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Ein Freiberger Jungspund aus Guggisberg wird Zuchthengst

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Nationalgestüt bildet jedes Jahr eine begrenzte Anzahl ausgewählter Freibergerhengste aus. Dieses Jahr ist auch einer aus Guggisberg dabei. Ob er zur Zucht zugelassen wird, entscheidet sich jedoch erst bei der Abschlussprüfung.

Wenn ein Hengst im Nationalgestüt in Avenches zum Stationstest antritt, hat seine Besitzerin oder sein Besitzer schon unzählige Stunden und viel Geld in ihn investiert. «Je früher man mit dem Training anfängt, desto einfacher geht es», erklärt Andreas Hostettler, während er von der Zuschauertribüne aus in die Reithalle blickt und die Fortschritte seines Zuchthengstes mit dem würdevollen Namen Hans vom Kappensand einschätzt.

Es ist das dritte Mal innerhalb eines Monats, dass Andreas und Mylena Hostettler aus Guggisberg ihren Freiberger in Avenches besuchen. Hier entscheidet sich, ob er für die Zucht zugelassen wird oder nicht: Besteht er die Abschlussprüfung oder die «Körung», die Auswahl von geeigneten Tieren für die Zucht durch sachkundige Richter, wird er seinen Beitrag zum Erhalt der letzten heute noch existierenden Pferderasse der Schweiz leisten. Wenn er am 2. März nicht besteht, ist seine Zukunft noch offen: Ohne Papiere bringt seinem Besitzerpaar die Zucht nichts ein.

Hans vom Kappensand, einer der diesjährigen Zuchthengstanwärter.
Bild: Martina Schmid

Wurzeln im Jura

Ihren Ursprung haben die Freiberger im Kanton Jura, Züchterinnen und Züchter gibt es jedoch in der ganzen Schweiz. Die Hostettlers haben auf ihrem kleinen Bauernhof jeweils 10 bis 15 Pferde, die Zucht ist ihr Hobby. «Freiberger passen gut in unsere Region», sagt Andreas Hostettler. Sie seien sehr robust, ein typisches Kaltblut, mit ausgeglichenem Gemüt: «Der Charakter ist heutzutage der wichtigste Faktor», betont der Guggisberger.

Hans vom Kappensand, den die Familie halbjährig erworben hat und nur «Hans» nennt, hat seine Zuverlässigkeit schon bewiesen: «Zu Hause hatte er Freude am Arbeiten.» Im September hätten sie auf dem Hof angefangen, den heute knapp dreijährigen Hengst zu trainieren. Auf dem Programm stand longieren, reiten, an der Hand führen, vor den Wagen spannen. Zu Beginn 30 Minuten pro Tag, dann bis zu 1,5 Stunden.

Konditionell müssen die Hengste auf Topniveau sein.

Während der 40-tägigen Ausbildung im Nationalgestüt werden sie jeden Morgen entweder geritten oder vor eine Kutsche gespannt. «Einige werden dabei weniger leistungsbereit», erklärt Hostettler, der zwei Winter lang als Kutschenfahrer beim Stationstest in Avenches mitgearbeitet hat – denn auch Pferde können unter Muskelkater leiden. «Wir zahlen für die Ausbildung», betont der Pferdezüchter. Die Besuche dienen der Kontrolle: Jeden Tag erhalten die Hengste, dieses Jahr sind es zehn, eine Bewertung, deren Durchschnitt am Ende neben dem Abschlusstest 60 Prozent der Note ausmacht. Jeweils am Freitag erfahren die Besitzer die aktuellen Resultate.

Wenn man merkt, dass der Hengst auf dem absteigenden Ast ist, kann man ihn immer noch herausnehmen.

Hans vom Kappensand in seiner Box im Nationalgestüt in Avenches.
Bild: Martina Schmid

Bisher sieht es jedoch gut aus für Hans, den ersten Zuchthengst, den die Familie Hostettler ausbilden lässt. «Wir wollten es ausprobieren und dachten uns: Wenn es gut geht, ist es schön, wenn nicht, ist es auch ok», erinnert sich Andreas Hostettler an die nationale Hengstselektion im Januar in Glovelier JU. Viel muss stimmen, damit ein Tier teilnehmen darf: die Abstammung, die Widerristhöhe, der Beinumfang. Erst dann dürfen die Züchterinnen und Züchter das Tier überhaupt zeigen. «Es war schwierig einzuschätzen, wie gut Hans abschneidet», so der 28-Jährige.

Schliesslich erzielte das Jungtier der Hostettlers mit 23 Punkten den vierten von insgesamt 40 Plätzen und lag damit über der Minimalpunktzahl von 21, die benötigt wird, um zum Stationstest nach Avenches zu fahren. «Seit ich klein bin, war mein Ziel, mit einem Hengst hierherzukommen», erklärt Hostettler, der heute sein Tier zum letzten Mal vor der Körung schert.

Dass es beim ersten Mal so gekommen ist, ist sehr schön.

Ein letztes Mal noch schert Andreas Hostettler seinen Hengst, bevor dieser an die Stationsprüfung geht.
Bild: Martina Schmid

Name

Kappensand ist ein Gestüt

Neben Eden du Malipa, El Fuego, Cashmir de Chatigani fällt Hans vom Kappensand etwas aus der Reihe. Kappensand ist der Name des Gestüts, wo Mylena und Andreas Hostettler den sechs Monate alten Hengst gekauft haben. Die Tradition will es, dass der Anfangsbuchstabe des Vaters, ein Hengst namens Hermitage, auch der des Sohnes ist. Wieso Hans, kann sich das Paar nicht erklären. «Der Name ist originell für ein Pferd», meint Mylena Hostettler, die sich damit abgefunden hat, dass der Freibergerverband den Namen nicht mehr ändern möchte. Auf dem Gestüt der Hofstettlers gezüchtete Tiere tragen den «Nachnamen» AH – für Andreas Hostettler. (mes)

Die Herkunftstafel von Hans vom Kappensand.
Bild: Martina Schmid

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