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Der märchenhafte Aufstieg der Larissa Rothenbühler

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Volleyball ist ein Sport, zu dem viele Jugendliche vergleichsweise spät finden. Mit ihren 15 Jahren war Larissa Rothenbühler aber selbst für Volleyballverhältnisse eine späte Spätzünderin. Umso erstaunlicher ist es, wie weit sie es gebracht hat.

Angefangen hat alles vor elf Jahren beim damaligen VBC Nidau. Durch ihren Stiefvater, der beim Berner Verein spielte, fand Larissa Rothenbühler zum Volleyball. Die Anfänge waren wie bei fast allen schwer. «Ich musste immer aufpassen, mir beim Spielen keinen Knoten in die Beine zu machen», erinnert sich die 26-Jährige. Umso erstaunter war sie, als ihre Trainerin sie eines Tages nach einem 5.-Liga-Match fragte, ob sie nach Franches-Montagnes in die 1. Liga gehen wolle. «Sie erklärte mir, dass mich der Trainer von VFM gesehen habe und er mich gerne zu sich holen würde.» Der Trainer war – das macht diese Geschichte noch aussergewöhnlicher – Leonardo Portaleoni, der jetzige Headcoach der Power Cats Düdingen. «Leo musste damals etwas in mir gesehen haben, auch wenn ich noch heute nicht genau weiss, was es war», erzählt die aufgestellte Bernerin.

Larissa Rothenbühler hat sich innerhalb von fünf Jahren von der 5. Liga in die NLA hochgearbeitet:
Bild: Marc Reidy

Portaleoni erinnert sich an jenen schicksalhaften Tag vor neun Jahren, als sei es gestern gewesen: «Ich war damals mit dem 2.-Liga-Team von Franches-Montagnes für einen Match in Nidau, als mir in der Nebenhalle Larissa auffiel. Ihr physisches Potenzial sprang sofort ist ins Auge, sie war gross und schlank und hatte offensichtlich Talent.»

Portaleonis Todesängste

So trug Rothenbühler ab der Saison 2015/16 das Trikot von Franches-Montagnes. Schon beim ersten 1.-Liga-Match schickte Portaleoni seine Neuentdeckung mit der Starting-Six aufs Feld. «Ich habe dafür eine bisherige Stammspielerin auf der Bank gelassen, was bei deren Eltern gar nicht gut ankam», erzählt der Brasilianer. Und mit einem Lachen fügt er an: «Die Eltern waren nahe dran, mich zu lynchen.»

Portaleonis Todesängste haben sich gelohnt. Eine Saison später wurde Rothenbühler ins Fanionteam befördert, 2017 folgten bereits die ersten NLA-Einsätze. Gerade mal fünf Jahre waren vergangen zwischen ihren ersten Volleyball-Gehversuchen und ihrer Premiere in der höchsten Schweizer Liga. In den Jahren darauf reifte die Bernerin in Franches-Montagnes zur Stammspielerin. Immer an ihrer Seite: Leonardo Portaleoni – mal als Headcoach, mal als Assistenztrainer. «Ohne Leo wäre ich heute nicht da, wo ich bin», sagt die 188 cm grosse Mittelblockerin.

Die Freude verloren

Dass die beiden heute bei Volley Düdingen erneut zusammenarbeiten, ist aber mehr dem Zufall geschuldet als der guten Freundschaft. Als Rothenbühler im Dezember 2022 die Power Cats kontaktierte, weil sie einen Clubwechsel anstrebte, wusste sie noch nicht, dass Portaleoni der Nachfolger des zurücktretenden Dario Bettello werden würde. «Das war ein lustiger Zufall und mir durchaus recht.»

