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Groupe E startet Wasserstoff-Produktion beim Schiffenendamm

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Das Freiburger Energieunternehmen Groupe E hat an der Schiffenenstaumauer die erste Produktionsstätte für grünen Wasserstoff in der Westschweiz eingeweiht. Jährlich werden dort rund 300 Tonnen Wasserstoff hergestellt. Es soll ein wegweisendes Projekt für die Zukunft sein.

Am Fuss der imposanten Schiffenen-Staumauer hat die Groupe E am Mittwochabend eine Produktionsanlage für Wasserstoff eingeweiht, die erste ihrer Art in der Westschweiz, wie der Direktor der Groupe E, Jacques Mauron, gegenüber den FN sagt. Der Wasserstoff wird mit erneuerbaren Energien, nämlich der Restwasserturbine der Staumauer, hergestellt und darf darum als «grüner» Wasserstoff bezeichnet werden, sagt Mauron stolz.

Es ist ein historisches Projekt für die Groupe E.

Jacques Mauron
Direktor der Groupe E

Das Unternehmen könne damit in der Schweiz eine Pionierarbeit leisten, auf dem Weg zur Energiewende. «Wasserstoff kann vor allem für grosse Transportfahrzeuge wie Busse und Lastwagen in Zukunft eine wichtige Rolle spielen», sagt Mauron. Ausserdem eigne sich Wasserstoff besser zur Lagerung als Wind- und Solarenergie und könnte in Zukunft auch wichtig werden, um Energieengpässe im Winter zu überwinden und somit weniger abhängig vom Ausland zu sein.

Mit dieser Produktionsstätte könne man nun Erfahrungen sammeln, um mittelfristig noch mehr Wasserstoff zu produzieren. «Ich hoffe, diese erste Produktionsstätte hier an der Schiffenenstaumauer ist nur der Anfang», so Mauron. Möglich sei eine Vergrösserung der Anlage, aber auch der Bau zusätzlicher Anlagen im Kanton. «Der Bedarf an Wasserstoff wird in Zukunft steigen», so Mauron.

Wie schnell sich der Wasserstoff als Alternative für fossile Energiequellen durchsetzen wird, ist in der Schweiz jedoch unklar, weil politisch umstritten. «Diese Anlage der Groupe E ist eine Investition in die Zukunft», sagt Mauron. Denn Gewinn bringt die Anlage vorerst noch keinen.

Einweihung der Wasserstoff-Produktionsstätte der Groupe E in Schiffenen. Jacques Mauron, Generaldirektor der Groupe E (links) und Urs Kroepfli, der Projektleiter der Anlage.
Bild Charles Ellena

300 Tonnen Wasserstoff pro Jahr

Nach der Bauzeit von nur knapp einem Jahr und Investitionen von neun Millionen Franken wurde die Produktion im August Schritt für Schritt gestartet. Auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern befindet sich die Anlage an einem idealen Standort in der Nähe der Autobahnen A12 und A1, so Mauron. «Abgesehen vom vorhandenen Wasser ist es auch wichtig, dass wir eine Strasse haben, die zur Anlage führt, um den Transport zu gewährleisten. Das ist zum Beispiel unterhalb der Staumauer von Rossens nicht der Fall.» Er sei deshalb sehr froh, dass dieses Projekt in Kleinbösingen realisiert werden konnte.

In Schiffenen will das Freiburger Energieunternehmen jährlich rund 300 Tonnen Wasserstoff produzieren, der mehrheitlich als Antrieb für Lastwagen dienen wird. Mit dem geplanten Produktionsvolumen könnten rund 50 Lastwagen oder Busse angetrieben werden.

Zukunftsweisendes Projekt

Das Projekt habe ihn an Jules Vernes Buch «die geheimnisvolle Insel» erinnert, sagte der Freiburger Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty bei der Eröffnung der Anlage. Im Roman von 1875 stehe nämlich, dass die Menschheit in ferner Zukunft das Wasser als Energielieferanten nutzen werden.

Es macht mich stolz, dass in Freiburg aus Science-Fiction Realität wird.

Olivier Curty
Staatsrat

Curty bezeichnete die neue Produktionsstätte als Vorzeigeprojekt für den ganzen Kanton.

