Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Drei von vier Parteien stehen hinter dem Alpenklub-Kauf in Plaffeien

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die meisten Ortsparteien von Plaffeien sind dafür, die Liegenschaft Hotel Alpenklub zu kaufen. Die Chance, an zentraler Lage verschiedene Platzbedürfnisse zu erfüllen, dürfe nicht verpasst werden. Auch die Finanzkommission steht hinter dem Gemeinderat. Anders sieht es die SVP Sense-Oberland.

Soll die Gemeinde Plaffeien die Liegenschaft Alpenklub im Dorfzentrum kaufen, um sie dann für kommunale Zwecke umzubauen? Diese Frage bewegt derzeit das Dorf Plaffeien. Am Informationsabend vom 1. Februar waren die Meinungen sehr gespalten. Nun zeichnet sich ein klareres Bild bei den Parteien ab.

Mitte ist dafür

Die Mitte Oberland spricht sich eindeutig für das Projekt aus. Das überrascht nicht, da der Gemeinderat von Plaffeien je zwei Vertreterinnen und Vertreter aus dieser Partei umfasst. Darunter ist auch Antoinette Krattinger, Präsidentin der Partei. «Wir sind klar der Meinung, dass sich Plaffeien diese Chance nicht entgehen lassen sollte», sagt sie auf Anfrage. Die Mitte habe sich auch stark beim Dorfentwicklungsprojekt «Plaffeien 23» engagiert, sie selber vertrat den Gemeinderat in der Projektgruppe. «Bei diesen Gesprächen haben viele Leute viele gute Ideen aufgebracht, was im Alpenklub alles möglich sei. Immer wieder hörte man, wie wichtig es wäre, wenn die Gemeinde diese Liegenschaft kaufen könnte.» Nun sei es so weit, dass der Kauf auf dem Tisch sei, und für den Gemeinderat und die Mitte-Partei sei deshalb klar, dass man diese Möglichkeit nicht verstreichen lassen wolle:

Wir stehen immer noch voll und ganz hinter ‹Plaffeien 23›, und für die Umsetzung ist das Alpenklub ein zentrales Geschäft.

Die Partei verstehe die Bedenken angesichts der Kosten. «Wir sehen aber auch den grossen sozialen Aspekt und das riesige Potenzial.»

Den grossen Saal im ersten Stock möchte der Gemeinderat erhalten.
Charles Ellena

SP sieht Potenzial

Auch die SP Sense-Oberland ist klar für den Kauf und den Ausbau. «Ein gemeindeeigenes Zentrum mit einem offenen Treffpunkt für die Bevölkerung und einem einladenden Dorfplatz im Herzen von Plaffeien ist von unschätzbarem Wert», heisst es in der Mitteilung der Partei. Der Platzbedarf sei fraglos vorhanden, suche man doch unter anderem Lösungen für die Ludothek, ausserschulische Betreuung, Spitex und die Gemeindeverwaltung. Der zentrale und gut zugängliche Standort würde die Attraktivität und Leistungsfähigkeit steigern. Die Partei ist überzeugt:

Ein solches Zentrum ist keine schönmalerische Träumerei auf Kosten der Steuerzahlenden – wie manche angesichts der präsentierten Kosten und der noch nicht verbindlich definierten Nutzungszwecke befürchten.

Der Gewinn eines gemeindeeigenen Zentrums wäre unschätzbar hoch und rechtfertige die anfallenden Investitionen bei weitem. Angesichts der gesunden Finanzen der Gemeinde Plaffeien stehe deshalb auch keine Steuererhöhung zur Diskussion. Die SP Sense-Oberland sehe in einem intelligenten Nutzungs- und Betriebskonzept für ein Gemeindezentrum im Hotel Alpenklub den Schlüssel zum Erfolg dieses Projekts. «Zentraler Bestandteil dieses Konzepts muss eine verbindlich festgeschriebene Verpflichtung sein, den neu gewonnenen Raum auch tatsächlich im Interesse aller zu nutzen.»

SVP hat Bedenken

SVP-Sense-Oberland-Präsident Achim Schneuwly hat bereits am Informationsabend seine finanzpolitischen Bedenken dargelegt. Er sagt im Gespräch mit den FN, dass zwei Herzen in seiner Brust schlagen:

Ich bin nicht explizit gegen den Kauf des Alpenklubs.

Er persönlich sehe sehr viele Vorteile, wenn die Liegenschaft in den Besitz der Gemeinde käme. Er habe auch beim Projekt «Plaffeien 23» mitgemacht und sei dafür, dass die Dorfentwicklung vorangetrieben werde. Aus sozialpolitischer Sicht befürworte er deshalb den Kauf des Hotels Alpenklub klar.

