Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Phasen des Ausziehens

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wer auszieht, namentlich nach Zürich, ist zuerst einmal unglaublich stolz und euphorisch. Mir erschien die ferne Businessmetropole wie ein glitzernd buntes Schlaraffenland. «Ich ziehe aus», sagte ich. «Wohin denn?», fragte mein Gegenüber. «Nach Zürich», kam meine Antwort, die ich mit einer gewissen Ehrfurcht aussprach.

Jeder kennt Zürich, von einem Besuch im Hallenstadion oder einem Ausflug an die Bahnhofstrasse. Jeder kennt Zürich. So richtig kennt Zürich aber doch niemand, besonders nicht, wer erst gerade dorthin gezogen ist. Diese wunderbare Erkenntnis leitete die zweite Phase des Ausziehens ein. Plötzlich bemerkte ich, dass Tramfahrpläne lesen trotz SBB-App schwer sein kann. Dass ich, auch wenn unsere Wohnung nur vier Minuten vom Bahnhof entfernt liegt, trotzdem pünktlich losgehen muss und ich zu allem Übel nicht mal wusste, wohin ich mich am ersten Uni-Tag begeben sollte. Das ist die Phase der Verwirrung. Die hält an. Zwei Tage, eine Woche oder auch länger. Gefolgt wird sie von der plötzlichen Freude, an einem Ort zu sein, wo jeder rund um die Uhr Essen kaufen kann, um vier Uhr morgens die Züge noch immer vollgestopft sind und den Menschen vollkommen egal ist, wie seltsam du dich benimmst. Irgendwie scheint es in Zürich sogar etwas dazuzugehören, das Sich-seltsam-Benehmen. Wie will man auch auffallen, in dieser unförmigen Menschenmenge, wo jeder so sehr auf sich selbst fixiert ist, dass Strassenmusiker überhört werden und Passanten selbst Halbnackten nur einen müden Seitenblick zuwerfen? Das macht man hier so. Gehört zur Coolness der Stadt. Momentan freue ich mich sehr darüber, dass dieser aufregende Ort meine neue Heimat ist. Die Wandlung zur Züri-Coolness ist vorauszusehen, doch ich wehre mich vehement dagegen. Ich sage Häpperegratin, benutze extra die schönsten Sensler-Ausdrücke und gebe mir Mühe, immer zu betonen, dass ich aus Freiburg komme. Aus einem Kanton, der sehr schön ist. Viel schöner noch als Zürich.

Meistgelesen

Mehr zum Thema