Die fünf neuen Kommandanten der Feuerwehr Sense sind vereidigt

Seit Januar ist die neue Feuerwehrstruktur im Sensebezirk in Betrieb. Gegen die Neuorganisation unter dem Dach der Region Sense gab es kein Referendum, sodass die Struktur in Kraft ist. Kürzlich sind der Bataillonskommandant und die vier Kompaniekommandanten vereidigt worden. 

Die Arbeit der neuen Feuerwehr Sense mit der neuen Struktur hat bereits am 1. Januar angefangen. Die Neuorganisation in diesem Bezirk ist Teil einer kantonalen Änderung. Auf 2023 trat das neue Gesetz über Brandbekämpfung und Hilfeleistungen in Kraft. Es sieht unter anderem vor, dass sich Feuerwehren nicht mehr an Gemeindegrenzen orientieren, sondern ihre Einsatzgebiete anhand der Risikosituation einer Region definieren. Zudem ist mit der Revision des Gesetzes vorgesehen, dass sich die Feuerwehren auf Bezirksebene organisieren. Mit der neuen Struktur gibt es noch fünf Ausrückstandorte, nämlich in Wünnewil, Düdingen, Tafers, Plaffeien und Tentlingen.

Im Sensebezirk stand zur Diskussion, einen neuen Verband für die Feuerwehr zu gründen oder diese Struktur einer bestehenden Organisation anzuschliessen. Die Sensler Gemeinden haben entschieden, dass die drei bisherigen Gemeindeverbände – Orientierungsschule, Gesundheitsnetz und Region Sense – näher zusammenrücken und dass auch die Feuerwehr unter diesem Dach Platz findet. Allfällige weitere Aufgaben, für die der Kanton Bezirkslösungen verlangt (zum Beispiel Sozialhilfe, Gewässerbewirtschaftung), könnten so künftig auch bei diesem Bezirksverband angesiedelt werden.

Referendum war möglich…

Die Stimmbürgerinnen und -bürger haben an den Gemeindeversammlungen und Generalräten über die Statuten des Bezirksverbands befunden. Sie sind mit grosser Mehrheit angenommen worden. Bei den Generalräten in Düdingen und Wünnewil unterlag diese Zustimmung gemäss dem geltenden Finanzreglement dem Referendum. Das heisst, wenn ein Zehntel der Stimmbürgerinnen und -bürger dies verlangt hätten, wäre der Entscheid gekippt worden. Im Fall von Wünnewil lag diese Hürde bei 410 Unterschriften, im Falle von Düdingen bei rund 680 Unterschriften.

In Düdingen hatte die SVP-Fraktion an der Diskussion an der Generalratssitzung angekündigt, sich diesen Schritt zu überlegen. Sie kritisierte vor allem, dass das Gemeindeparlament nichts zum Inhalt der neuen Statuten sagen konnte, und befürchtete auch eine zusätzliche Zerrissenheit der Gemeinde zwischen der Agglomeration Freiburg und dem Bezirksverband.

… wurde aber nicht ergriffen

Die SVP hat schliesslich auf das Referendum verzichtet, wie eine Nachfrage bei SVP-Düdingen-Präsident Stefan Siegenthaler ergab. «Wir haben uns dies gut und lange überlegt und uns schliesslich dagegen entschieden», sagt er. Ein Grund sei gewesen, dass die SVP nicht grundsätzlich gegen eine vertiefte Zusammenarbeit im Sensebezirk sei, sondern diese befürworte. In der Kritik sei es vor allem darum gegangen, die Vorgehensweise zu bemängeln:

Wir haben einen Blankocheck gesprochen, ohne dass definiert war, wofür dieser verwendet wird.

Dies wäre bei einer Unterschriftensammlung schwer zu erklären gewesen.

Konstituierung im Mai

Damit sind die Statuten des neuen Verbands eigentlich rechtskräftig, bestätigt auch Oberamtmann Manfred Raemy, Präsident der Region Sense. Eigentlich im Sinne, dass die Statuten nun noch vom Staatsrat genehmigt werden müssen. In der Vorprüfung waren sie, jetzt gehen sie noch formell den Weg durch verschiedene Ämter, bis die Regierung den Schlusspunkt setzt. Der nächste Akt im Gründungszeremoniell ist dann die konstituierende Delegiertenversammlung vom 24. Mai. Manfred Raemy sagt:

Bis der Verband gegründet ist, laufen die Aktivitäten über die Region Sense.

Dies geht auf einen Beschluss des Staatsrats zurück. Denn wie im Sensebezirk sind auch in anderen Bezirken noch nicht alle Strukturen bereinigt und die neuen Trägerverbände am Start. Im Reglement über die Brandbekämpfung ist deshalb vorgesehen, dass der Oberamtmann bestimmen kann, welcher Verband übergangsmässig die Aufgaben übernimmt. «Die Feuerwehr funktioniert währenddessen ganz normal», erklärt Manfred Raemy.