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Die Schulzahnpflege kommt neu auch in die OS

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Bisher haben die Schulzahnpflege-Assistentinnen und -Assistenten Primarschulklassen besucht. Ab dem nächsten Schuljahr sollen sie auch in die OS-Schulen kommen. Der Kanton möchte damit das Wissen über die Zahngesundheit bei den Schülerinnen und Schülern besser verankern.

«Wer von euch weiss, was Snus ist?», fragt die Schulzahnpflege-Assistentin Elisa Genilloud in die Runde. Fast alle der rund 25 Schülerinnen und Schüler der 11H-Klasse in der OS Tafers heben die Hand. Darum erklärt Genilloud gar nicht mehr, worum es sich bei Snus, auch bekannt als Mundtabak, handelt. Stattdessen spricht sie gleich über dessen Risiken. «Es schädigt die Mundschleimhaut», sagt sie. Auf der Präsentation hinter ihr steht zudem, dass ein Krebsrisiko besteht.

Schulzahnpflege-Assistentinnen wie Elisa Genilloud informieren bereits in den Primarschulen die Kinder über Mundhygiene und das richtige Zähneputzen. Damit dieses Wissen später nicht vergessen geht, möchte der Kanton die Assistentinnen und Assistenten neu auch in die Orientierungsschulen schicken. Ein entsprechendes Pilotprojekt mit neuen Unterrichtsmaterialien stellte Staatsrat Philippe Demierre am Freitag vor (siehe Kasten).

Themen an die OS angepasst

Zurück in die Schulstunde in Tafers: Elisa Genilloud warnt die 14 bis 15 Jahre alten Jugendlichen vor dem Bleichen ihrer Zähne mit Zitronensaft. Erneut regt sie mit einer Frage die Klasse zum Mitdenken an: «Warum soll man das nicht machen?» Ein Schüler meldet sich: «Wegen der Säure.» Die Antwort ist richtig. «Zitronensaft ist scheuernd und trägt den Zahnschmelz ab», ergänzt die Zahnpflege-Assistentin.

Die Schülerinnen und Schüler können Fragen für die Zahnfee einreichen.
Charles Ellena

Den sporttreibenden Schülerinnen und Schülern – einige spielen Hockey oder boxen – erklärt sie, warum ein Mundschutz sinnvoll ist und an die eigenen Zähne angepasst sein sollte. «Wenn ein Boxer einen ersten Schlag ins Gesicht erhält, verrutscht sein nicht angepasster Mundschutz. Beim zweiten Schlag trifft es dann die Zähne.» Ein Mundschutz könne auch individuell gestaltet werden: «Ihr habt verschiedene Farben zur Auswahl. Und ihr könnt sogar Logos auf einen Mundschutz drucken lassen, zum Beispiel das Gottéron-Logo.» Im Verlauf ihrer rund 45-minütigen Präsentation zeigt sie der Klasse das rot-weisse Siegel «zahnfreundlich getestet» und empfiehlt: «Achtet beim Kaufen von Kaugummi auf dieses Zeichen.»

Die Themen in Genillouds Präsentation sind an das Alter der OS-Schülerinnen und -Schüler angepasst. Die Zahnpflege-Assistentin frischt aber auch die Inhalte aus der Primarschulzeit auf. So erklärt sie den Aufbau eines Zahns, spricht über Milch- und Weisheitszähne und ruft die richtige Zahnputztechnik in Erinnerung: «Nicht hin und her wischen. Dadurch geht das Zahnfleisch zurück.»

In ihrer Präsentation frischt Elisa Genilloud das Wissen der OS-Schülerinnen und -Schüler auf.
Charles Ellena

Im Gegensatz zu den Lektionen in der Primarschule können die Schülerinnen und Schüler der OS im Voraus Fragen einreichen. Die Tafersner Klasse hat von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. «Jemand von euch wollte wissen, warum Tiere ihre Zähne nicht putzen müssen», sagt Genilloud. Zum einen, weil sich Tiere anders ernähren als Menschen, zum anderen, weil sich zum Beispiel Hunde durch das Nagen an einem Knochen automatisch die Zähne putzen.