 Larissa Rothenbühler (l.) will sich im Block noch verbessern.
Charles Ellena

Doch warum wollte sie überhaupt weg aus Franches-Montagnes? «Ich hatte die Freude am Volleyball verloren», erklärt Rothenbühler. «Ich hatte fürs Training jeweils 40 Minuten Fahrzeit hin und zurück,  manchmal zweimal am Tag. Ich steckte ich in den Prüfungen von meinem Studium in Betriebsökonomie und Sportmanagement und arbeitete noch 60 Prozent. Mir wurde alles zu viel.» Sportlich lief es im Jura auch nicht besonders, Ende Saison stieg VFM in die NLB ab. «Wenn man so oft verliert, macht es noch weniger Spass. Zudem hatte ich das Gefühl, spielerisch zu stagnieren. Einige Kolleginnen hatten mit dem Spitzenvolleyball aufgehört, und mir wurde bewusst, dass nur ein Fassadenwechsel mich vor dem gleichen Schicksal bewahren würde.»

Grosser Leistungssprung

In Düdingen hat Rothenbühler den Spass am Volleyball wiedergefunden. Die 26-Jährige wohnt jetzt mit ihrem Freund in Tafers, ist in zehn Minuten beim Training und hat ihr Arbeitspensum als Kundenberaterin bei einer Bank im Gümligen auf 50 Prozent reduziert. «Meine Erholungsphase ist jetzt bedeutend länger, und ich habe wieder mehr Zeit für mein grosses Hobby, das Reiten.» Von klein auf sei sie ein «Pferdemeitschi» gewesen, und es tue ihr gut, ab und zu den Kopf bei den Pferden durchzulüften.

Die neue Umgebung hat der Power Cat auch in Bezug auf ihre sportliche Entwicklung gutgetan. «Larissa hat in dieser Saison extrem grosse Fortschritte gemacht», bestätigt Portaleoni. «Die stärkeren Mitspielerinnen und die professionelleren Strukturen haben ihre Entwicklung gefördert.» Rothenbühlers 34-prozentige Angriffsquote kann sich sehen lassen, insbesondere ihre einbeinig gesprungenen Angriffe sind sehr effizient. Gleiches gilt für ihren Service, wo sie an Sicherheit zugelegt hat.

Der ruhende Pol

Beim Block hat die Mittespielerin noch Verbesserungspotenzial, das weiss sie selbst. Trotzdem ist es ihr gelungen, sich bei den Power Cats als Stammspielerin durchzusetzen. Als sie nach Düdingen kam, wusste sie, dass sie sich mit der ebenfalls neu verpflichteten Martina Koch um den zweiten Mitte-Platz neben Bruna da Silva duellieren musste. Rothenbühler nahm den Kokurrenzkampf an, setzte sich durch und konnte sich auch nach einer sechswöchigen Zwangspause wegen eines Fingerbruchs ihren Platz zurückerobern. «Bei mir ist in dieser Saison der Knopf aufgegangen. Vorher hatte ich mir oft zu viele Gedanken und Druck gemacht. Jetzt spiele ich viel freier und selbstsicherer auf.»

Larissa Rothenbühler.
Bild: Marc Reidy

Die Spielfreude ist Larissa Rothenbühler auf dem Feld anzusehen – und sie wirkt durchaus ansteckend. Luftsprünge machen oder jubelnd über das Feld springen, das entspricht allerdings nicht ihrem Naturell. Ihre ruhige Art ist vielmehr der Gegenpol zur emotionalen Leaderrolle, wie sie eine Bruna da Silva innehat. «Ich versuche, gute Laune aufs Feld zu bringen, meine Teamkolleginnen zu unterstützen und zu motivieren, wenn es ihnen nicht läuft», sagt Rothenbühler.

Das vergessene Nati-Aufgebot

Ihre Qualitäten möchte die Mittelblockerin auch im Playoff-Halbfinal gegen Aesch-Pfeffingen (siehe Kasten) zur Geltung bringen. Und warum nicht auch einmal beim Schweizer Nationalteam. «Mein damaliger Trainer bei Franches-Montagnes, der auch Headcaoch der Nati war, wollte mir ein Aufgebot mailen. Auf die versprochene Mail warte ich heute noch», erzählt Rothenbühler ohne Groll. «Wenn es eines Tages mit einem Länderspiel klappt, wäre das wunderbar. Wenn nicht, ist das auch in Ordnung.» Die 26-Jähirge ist sich bewusst, dass sie für eine grosse Nati-Karriere wohl zu spät mit dem Volleyball angefangen hat. Auch wenn ihr Aufstieg danach märchenhaft verlief.

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