Der Oberamtmann des Seebezirks, Christoph Wieland, beschäftigte sich bei der Planung der Anlage auch mit möglichen Gefahren, wie er gegenüber den FN sagt. «Natürlich haben wir mit verschiedenen Experten angeschaut, was es heisst, eine solche Anlage in Betrieb zu nehmen. Es handelt sich schliesslich um ein Gas und die Erfahrungen bei der Wasserstoffproduktion sind noch begrenzt», so Wieland. Da sei die Sicherheit ein zentrales Thema gewesen und die Situation genau studiert worden.

Die Wasserstoff-Produktionsstätte der Groupe E unter der Schiffenenstaumauer.
Bild Charles Ellena

Antrieb durch Restwasser

Der Wasserstoff unter der Staumauer wird mittels einer sogenannten Elektrolyse von Wasser hergestellt. «Das heisst durch die Zerlegung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff mithilfe von elektrischem Strom», erklärt der Projektleiter Urs Kroepfli. Dieser Strom werde von einer Turbine am Fuss der Staumauer geliefert.  «Diese Restwasserturbine ist eine in die Stauanlage integrierte Wasserturbine, die dauernd in Betrieb ist. In einer Stauanlage muss immer eine ausreichende Menge an Restwasser abfliessen, um die natürlichen Funktionen der Gewässer zu gewährleisten und den Lebensraum von Pflanzen und Tieren zu erhalten.»

Der durch die Elektrolyse anfallende Sauerstoff kann zurück in den See geleitet werden, was ebenfalls einen positiven Effekt habe. «Stauseen weisen nämlich häufig einen zu geringen Sauerstoffgehalt auf.» Nach der Elektrolyse wird der Wasserstoff komprimiert und unter Druck in 350-Kilogramm-Reservoirs eingelagert. Von dort kann er mit Lastwagen abtransportiert und an die Kunden geliefert werden. 

Der Projektleiter der Anlage, Urs Kroepfli, erklärt, wie die Wasserstoffproduktion funktioniert.
Bild Charles Ellena

Erste Testbusse im nächsten Jahr

Diese lokale Produktion aus einem erneuerbaren Energieträger soll in erster Linie zur Dekarbonisierung von Industrie und Verkehr beitragen, sagt Jacques Mauron. Zurzeit führen die TPF und Groupe E ein Pilotprojekt durch, mit dem Ziel, 2024 zwei Brennstoffzellenbusse in einer Testphase im Netz der Agglomeration Freiburg zu betreiben.

Neben dem vor nunmehr fast 50 Jahren in Betrieb genommenen Staudamm und der neu eingeweihten Wasserstoffanlage plant Groupe E, bis 2030 mit dem Bau eines unterirdischen Wasserkraftwerks zu beginnen, das von einem Stollen gespeist wird, der den Schiffenensee und den Murtensee verbindet. Das würden zusätzliche 100 Gigawatt Strom aus erneuerbaren und lokalen Energiequellen bedeuten. Dieses unterirdische Wasserkraftwerk würde laut Groupe E den Bedarf von über 20’000 Haushalten decken.

Die Abfüllpaneele der Wasserstoff-Produktionsstätte, wo der Wasserstoff für den Transport abgefüllt wird.
Bild Charles Ellena

Wasserstoff

Vielversprechende Lösung für Schwerverkehr

Wasserstoff gilt als vielversprechende Lösung für den Schwerverkehr. Die Wasserstofftechnologie hat gegenüber Batteriestrom als Antriebsquelle vor allem bei schweren Nutzfahrzeugen wie Lastwagen und Bussen Vorteile: Im Gegensatz zu Strom ist Wasserstoff gut speicher- und lagerbar. Die Aggregate und Speichermedien sind kleiner und leichter und erlauben so mehr Nutzlast. Ausserdem sind sie im Endeffekt kostengünstiger, weil etwa die Betankungszeit viel kürzer ist als die Ladezeit von Batterien. Eine Herausforderung ist die Schaffung eines entsprechend dichten Tankstellennetzes für Wasserstofffahrzeuge. Denn Nachteile des Wasserstoffs sind zum Beispiel seine hohen Kosten beim Transport. fos

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