux) für seine Fraktion. Die derzeitige Infrastruktur des Museums sei veraltet. Aus Sicht ihrer Fraktion erfülle das Vorhaben alle Kriterien, so Tina Raetzo (Grüne, Rueyres-les-Prés). Sie erwähnte nicht nur die zentrale Lage des Museums im Stadtzentrum, sondern auch den Einsatz von lokalem Holz für das Bauprojekt, die bepflanzte Fassade und die öffentlich zugängliche Parkanlage. Catherine Esseiva (GLP, Ried bei Kerzers) bewertete das Projekt als eine Chance. Es sei zwar kostenintensiv, jedoch würden solche kulturellen Orte einen Mehrwert schaffen. Sie verspricht sich «einen Begegnungsort für alle Generationen» und einen Ausbau des touristischen Angebots.

Das Naturhistorische Museum ist bekannt für seine Kükenausstellung.
Charles Ellena/a

Kosten senken

Wenig Freude am Museumsprojekt hatte die SVP-Fraktion. «Es erlaubt die Weiterentwicklung und Modernisierung des Museums», anerkannte Flavio Bortoluzzi (SVP, Muntelier), ehe er mehrere Kritikpunkte darlegte. «Wir hinterfragen die Grösse des Projekts. Es hat zu viele Nice-to-haves.» Er wies daraufhin, dass die kantonalen Ausgaben derzeit nur eine Richtung kennen würden: nach oben. Weiter stellte der Grossrat die Notwendigkeit der Parkanlage und der Räume für Kulturvermittlung infrage. «Es werden viele schöne und wenig notwendige Dinge gebaut», so der Grossrat. Die SVP-Fraktion störte sich auch daran, dass das Museum weiterhin in der Stadt Freiburg beheimatet sein wird. Der Rest des Kantons werde nicht ausreichend berücksichtigt. Die SVP sehe Möglichkeiten, das Projekt zu vereinfachen und die Kosten zu senken – «ohne dass die Hauptaufgabe des Museums aus den Augen verloren gehen wird». Der Grosse Rat solle darum den Verpflichtungskredit an den Staatsrat zurückweisen, damit das Projekt neu ausgerichtet werden kann. «Es ist ein Luxusprojekt. Wir sollten andere Prioritäten setzen angesichts der kantonalen Finanzen», ergänzte Nicolas Kolly (SVP, Essert).

Trumpf für den ganzen Kanton

Die SVP konnte die anderen Fraktionen damit nicht überzeugen. Der Rückweisungsantrag der Fraktion wurde von 17 Grossrätinnen und Grossräten unterstützt. 82 stimmten jedoch dagegen, und eine Person enthielt sich. Das Museumsprojekt entspreche der Nachhaltigkeit, die im Grossen Rat oft diskutiert werde, sagte Christel Berset (SP, Freiburg). «Wir wollen die Umsetzung in unseren Projekten sehen.» Mit der Parkanlage würden die Hitzeinseln bekämpft und der soziale Zusammenhalt gefördert. Das Naturhistorische Museum sei eines der meistbesuchten Museen im Kanton, antwortete Julien Vuilleumier (Grüne, Freiburg) auf die Kritik der SVP. Es sei nicht nur ein Trumpf für die Stadt, sondern für den ganzen Kanton.

Nach der Zustimmung des Parlaments wird auch die Stimmbevölkerung sich voraussichtlich im kommenden Jahr zum Kredit äussern können. Denn dieser untersteht dem obligatorischen Finanzreferendum.

Fristenstillstand

Motion für Sommerpause scheitert

Der Kanton Freiburg wird keine Sommerpause für Einsprachen gegen Bauprojekte bekommen. Denn die Motion der Grossräte Elias Moussa (SP, Freiburg) und Bertrand Morel (Die Mitte, Lentigny) fand nicht genügend Unterstützer. Nur 36 Stimmen gab es für die Motion, 62 dagegen und eine Enthaltung. Die zwei Grossräte verlangten einen Stillstand der Klagefristen bei Raumplanungs- und Baubewilligungsverfahren zwischen dem 15. Juli und 15. August. «Es geht um Kohärenz», sagt Morel und wies auf den bestehenden Fristenstillstand hin, der für Angelegenheiten gilt, die in die Zuständigkeit des Kantonsgerichtes fallen.

Die Mehrheit im Kantonsparlament befürchtete jedoch eine Verlängerung und Verzögerung bei der Bewilligung von Baugesuchen. Die Motion würde eine Bremse einbauen, warnte Markus Julmy (Die Mitte, Schmitten). Moussas Argument, dass umstrittene Bauprojekte bewusst im Sommer während der Ferien aufgelegt werden, liessen die Grossräte nicht gelten. Es gebe höchstens seltene Einzelfälle, so Pauline Robatel (FDP, Torny-le-Grand) und Savio Michellod (FDP, Granges). Auch der Staatsrat empfahl dem Parlament, die Motion abzulehnen. Man solle Einzelfälle nicht verallgemeinern, sagte Francine Defferrard (Die Mitte, Villars-sur-Glâne) vor ihren Ratskollegen.

Mehrwertabgabe geändert

Ohne Wortmeldungen wurden die Änderungen bei der Mehrwertabgabe im Bauwesen quasi durchgewunken. Nach der zweiten Lesung stimmten 87 Grossrätinnen und Grossräte für die Gesetzesänderung, eine Person war dagegen. Die Mehrwertabgabe fällt an, wenn ein Grundstück bei einer Einzonung oder Nutzungsänderung an Wert gewinnt. jmw

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