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Der Kanton will mehr Lebensqualität für seine Wildhüter

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Wildhüter und Wildhüterinnen übernehmen weit mehr Aufgaben als nur die Aufsicht über die Jagd und Fischerei. Das grosse Pflichtenheft, lange Präsenzzeiten und Überstunden sorgen zunehmend für Unzufriedenheit bei den Berufsleuten. Der Kanton untersucht nun das Stellenprofil.

Sie haben die Aufsicht über Jagd und Fischerei, bilden neue Jägerinnen und Jäger aus, sorgen für die Regulierung von Wildtieren, helfen, Tierseuchen zu bekämpfen, beraten Schulklassen, nehmen Schäden durch Wildschweine, Biber, Krähen auf und werden zu Luchs- und Wolfsrissen gerufen: Das und noch viel mehr umfasst das Aufgabengebiet von Wildhütern-Fischereiaufsehern im Kanton Freiburg.

Immer gleich viele Stellen

In einer Anfrage haben die beiden Grossräte Bruno Clément (Grüne, Charmey) und Fritz Glauser (FDP, Châtonnaye) eine lange Liste der Aktivitäten dieser Kantonsangestellten erstellt. Sie wollten vom Kanton wissen, wie all dies mit 16 Vollzeitstellen zu bewältigen sei. Diese Zahl ist seit den 1980er-Jahren gleich geblieben. «Dies, obwohl sich die Umweltprobleme verschärfen und sich die Bevölkerung fast verdoppelt hat», schreiben die beiden in ihrer Anfrage.

Mehr Leute heisst auch, dass sich mehr Erholungssuchende in die Natur begeben und der Druck auf die Lebensräume steigt. So wird etwa das Wild stärker gestört durch Freizeitaktivitäten im Winter und im Sommer – und damit wird das Aufgabenheft der Wildhüter-Fischereiaufseher noch dicker. Ausserdem verrichteten sie Pikettdienst, sodass sie sieben Tage die Woche von 7 bis 21 Uhr bei Unfällen oder Problemen mit Wildtieren ausrücken können.

Liste noch länger

In seiner Antwort schreibt der Staatsrat, dass der Kanton sich des Problems der Überbelastung bewusst sei. Die Liste, welche die beiden Grossräte aufgeführt hätten, sei sogar noch viel länger. Da die Bevölkerung aufmerksamer auf Umweltprobleme geworden sei, gebe es beispielsweise viel mehr Meldungen über Beobachtungen. Das wiederum führe zu mehr Einsätzen, da die Wildhüter diesen Meldungen nachgehen müssen. Der Staatsrat hält fest:

Die Unzufriedenheit der Wildhüter-Fischereiaufseher mit ihren Arbeitsbedingungen nimmt seit mehreren Jahren zu.

Das habe sich bei einer Umfrage zur Zufriedenheit bestätigt, die das Personalamt im Sommer 2022 durchgeführt hatte.

Erste Massnahmen

Angesichts der Entwicklung der Aufgaben, der Anzahl Überstunden und der Schwierigkeiten, eine Frau als Wildhüterin-Fischereiaufseherin anzustellen, hat die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft einen Entscheid gefällt: Die Stellengestaltung der Wildhüter wird überprüft. In der Antwort heisst es: 

Man wird sich eingehend mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Einführung von Teilzeitarbeit, der Förderung weiblicher Bewerbungen und der Entwicklung der Stellenzahl auseinandersetzen müssen.

Bis die Ergebnisse vorliegen, bleibt es bei 16 Vollzeitstellen.

Aufsicht nach externer Analyse

Bereits letzten Herbst habe die Direktion als Folge einer externen Analyse eine neue Stelle geschaffen und einen Leiter des Bereichs Aufsicht beim Amt für Wald und Natur angestellt. Er solle die Wildhüter-Fischereiaufseher unterstützen, beraten, ihre Tätigkeiten harmonisieren und sie von gewissen Aufgaben entlasten. Nachdem er selbst eine Wildhüter-Ausbildung absolviert habe, solle er auch punktuell Stellvertretungen übernehmen können, schreibt der Kanton.

Zudem werde die Verordnung über die Aufsicht über die Tier- und Pflanzenwelt und über die Jagd und die Fischerei überarbeitet. Bei der Revision sei unter anderem vorgesehen, dass die ehrenamtlich tätigen Hilfsaufseher mehr Aufgaben von den Wildhütern übernehmen können.

Kastenthema

Anspruchsvoller Job und hängiger Fall

Aktuell schreibt das Amt für Wald und Natur eine Stelle als Wildhüter/in und Fischereiaufseher/in aus. Die zuständige Person wird für das Gebiet Saane zuständig sein und soll die Stelle am kommenden 1. Juli oder nach Vereinbarung antreten. Aus der Art der Stellenausschreibung wird ersichtlich, dass der Kanton auch ausserkantonale Bewerberinnen und Bewerber ansprechen will. Das Stellenprofil zeigt, wie anspruchsvoll der Job ist: Sozialkompetenz, Kreativität, Motivation, Initiative und Teamgeist bis zu körperlicher Fitness, Tier- und Pflanzenkenntnis sind gefragt. Aber auch regelmässige Wochenendeinsätze und Zweisprachigkeit müssen die Bewerbenden bieten können.

Urteil des Bundesgerichts

Bei gleicher Eignung gebe man einer Frau den Vorzug, heisst es ausserdem in der Stellenbeschreibung. Letzten Oktober hatte das Bundesgericht die Beschwerde einer Freiburgerin gutgeheissen, die sich sechsmal vergeblich um eine Stelle als Wildhüterin im Kanton Freiburg beworben hatte (die FN berichteten). Das Gericht hielt fest, dass die Freiburger Justiz den Fall auf verschiedenen Stufen falsch beurteilt hatte. Sie habe willkürlich gehandelt und unter anderem Hinweise der Schlichtungskommission für die Gleichstellung missachtet, sodass eine Diskriminierung wahrscheinlich sei. Das Bundesgericht hat den Fall damals zur neuen Beurteilung zurück ans Kantonsgericht gewiesen. im

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