Die momentan 24-stündige Präsenz der Anästhesiepflege am Standort Tafers des Freiburger Spitals HFR wird möglicherweise nachts und am Wochenende aufgehoben.
Entschieden ist laut der HFR-Kommunikationsbeauftragten Jeannette Portmann zwar noch nichts; die Gespräche seien noch im Gang. Doch der erwähnte Abbau bei der Anästhesiepflege ist offenbar tatsächlich eine der Optionen, die diskutiert werden. Allein schon die Möglichkeit dieser Perspektive löst im Umfeld des Spitals grosse Befürchtungen aus.
«Das bedeutet letztlich den Tod des Akutspitals Tafers», sagt ein HFR-Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, im Gespräch mit den FN. Zwar wird der Operationstrakt in Tafers schon seit sechs Jahren nachts geschlossen. Aber die Anästhesiepflege sei unabhängig von Operationen als «Feuerwehr» in lebensbedrohlichen Situationen entscheidend, namentlich für Notfälle wie Reanimationen oder bei Autounfällen. Laut dem HFR-Mitarbeiter will die Spitalleitung kommende Woche über ihren Entscheid in Sachen Anästhesiepflege in Tafers informieren.
Die Leitung schweigt
Verantwortliche des HFR gaben sich gestern gegenüber den FN bedeckt. Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) wollte die Thematik auf Anfrage hin nicht kommentieren, ebenso wenig HFR-Verwaltungsratspräsident Philippe Menoud.
Marcel Kolly, Ammann von Rechthalten und Präsident von Pro Akut Tafers, verfolgt «die Weiterentwicklung dieser Thematik aufmerksam». Er wollte sich aber ebenfalls nicht weiter äussern. Für den ehemaligen Düdinger Arzt Franz Engel ist indessen klar: «Ohne 24-stündige Anwesenheit der Anästhesiepflege wird die Qualität des Notfalldienstes in Tafers wesentlich eingeschränkt.»
Bericht Seite 3
«Ohne 24-stündige Anwesenheit der Anästhesiepflege wird die Qualität des Notfalldienstes in Tafers wesentlich eingeschränkt.»
Franz Engel
Ehemaliger Düdinger Arzt