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Die Anzahl Lektionen steht jetzt fest

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Nicht in erster Linie die Wissensvermittlung, sondern insbesondere die Aneignung von Kompetenzen steht beim Lehrplan 21 auf dem Programm. Dieser soll den deutschsprachigen Unterricht in 21 Kantonen harmonisieren. Der Kanton Freiburg führt den neuen Lehrplan auf das Schuljahr 2019/2020 hin ein und hat dafür eine neue Stundentafel erarbeitet (die FN berichteten).

Die Stundentafel legt fest, wie viele Lektionen eines Fachs pro Woche unterrichtet werden. Laut Mitteilung hat Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen (CVP) diese nun definitiv verabschiedet. «Die neue Stundentafel entspricht weitgehend den Empfehlungen der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz», heisst es. Andreas Maag, Vorsteher des Amtes für den deutschsprachigen obligatorischen Unterricht, sagt auf Anfrage: «Wir haben uns für die Stundentafel am Lehrplan 21 orientiert und nicht daran, wie wir es bisher gemacht haben.» Dennoch seien Besonderheiten berücksichtigt worden: In der Anzahl Französischlektionen liegt Freiburg über dem Durchschnitt.

Weniger Zeichnen

Die Stundentafel hatte während der Vernehmlassung beim Verband Lehrerinnen und Lehrer Deutschfreiburg für Unmut gesorgt (FN vom 20. Februar). Wie Maag sagt, hat die Erziehungsdirektion gewisse Kritikpunkte berücksichtigt: Im dritten Zyklus, also an der Orientierungsschule, gibt es nun eine Lektion mehr Französisch als ursprünglich vorgesehen, dafür gibt es eine Lektion Geschichte weniger. «Mehr Französisch hat aber nicht nur der LDF gewünscht, dazu haben wir mehrere Rückmeldungen erhalten.»

Im letzten Schuljahr steht zudem eine Lektion mehr Bildnerisches Gestalten auf dem Stundenplan, auf Kosten einer Lektion Wahlfach. Geändert hat sich im Vergleich zur Vernehmlassung, dass die Fächer Deutsch, Mathematik und Musik im zweiten Zyklus (3. bis 6. Primarklasse) aufgewertet wurden, dafür gibt es keine halben Lektionen mehr. Dies auf Kosten des Bildnerischen Gestaltens. In diesen vier Stufen gibt es pro Woche nun je fünf Lektionen Deutsch und Mathematik sowie zwei Lektionen Musik. «Die gleiche Lektionenzahl erleichtert den Unterricht in mehrstufigen Klassen, wie es sie in Deutschfreiburg häufig gibt», sagt Maag.

Festgehalten hat die Erziehungsdirektion am Fach «Medien und Informatik», das von der fünften Primarschulklasse bis zum ersten Kurs in der Orientierungsschule auf dem Stundenplan steht. Der LDF hatte sich dagegen gewehrt mit der Begründung, Informatik könne in andere Fächer integriert werden. «Viele andere Vernehmlassungspartner haben die Einführung von Medien und Informatik aber begrüsst», sagt Maag. So etwa die Universität und die Pädagogische Hochschule. In der Informatik gebe es sehr grosse Unterschiede: «Gewisse Kinder werden quasi mit dem Tablet geboren, andere haben keinen Computer zu Hause. Auch im Sinne der Gleichbehandlung muss die Schule die Grundkompetenzen, die heute gefordert sind, vermitteln.»

LDF ist nicht zufrieden

Der LDF hat gestern in einer Mitteilung Stellung genommen zur Stundentafel. Er kritisiert insbesondere, dass im zweiten Zyklus ein Abbau des textilen und technischen Gestaltens stattfindet. Für Schülerinnen und Schüler, die später einen handwerklichen Beruf erlernen möchten, sei dies nicht förderlich.

Maag räumt ein, dass die Lektionenzahl in diesen Fächern im dritten Zyklus unter den Empfehlungen der Deutschschweizer Erziehungskonferenz liegen. Mit Wahlfächern hätten die Schülerinnen und Schüler an der OS jedoch die Möglichkeit, dies auszugleichen.

Ebenfalls kritisiert der LDF, dass es an der OS weniger Deutschstunden gebe als bisher. Wie während der Vernehmlassung hält Maag dagegen, dass dafür ein spezielles Fach «Berufliche Orientierung» eingeführt werde. Diese habe bisher hauptsächlich im Deutschunterricht stattgefunden. Zudem hätten die Schülerinnen und Schüler im dritten Kurs drei Lektionen zur Verfügung, die sie für die Vertiefung in den Hauptfächern nutzen könnten.

Trotz Unzufriedenheit des LDF: Mit dem Entscheid des Erziehungsdirektors gibt es an der Stundentafel nichts mehr zu rütteln: Die Einführung wird 2019 beginnen und soll 2023 abgeschlossen sein.

Zahlen und Fakten

Die wesentlichen Änderungen

Die neue Stundentafel zum Lehrplan 21 bringt im Vergleich zu heute einige Veränderungen mit sich: Es gibt neue Fächer wie «Wirtschaft, Arbeit, Haushalt» und «Ethik, Religionen, Gemeinschaften». In der Primarschule gibt es neu eine Lektion «Medien und Informatik» sowie mehr Lektionen Mathematik und Deutsch. Die gestalterischen Fächer werden auf dieser Stufe abgebaut. In der Orientierungsschule erhält der Sprachunterricht weniger Gewicht, dafür können die Schülerinnen und Schüler im letzten Schuljahr ihren Stundenplan individueller gestalten als bisher.

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