Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Osteopathie: Hand- und Kunstwerk

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Sébastien Bard ist diplomierter Osteopath. In seiner neuen Ausstellung «Heilende Hände» präsentiert er den Beruf des Osteopathen aus einer neuen Perspektive: derjenigen durch eine Linse.

Ein Mann legt seine Hände gezielt an den Kopf einer Frau. Sie entgegnet dies und neigt seinen Kopf mit ihren Händen leicht zur Seite. Beide sind halb nackt. Diese überdimensionalen, ganz in Schwarz-Weiss gedruckten Bilder hat Sébastien Bard mit der Linse eingefangen. Insgesamt 20 solcher Fotografien bieten sich den Besucherinnen und Besuchern in der Ausstellung «Heilende Hände», die Bard mit der Hochschule für Gesundheit (HSG) Freiburg und dem Schweizer Osteopathenverband realisiert hat.

Der HSG-Absolvent möchte mit der Ausstellung ein klareres Bild des Osteopathenberufs zeichnen. Zudem will er aufzeigen, wie eine akademische Ausbildung zum Osteopathen aussieht, sagt Bard. Er selbst gehörte zu einem der ersten Jahrgänge des 2017 ins Leben gerufenen Master-Studiengangs in Osteopathie in Freiburg.

Der Lockdown als Ansporn

Die Idee für das fotojournalistische Projekt sei ihm während der ersten Infektionswelle der Covid-Pandemie im Frühjahr 2020 gekommen, erzählt Bard. Damals habe er angefangen, mithilfe von Online-Unterricht mehr über die Fotografie zu lernen. Zugleich hätten ihn immer mehr Patientinnen und Patienten gefragt, wie er dazu gekommen sei, Osteopath zu werden. Ein speziell für junge Fotografinnen und Fotografen ausgeschriebener Wettbewerb bewegte ihn dann zu diesem Projekt. «Ich dachte, es wäre eine coole Idee, meine Sicht auf den Körper als Osteopathie-Student für das Fotojournalismus-Projekt zu zeigen.» Dies habe ihn dazu bewogen, das Projekt zu realisieren.

Osteopathen haben eine spezielle Beziehung zum menschlichen Körper. Das Intime des Körpers fällt weg.

Somit habe er begonnen, seine Kamera mit in die Hochschule zu nehmen und Bilder der Unterrichtsübungen zu machen. Hierbei entstanden viele der nun ausgestellten Fotografien. Dementsprechend zeigen die Bilder keine Patientinnen und Patienten, sondern Personen aus Bards privatem Umkreis sowie Mitstudentinnen und Mitstudenten.

Die Studierenden üben die Techniken der Osteopathie auch zu Hause.
zvg

Nackte Tatsachen

Bei den Bildern habe er sowohl die Behandelten als auch die Behandelnden zeigen wollen, erklärt Bard. Bewusst zeige er auch verschiedene Körperteile von Menschen jeden Alters mit viel Haut. «Alle Körper müssen in der Exposition dargestellt, nichts darf versteckt werden», erläutert er. Als Osteopath arbeite er immer direkt am Körper. Die Nähe des Osteopathen zum menschlichen Körper sei schliesslich die Essenz des Berufs.

Man lernt dadurch, seine Wertung eines Menschen abzulegen. Gesäss bleibt Gesäss – egal bei wem.

Narben und Muttermale seien Zeichen der Geschichte eines Lebens, zeigt sich Bard überzeugt. Folglich seien keine zwei Menschen gleich und alle auf ihre eigene Art und Weise schön. Ebenso sei keines der Bilder der Ausstellung gleich wie ein anderes. «Alle Bilder zeigen etwas anderes – sei es eine andere Behandlungstechnik oder einen anderen Körperteil», sagt er. Trotz der reichhaltigen Hautdarstellungen in den Bildern würde keine der Aufnahmen zu explizite oder pikante Details der Protagonisten zeigen. Auf diese Weise sei die Exposition für alle geeignet – für Erwachsene wie Kinder.

