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Die Freiburger Künstlerin Muriel Zeender zeigt die Kunst der Fischerei

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Die Künstlerin Muriel Zeender zeigt im Museum Murten, mit welchen Augen sie die Fischerei betrachtet. Die Freiburgerin nutze die Murtner Fischzucht als Künstlerresidenz. Sie stellt das Handwerk als Zeremonie dar.

In der ehemaligen Murtner Fischzucht hatte Muriel Zeender im letzten halben Jahr ihre Künstlerresidenz (der «Murtenbieter» berichtete), und es sei ein symbolischer Ort gewesen für ihr Projekt, wie sie sagt. Die Fischzucht liegt zwischen dem See, der für sie mit dem Thema der Fischerei Inspiration und Quelle für Informationen und Eindrücke war, und dem Museum Murten, wo ab morgen, Samstag, das Resultat ihrer künstlerischen Arbeit in Form einer Ausstellung zu sehen sein wird. Im Dezember kommt noch eine Publikation dazu.

Sie hat in dieser Zeit alles Mögliche gesammelt, sagt Muriel Zeender. Geschichten von Männern und Frauen, Informationen über das Metier der Fischer und deren Utensilien und über die Fische. Sie hat auch Material angehäuft. Zeender wollte die Künstlerresidenz bewusst offen halten, damit Leute sie besuchen und mit ihr Geschichten teilen.

Die Leuten seien doch zurückhaltender gewesen, als erwartet, meint Zeender rückblickend. Aber wenn sie selber auf jemanden zugegangen sei, gerade auf die Fischer, dann sei sie mit offenen Armen empfangen worden. Gleich der erste Fischer habe ihr ein Netz mitgegeben, ein anderer habe ihr einen Welskopf überreicht. Auch wenn die Fischerei ein Metier sei, das mit heute harten Realitäten konfrontiert sei, so entfache es bei den Leuten immer noch Leidenschaften.

Muriel Zeender präsentiert eines ihrer Werke in Murten.
Urs Hänni

Aus weiblicher Perspektive

Wenn sie nun ihre künstlerische Arbeit über die Fischerei im Museum Murten präsentiert, so tut Muriel Zeender dies unter dem Titel «Die Zeremonie». Der Fischfang als eine der ältesten Tätigkeiten der Menschheit habe immer schon etwas Zeremonienhaftes gehabt – mit klaren Rollenverteilungen wie der Arbeit der Männer auf dem Wasser und jener der Frauen an Land. 

Überhaupt hat Muriel Zeender die Fischerei aus einer ausgeprägt weiblichen Perspektive dargestellt. Wie Fische und Muscheln werde auch die Frau als wandelbar angesehen. «Der Glanz ihrer Schuppen ist eine Täuschung, und es ist schwierig, sie in der Hand zu halten; sie könnten entgleiten und fliehen», wird diese Verbindung in der Einladung zur Ausstellung dargestellt.

Installationen, Gemälde, Blaudruck

Museumsleiter Denis Decrausaz lobt die Vielfältigkeit der Ausstellung. Die Künstlerin habe ihr Thema auf verschiedensten Materialien in diversen Formen dargestellt, wie er sagt. Dazu gehören Installationen, Kleider, Zeichnungen, Gemälde und eine grossflächige Darstellung in Blaudruck.

Die Werke von Zeender sind über sämtliche fünf Stockwerke des Museums verteilt. Zuoberst dominiert eine Installation aus tierischen Geweben, welche sonst von Eingeweiden umhüllt werden. Was wie Lingerie an einer Wäscheleine aussieht, hat bei genauerem Hinsehen Muster von Netzen. 

Eine erste Serie von Netzabbildungen unter Verwendung von Kohle und Schminke findet sich einen Stock tiefer. Aufgehängte Netze mit Haken, Maschen, Knoten und gefangenen Fischen sind da zu sehen. Überhaupt ist Muriel Zeender fasziniert von Netzen: «Deren Fäden sind wie jene des Lebens und der darin vorkommenden Schicksale, aber als Ganzes geben die Netze einem Leben auch Halt und Sicherheit.» 

Weitere Darstellungen von Netzen hat Muriel Zeender mit Gouache- und Ölfarben dargestellt. Sie hat sogar Plastikfische «made in China» aus der Souvenir-Abteilung des Musée du Léman abgebildet. 

Cyanotypie: Ein Versuch musste klappen

Ein grossflächiges Werk von 2,8 auf 6 Metern in Form von zwei Teilen ist als Cyanotypie gestaltet und gibt ebenfalls Netzmuster wieder. Es handelt sich dabei um ein altes fotografisches Edeldruckverfahren mit blauen Farbtönen. Wie früher im Fotolabor wird dabei im Dunkeln gearbeitet und die Oberfläche eine begrenzte Zeit mit Licht bearbeitet. Es musste auf Anhieb klappen, sonst wäre nichts daraus geworden, war sich Zeender bewusst. Entsprechend war sie bei jener Kreation bereits um 4 Uhr morgens wieder auf den Beinen.

In einem Raum steht schliesslich ein Mannequin mit einem geknüpften weissen Kleid, eigentlich einem selber geschaffenen Netz. Die Künstlerin hat dieses während der ganzen Schaffenszeit im Austausch mit anderen Frauen gemacht. In dieser Zeit teilten diese ihre Erinnerungen und Eindrücke über das Frau-Sein. Die mündlichen Überlieferungen liegen als Texte ausgedruckt rund um das weisse Netzkleid verteilt am Boden.

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