Neues Unterrichtsmaterial

Den Besuch der Schulzahnpflege-Assistentin hatte die Klassenlehrerin Denise Schneuwly zwei Tage zuvor mit ihren Schülerinnen und Schülern vorbereitet. Sie zeigt das Unterrichtsmaterial, das sie dafür genutzt hat. An dessen Entwicklung wirkte sie als Mitarbeiterin des Amts für den deutschsprachigen obligatorischen Unterricht selbst mit. Die Schülerinnen und Schüler machten Übungen, bei denen sie Begriffe den richtigen Bildern zuordnen sollten. Auch schätzten sie die Kosten von verschiedenen Zahnbehandlungen ein. «So sollen sie realisieren, was auf sie zukommt, wenn sie gar nichts für ihre Zähne tun», erklärt die Lehrerin. Ein Zahn-Quiz und ein kleines Experiment sind ebenfalls Teil des Unterrichtsmaterials. Im Rahmen der Vorbereitungslektion sammelte die Lehrerin auch die Fragen ein, welche nun von der Zahnpflege-Assistentin beantwortet wurden.

«Es gibt sicher gewisse Sachen, welche die Schülerinnen und Schüler mitgenommen haben», sagt Denise Schneuwly nach der Schulstunde. «Zum Beispiel, dass Getränke – auch Zero-Getränke – viel Zucker haben. Und dass diese nicht gesund sind, weil sie viel Säure haben.» Solche Getränke würden die Jugendlichen in diesem Alter häufig trinken. Dass Snus und Tabak nicht nur für die Zähne schädlich seien, sondern auch für das Zahnfleisch, würde die Klasse ebenfalls aus der Lektion mitnehmen.

Denise Schneuwly findet es wichtig, dass auch nach der Primarschule Schulzahnpflege-Assistentinnen in den Unterricht kommen. «Meine OS-Schülerinnen und -Schüler haben seit vielleicht drei Jahren nichts mehr von der Prophylaxe gehört», sagt die Lehrerin. «Zahnhygiene ist wichtig für das Wohlbefinden eines Menschen.»

Pilotprojekt

Inspiriert am Beispiel der OS Murten

Der Besuch von Schulzahnpflege-Assistentinnen und -Assistenten in den OS-Klassen ist derzeit noch ein Pilotprojekt. Acht französischsprachige Schulen und eine deutschsprachige – jene in Tafers – nehmen daran teil. Ab dem Schuljahr 2023/2024 würden alle Freiburger OS-Schulen dieses Angebot nutzen können, kündigte Carole Plancherel, Vorsteherin des Schulzahnpflegediensts, am Freitag an einer Medienkonferenz in der OS Tafers an.

«Die OS Murten diente uns als Modell für das Pilotprojekt.» Denn an dieser Schule gebe es bereits auf Initiative der Gemeinden in jeder Klasse jährlich drei Unterrichtseinheiten zur Zahnprophylaxe. Ein beauftragter Zahnarzt oder eine Schulzahnpflege-Assistentin würden diese Lektionen durchführen.

Staatsrat Philippe Demierre (SVP) wies darauf hin, dass gemäss Gesetz über die Schulzahnmedizin der Staat die Prophylaxe organisieren und übernehmen muss. Den Gemeinden stehe es aber frei, auf eigene Kosten in ihren Schulen einen solchen Unterricht anzubieten, sofern sie die Bedingungen des Amts einhalten.

Kanton übernimmt Kosten

Der Schulzahnpflegedienst biete den interessierten OS-Schulen nun in Zukunft Unterrichtskoffer an, so Plancherel. Darin befänden sich Zahnmodelle und technische Unterlagen. Zudem übernehme der Schulzahnpflegedienst die Kosten für die Besuche der Schulzahnpflege-Assistentinnen. Im Rahmen des Pilotprojekts seien auch Unterrichtsmaterialien ausgearbeitet worden, welche die Lehrpersonen nutzen können.

Für die Zahnprophylaxe an der OS hat der Kanton neue Unterrichtsmaterialien entwickelt.
Charles Ellena

Das Thema Zahnprophylaxe könne im Rahmen von zwei bis drei Unterrichtsstunden behandelt werden. Die erste Lektion übernehme die Lehrperson des Bereichs Ethik, Religion und Gesellschaft oder der Naturwissenschaften und nutze dafür den Unterrichtskoffer. In dieser Lektion werden unter anderem die Fragen für die Schulzahnpflege-Assistentin gesammelt. Die Assistentin besuche die Klasse für die zweite Lektion. Anschliessend könne die Lehrperson mit den Unterrichtsmaterialien eine fakultative dritte Lektion durchführen. jmw

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