Die Osteopathie als Wissenschaft

Besonderen Stellenwert legt der Vivisbacher auf die wissenschaftliche Grundlage des osteopathischen Handwerks. «Als Osteopath betrachtet man den Körper immer aus einer anatomischen Sicht», erläutert der 26-Jährige. Das sei jedoch bei weitem nicht allen Bevölkerungsgruppen bewusst. Regelmässig müsse er Patientinnen und Patienten erklären, wieso er so behandle, wie er es mache. Das Vertrauen der Behandelten wachse jedoch kontinuierlich.

Die Hauptaufgabe eines Osteopathen ist es, wissenschaftlich basiert zu arbeiten.

Das sei auch auf Suisse Osteo zurückzuführen, ergänzt Bard. Der Berufsverband leiste gute Arbeit in der Kommunikation des Berufs nach aussen. So würde sich allmählich das Bild der Osteopathie in der öffentlichen Wahrnehmung verbessern. Die zusätzlichen Bildungsangebote führten dazu, dass die Wissenschaft in der Osteopathie stärker verankert wird. Das Studium bilde die Studierenden so aus, dass sie professionell arbeiten könnten. «Ein zertifizierter Osteopath in der Schweiz versteht etwas von seinem Handwerk», so Bard.

Grosses Potenzial

Trotz des wachsenden Vertrauens und des zunehmenden Ansehens der Osteopathie erkennt Bard ein ungenutztes Potenzial des Berufs. Viel mehr Menschen könnten von ihr profitieren, als dies derzeit der Fall ist. Das liege nicht zuletzt daran, dass die Grundversicherung die osteopathische Pflege nicht decke. Das führe dazu, dass sich viele Leute eine Osteopathiebehandlung schlichtweg nicht leisten können.

Die Osteopathie könne jedoch selbst in grossen Institutionen wie Spitälern eine wichtige Rolle spielen, ist sich der Freiburger sicher. Als Beispiel hierfür nennt er die Arbeit mit motorisch eingeschränkten Menschen. Bisher habe die Osteopathie einfach nicht genügend Zeit und Chancen gehabt, sich im Gesundheitswesen einzubringen. Das würde sich aber langsam ändern, nicht zuletzt dank der Arbeit von Suisse Osteo. «Immer mehr Ärzte haben inzwischen Vertrauen in uns Osteopathen», sagt Bard. Es gehe also in die richtige Richtung.

Der Beruf sei zudem jung, und die akademische Forschung stecke noch in den Kinderschuhen. Bis der Beruf seinen Platz in der Gesellschaft gefunden hat, wird Sébastien Bard seinen Patientinnen und Patienten also weiterhin erklären müssen, warum die Osteopathie so bedeutend ist. Das mache er jedoch gerne, denn mit jedem Mal komme er seinem Ziel näher, das Wissen in der Gesellschaft über den Beruf zu erweitern: Mensch für Mensch, Bild für Bild.

Erklärung

Wann zum Osteopathen – und wann nicht?

Obwohl die Osteopathie und die Physiotherapie nahe beieinanderliegen, gibt es merkliche Unterschiede. Bard sieht den grössten in der Behandlungsart. «Die Osteopathie ist primär eine passive Behandlung, bei der der Behandelte selber nichts tut», erklärt er. Die Physiotherapie hingegen sei eher auf die aktive Behandlung ausgelegt, bei der die Patientin oder der Patient zwischen den Sitzungen Übungen machen sollte. Das sei in der Osteopathie zwar auch möglich, aber die Ausnahme. Zudem benutze ein Osteopath – im Gegensatz zu einem Physiotherapeuten – ausschliesslich die eigenen Hände als Behandlungswerkzeug.

Grundlegend solle ein Osteopath aufgesucht werden, wenn akute Schmerzen vorliegen. Für neue Schmerzen sei die Osteopathie besonders gut geeignet und wirksam. Wer schmerzfrei einen Osteopathen aufsuche, dem könne die Osteopathie zwar Linderung verschaffen, eine Heilung jedoch nicht garantieren. Dementsprechend sei sie nicht in erster Linie als Präventionsmethode gedacht. Auch bei chronischen Schmerzen sei das Einbeziehen anderer Fachpersonen besser geeignet. Die Osteopathie könne aber unterstützend wirken. sf

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema