Die Buvette des Sattels in Jaun bleibt vorerst geschlossen. Grund dafür ist eine Beschwerde von Pro Natura.
Ohne Parkplatz und Terrasse rechnete Ronald Moura voll und ganz damit, die Buvette des Sattels in Jaun diesen Winter betreiben zu können. Die Signale standen auf Grün, denn Moura hatte eine Sondergenehmigung der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD) in der Tasche. Doch der Buvette-Betreiber rechnete nicht mit Pro Natura: Der Verein legte am 2. November Beschwerde ein beim Freiburger Kantonsgericht. Und da sich der Betrieb ausserhalb der Bauzone befindet, tritt die aufschiebende Wirkung der Beschwerde per sofort ein. Wintersportlerinnen und Wintersportler werden die Tür bis auf weiteres geschlossen vorfinden.
«Für uns ist die Situation gleich wie 2012: Es wurde eine Genehmigung für den Betrieb im Sommer erteilt, damit der landwirtschaftliche Betrieb überleben kann», argumentiert Sarah Delley von Pro Natura Freiburg und verweist auf Artikel 24b des Raumplanungsgesetzes des Bundes. Dieser Artikel regelt die Voraussetzungen für die Bewilligung von nicht landwirtschaftlichen Nebenbetrieben.
Die Sondergenehmigung der RUBD vom 29. September führt jedoch ein neues Argument an: «Die RUBD hat die Nähe der Rodelbahn und den Winterverkehr der Branche berücksichtigt. Angesichts der Abgeschiedenheit der zu bebauenden Gebiete und des Fehlens eines weiteren vergleichbaren Gastronomieangebots in der Nähe schien es, als ob ein Bedarf die Genehmigung des Winterbetriebs ermöglichte», so Giancarla Papi, Leiterin der Bau- und Planungsabteilung. Das gleiche Prinzip ermögliche beispielsweise die Installation von Antennen.
Diese Argumentation würde nach Ansicht der Umweltorganisation Pro Natura jedoch einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen, der die Umwandlung von saisonalen Buvetten in Betriebsstätten erleichtern würde. «Das Angebot schafft die Nachfrage. Ohne all diese touristischen Angebote würden weniger Menschen an geschützte Orte strömen», sagt Sarah Delley. Und zur Erinnerung: «Eines unserer Ziele ist es, die Zersiedelung des Gebiets zu bekämpfen.»
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