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Ein Freiburger führt die älteste UNO-Friedensmission

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Der hohe Schweizer Stabsoffizier Patrick Gauchat wurde von der UNO zum Kommandanten der Friedensmission UNTSO im Nahen Osten ernannt. Die «Freiburger Nachrichten» haben mit ihm nach der Rückkehr von seiner Antrittsreise in die Länder der Region gesprochen.

Divisionär Patrick Gauchat ist seit Mitte Dezember Leiter der UN-Friedensmission UNTSO im Nahen Osten mit Sitz in Jerusalem. Der Zwei-Sterne-General wohnt in Romont, wenn er in der Schweiz ist, stammt aber mütterlicherseits aus dem Sensebezirk. Er habe Verwandtschaft in Plaffeien und Schmitten, wie er in seinem Telefoninterview mit den FN sagt. 

Patrick Gauchat: Ein Schweizer, ja, sogar ein Freiburger, an der Spitze der UNO-Mission im Nahen Osten. Könnten Sie bitte erklären, warum das für Sie so ein besonderes Ereignis ist?

Diese Ernennung ist tatsächlich aus verschiedenen Gründen speziell. Es ist überhaupt das erste Mal, dass ein General aus der Schweiz die Führung einer Friedensmission der UNO übernimmt. Nur schon deshalb ist es eine Ehre und Freude, diese Aufgabe zu übernehmen. Es ist auch für mich persönlich etwas Besonderes. Denn ich bin seit 25 Jahren in Friedensmissionen tätig, und meine erste Auslandsmission war für die UNTSO – das war 2000.

Warum wurde ein Schweizer für diesen Job gewählt. War das ein Zufall?

Es stellten sich sieben Generäle aus sieben Ländern der Wahl. Natürlich konnte die Schweiz mit ihrer traditionellen Neutralität punkten. Auch dass sie keine Geschichte als Kolonialstaat hat und dass sie sich niemals an den grossen Kriegen und Konflikten der Vergangenheit im Nahen Osten beteiligt hat, sprach für die Schweiz und damit für meine Kandidatur.

Gibt es etwas typisch Schweizerisches, was für diesen Posten nützlich ist? Wo muss der Schweizer sich auch anpassen?

Die Stärke der Schweizer ist ein Bewusstsein für das Gemeinsame, für alle, also nicht nur für die Wahrung der eigenen nationalen Interessen. Die Schweiz kann der Welt ihre traditionelle Mehrsprachigkeit und die besondere Sensibilität für den Schutz von Minderheiten und für die Entscheidungsfindung im Dialog und im Konsens bieten.

Routine gehört sicherlich nicht zu Ihrem Alltag. Was ist aber ein typischer Tag in Ihrer Tätigkeit?

Es gibt keine wirkliche Routine: Die Situation ändert sich ständig und kann entsprechend den Ereignissen vor Ort schnell kippen. Wenn ich meine Besuche in den fünf von der UNTSO abgedeckten Ländern mache, stelle ich unterschiedliche Sensibilitäten, Menschen, Kulturen und Landschaften fest, an die wir uns anpassen müssen. Wenn ich bei meinen Besuchen vor Ort die Arbeit meiner Militärbeobachter begutachte, stelle ich sicher, dass ihre Beobachtungen jederzeit professionell und vor allem neutral bleiben. Alle Verstösse gegen die geltenden Verträge und Waffenstillstandsvereinbarungen müssen gemeldet werden. In unserem Hauptquartier in Jerusalem erledigen wir administrative Aufgaben wie die Finanzen der Organisation und die Logistik.

Sie arbeiten in einem multinationalen Umfeld, mit fünf beteiligten Nationen, in einem politischen Minenfeld. Wie schwierig ist das?

Ein grosser Teil meiner Arbeit hat mit Diplomatie und Streitschlichtung zu tun. Das Verständnis der Kulturen und das historische Wissen über die Region helfen uns bei der Führung von Gesprächen und der gemeinsamen Suche nach Lösungen, die für alle Parteien akzeptabel sind.

Die Region ist nicht nur eine Region der Konflikte, sie ist auch landschaftlich schön. Sie sind viel im Golan unterwegs, das ist ein Hügelgebiet. Es ähnelt unseren Voralpen. Fühlen Sie sich wohl in dieser Region?

Der Golan ist eine wunderschöne Gegend. Durch den vulkanischen Charakter des Bodens erhält die Landschaft einen anderen Charakter als unsere Bergwelt. Dennoch. Wenn der Schnee die Höhen des Mount Hermon bedeckt, erinnert er mich dennoch ein wenig an die Heimat.

Geschichte

UNTSO: Die älteste UNO-Mission 

1947 hat die UNO beschlossen, im zuvor britisch kontrollierten Palästina einen jüdischen und einen arabischen Staat einzurichten. Nach einem Krieg besetzte der neu gegründete Staat Israel 1948 den grössten Teil der Region. Die Organisation der Vereinten Nationen zur Überwachung des Waffenstillstands (UNTSO) wurde als Beobachtermission mit Zustimmung beider Seiten beauftragt, den Waffenstillstand zu wahren. Sie ist die am längsten andauernde Friedensmission der UNO. 1949 kamen die ersten Friedenstruppen in die Region. Nach dem Sechstagekrieg 1967 dehnte Israel sein Herrschaftsgebiet aus, unter anderem in den Gazastreifen, Ostjerusalem, den Golan und das Westjordanland. Die Mission deckt heute Ägypten, Israel, Jordanien, Libanon und Syrien ab. Sie hat alle Nahostkriege überstanden und kontrollierte jeweils die Abwicklung des Nachkriegszustandes. Erschwert wird ihre Arbeit durch den anhaltenden Nahostkonflikt, Aufstände und den Siedlungsbau in den besetzten Gebieten. Aktuell sind rund 150 Militärbeobachter aus 28 Ländern an der Mission beteiligt. fca

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