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Die Krippe von Jaun ist ein Generationenprojekt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Jedes Jahr bauen ein paar unverdrossene Männer, Frauen und Kinder in der Dorfkirche von Jaun ihre Weihnachtskrippe auf. Sie besticht durch Grösse und Natürlichkeit und lockt Menschen von fern und nah an. 

Draussen vor der katholischen Kirche in Jaun liegt der Schnee zum ersten Mal in diesem Jahr knöcheltief. An diesem Samstag Ende November ist Weihnachten zum Greifen nah. Die FN haben sich mit Martin Schuwey verabredet, um bei den Aufbauarbeiten für die diesjährige Weihnachtskrippe zuzuschauen. Doch als wir da sind, steht sie schon. So, als ob Schuwey und sein fröhliches, erschöpftes Team nicht hätten warten können, uns ihr fertiges Wunderwerk zu zeigen. 

Gross und Klein packen an

An den Altar gelehnt stehen die Männer, die am Vortag bis spät in den Abend hinein beim Aufbau geholfen haben – Schreiner, Maurer und Mechaniker. Sie schauen sich die Krippe von Weitem an und wirken zufrieden. Martin Schuwey wuselt derweil zwischen der Krippe und einem Seitenraum der Kirche umher und räumt auf. Kinder und Jugendliche springen und schwatzen durcheinander. Dort wird noch ein Schäfchen zurechtgerückt, und da wird das Moos noch mit ein paar Kieselsteinen versetzt. 

Ich finde es einfach schön, mit natürlichen Materialien zu arbeiten, mit dem Moos und den Hölzern. Ich möchte mal Zimmermann werden.

Sam Schär
Krippenbauer

Man glaubt es Sam Schär aufs Wort. Der Teenager ist schon von ganz klein auf mit von der Partie. Sein Grossvater Martin Schuwey stimmt zu: «Ja, er hat es im Blut.» Am meisten Spass mache den Kindern das Pflästern des Wassergräbleins, erzählt seine Tochter Ivana Wampfler-Schuwey mit einem Lächeln.

Das Pflastern des Bächleins bereitet den Kindern am meisten Spass.
Bild zvg

Wo sind die Frauen?

Insgesamt werden zwei Tonnen Material verbaut. Der hintere Teil besteht aus einem halbrunden Holzgerüst, darüber kommt graues Vlies, und fertig ist die Bergkulisse. Die hüglige Landschaft wird mit Holzpaletten, Wurzelwerk, Steinen und am Schluss mit Moos modelliert. Für das Wasser ist Friedrich Schuwey zuständig, für die Beleuchtung Lorenz Rauber. Das mit dem Wasser sei gar nicht so einfach, bemerkt Martin Schuwey. «Wir müssen sehr wachsam sein, damit es keinen Wasserschaden gibt.»

Die Krippe sehe jedes Jahr anders aus, sagt Ivana Wampfler-Schuwey. «Grundsätzlich vertauschen wir jedes Jahr die Hütte und den Bach.» Dann sei auch die Topografie stets eine andere. «Die Landschaft bauen wir aus dem Bauch heraus.» Dieses Jahr scheint durch die Berglandschaft ein Licht. «Das ist das Grossmutterloch in den Gastlosen», erklärt Ivana Wampfler-Schuwey. Neu ist auch der Adler. Martin Schuwey betont jedoch, dass sie kaum etwas fortwerfen würden. «Das meiste Material lagern wir bis zum nächsten Jahr bei mir zu Hause im Schopf und in der Sakristei. Sogar das Moos verwenden wir wieder.»

Das gilt auch für die Figuren. Die älteste stamme aus dem Jahr 1957, erzählt Martin Schuwey. Viele Figuren hätten sie im Verlauf der Jahre vom Erlös aus der Krippenkasse im Südtirol angeschafft – den Hirten mit dem Jungen zum Beispiel. Dann zeigt Martin Schuwey auf eine Hirtin mit Hut – sie war nebst Maria lange Zeit die einzige Frauenfigur. «Wir legen immer ein Buch auf, wo die Besucherinnen und Besucher Anmerkungen anbringen können. Einmal hat jemand geschrieben: Wo sind die Frauen geblieben? Darauf haben Charlotte und ich uns umgehend auf den Weg gemacht, um noch eine Frauenfigur im Südtirol zu erwerben», erzählt Martin Schuwey.

Zukunft ist gesichert

Die Krippe von Jaun wird von allen Beteiligten mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Um den Überblick zu behalten und zu sehen, wo noch etwas fehlt, muss immer einer einen Schritt zurücktreten. Und obwohl die Szenerie irgendwo in einer Berglandschaft sein könnte, ist sie doch stark von Jaun inspiriert.

Vor 32 Jahren hat Martin Schuwey die erste Krippe für die Kirche von Jaun konzipiert. Und noch ist er nicht müde. Abends geht er jeweils in die Kirche, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist mit der Krippe. Mittels eines Bewegungsmelders gehen die Beleuchtung und die Weihnachtsmusik an. «Dann setze ich mich hin und hänge meinen Gedanken nach. Manchmal halte ich mit anderen Besuchern auch ein Schwätzchen ab.» Die Leute kämen ja teilweise von weit her, sagt Martin Schuwey stolz. Seine Tochter Ivana fügt an: «Viele mögen den ganz besonderen Geruch, der von der Krippe ausgeht.» Es ist der Geruch der Natur.

Sorge, dass es nicht mehr weiter gehen könnte, wenn er mal wirklich nicht mehr mag, muss sich Martin Schuwey jedenfalls keine machen. Seine Leidenschaft ist längst auf die jüngeren Generationen übergesprungen.

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