«Doch mir geht es um alle Projekte, die in Plaffeien noch ausstehen: das Schwimmbad, das Parkhaus in Schwarzsee, der Werkhof und so weiter.» Er habe grosse finanziellen Bedenken, ob Plaffeien sich dies alles leisten könne. Der Steuerfuss auf Einkommen ist mit 92 Prozent im Vergleich zu anderen Gemeinden sehr hoch. Ihn habe die Aussage des Gemeinderats gestört, dass die Geschäfte keine Steuererhöhung nach sich ziehen. «Als Bänker weiss ich, dass es schwierig sein würde, aus so einem Projekt eine Rendite zu ziehen.» Die SVP Sense-Oberland sehe es als ihre Verpflichtung an, aufmerksam zu bleiben und auf die finanziellen Risiken hinzuweisen.

Das Hotel Alpenklub hat eine 115-jährige Geschichte.
Charles Ellena

Talschaft will mitgestalten

Ein klares Ja kommt von der Gruppierung Talschaft Schwarzsee. Diese hat am Dienstagabend an einer Kommissionssitzung die positiven und negativen Aspekte des Projekts besprochen. «Wir haben lange und ausführlich diskutiert», sagt Präsident Andreas Bapst. Am Ende sei die Entscheidung klar ausgefallen: «Wir stehen hinter dem Kauf des Alpenklubs». Für die Talschaft Schwarzsee sei einleuchtend, dass die Gemeinde diese Gelegenheit nicht verpassen dürfe:

Wenn wir das Dorf mitgestalten wollen und mitbestimmen wollen, wie es weitergeht, dann muss die Gemeinde die Entwicklung in der Hand haben.

Es werde sich sicher nicht so rasch wieder ein Gebäude von dieser Grösse anbieten. «Es ist ein Grundsatzentscheid zur Dorfentwicklung, der getroffen werden muss», so der Sprecher der Talschaft Schwarzsee. «Die Liegenschaft ist derart gut gelegen, der Bus hält direkt vor der Türe, die Gemeinde hat links und rechts bereits eigene Gebäude, besser geht es nicht.» Sicher gebe es in einem geschützten Objekt gewisse Einschränkungen. «Wir gehen davon aus, dass diese vor allem die Fassade betreffen und dass innen doch einiges möglich sein wird», sagt Andreas Bapst. Die Studie werde zeigen, was mit den drei Gebäuden alles möglich sei. Die Aussicht, dass ein privater Investor das Gebäude kaufen und verlottern lassen würde, weil es sich nicht rentabilisieren lasse, sei nicht wünschenswert.

Stellungnahme

Finanzkommission steht hinter dem Projekt

Am 15. Februar stellt der Gemeinderat von Plaffeien an der Gemeindeversammlung den Antrag, die Liegenschaft Alpenklub für 1,55 Millionen Franken zu kaufen. Zugleich beantragt er einen Planungskredit von 140‘000 Franken, um für das Gemeindehaus, das Spitexgebäude und das Hotel Alpenklub ein Gesamtnutzungskonzept zu erarbeiten. Die Finanzkommission wird diesen Antrag unterstützen, wie Präsident Elmar Schafer auf Anfrage bestätigt:

Wir haben das Gefühl, dass das Alpenklub prädestiniert ist, um es als Verwaltungsgebäude zu nutzen.

Die Gemeinde suche seit langem nach Räumlichkeiten. Der Kauf und der Planungskredit ermöglichen eine ganzheitliche Analyse über den Bedarf. Die 2,5 Millionen Franken, welche die Gemeinde für das Geschäft von der Otto-Mihm-Stiftung erhält, ist für die Finanzkommission ein zusätzliches Argument. Denn die Kostenfragen sei klar ein negativer Punkt bei diesem Geschäft. «Es besteht eine gewisse Unsicherheit, was auf uns zukommt.» Doch stehe die Gemeinde heute – im Gegensatz zu vor zehn Jahren – finanziell auf guten Füssen und sei in der Lage, ein gewisses Risiko einzugehen. Im Investitionsplan seien zwar viele Projekte aufgelistet. «Die sind aber nur angedacht und werden sicher nicht alle in den nächsten Jahren realisiert. Klar ist, dass die Gemeinde Prioritäten setzen muss, was sie braucht und was nicht», sagt Elmar Schafer. im

Kommentar (1)

  • 08.02.2023-Leser

    Wo bleibt die Vernunft ? Auch in anderen Gemeinden gibt es Ideen, Hotels/Restaurants zu kaufen, da die Besitzer zu machen oder keine Nachfolgelösung gefunden wird… aber es ist schlichtweg nicht die Aufgabe der Gemeinde, sich als Gewerbler aufzuführen… andere Beispiele zeigen, was passieren kann.. Gurnigel etc… die Steuerzahler zahlen Steuern für die Lebensnotwendige Infrastruktur, Bildung etc… oder Kulter und auch dort geht es vielmals zu weit…
    Wenn die Parteien oder andere Interessengruppen das Hotel übernehmen wollen, können sie eine AG oder eine Firma / Verein gründen und es selber finanzieren, aber nicht via Steuerzahler.

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema