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Die violette Welle lebt

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Rund tausend Demonstrantinnen nahmen am Dienstag Freiburgs Strassen in Beschlag, um gegen die Ungleichbehandlung von Frauen durch das patriarchale System zu demonstrieren. Sie wendeten sich insbesondere gegen die Erhöhung des Rentenalters.

Hunderte von Frauen und einige Männer versammelten sich um 18 Uhr bei sommerlichen Temperaturen auf dem «Georgettes-Py­thone-Platz». Die meisten von ihnen trugen zumindest ein violettes Accessoire, und sie waren gekommen, um drei Jahre nach dem letzten grossen Frauenstreik erneut auf die Missstände in Sachen Gleichberechtigung aufmerksam zu machen. «Ich bin wütend», sagte die Freiburger SP-Präsidentin Alizée Rey vor versammelter Menge. «Wütend, weil wir nicht ernst genommen werden. Die Gleichstellung macht vielmehr Rück- statt Fortschritte.» Mit der Rentenreform AHV 21 komme am 25. September zudem eine «skandalöse Vorlage» an die Urne. «Das Rentenalter der Frauen wird ohne jegliche Kompensationen auf 65 Jahre erhöht.»

Gegen sexualisierte Gewalt

Nebst der Lohnungleichheit und der unbezahlten Care-Arbeit, welche vor allem von Frauen geleistet wird, war zudem die sexualisierte Gewalt ein Thema am diesjährigen Frauenstreik. Vertreterinnen von Mille Sept Sans, Grisélidis und Lago sprachen sich für angst- und gewaltfreie öffentliche Räume, für bessere Rahmenbedingungen von Sexarbeiterinnen und gegen Hassverbrechen an Frauen und Menschen aus, die nicht hetero sind oder deren Geschlechtsidentität nicht mit ihrem im Geburtenregister eingetragenen Geschlecht übereinstimmt. Sexualisierte Gewalt und sexualisierter Machtmissbrauch seien Ausdruck einer patriarchalen Gesellschaft. Kritisiert wurde von verschiedenen Organisationen auch die Revision des Sexualstrafrechts, bei der sich der Ständerat für eine «Nein heisst Nein»-Lösung ausgesprochen hat. Das bedeutet, Sex – oder eine sexuelle Handlung – ist dann strafbar, wenn sie gegen den Willen der anderen Person passiert. Das Parlament wolle einfach nicht akzeptieren, dass nur ein Ja ein Ja sei.

Schutz für Flüchtlingsfrauen

Die Sprecherinnen des Kollektivs «Bleiberecht» (Droit de rester) wiesen auf die schwierige Situation für geflüchtete Frauen in den Asylzentren hin. Sie forderten getrennte Einrichtungen für Frauen und Männer, geschützte Räume, in denen sich Frauen austauschen können, ausgebildetes Personal, das für die Situation von Frauen sensibilisiert ist, einen Verhaltenskodex für das Personal und die männlichen Flüchtlinge sowie eine neutrale Instanz, an die sich Frauen im Falle von sexueller Belästigung wenden können.

«Wir geben nicht auf»

Mehrere Vertreterinnen des Freiburger Frauenstreik-Kollektivs versicherten sodann: «Wir geben nicht auf.» Seit dem Frauenstreik vom 14. Juni 2019 sei die Frauenbewegung die grösste soziale Bewegung hierzulande. «Wir sind eine echte politische Kraft», sagte eine Sprecherin.

Diese erschien gestern dennoch einwenig geschwächt. Während vor drei Jahren über zehntausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem Streikaufruf des Freiburger Frauenstreik-Kollektivs folgten, waren es heuer rund zehn Mal weniger. Auf ihrem Demonstrationszug durch die Stadt Freiburg waren sie aber nicht weniger laut und entschieden. Sie skandierten Parolen, hielten Transparente mit ihren Forderungen in die Höhe und sorgten für Aufsehen. Und dafür will das Streik-Kollektiv auch weiterhin sorgen: Für den 14. Juni 2023 hat es den nächsten Frauenstreiktag angekündigt.

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