Nach einem Durchhänger in der Liga hat Düdingen im Heimspiel gegen Langenthal mit einem verdienten 4:2-Sieg positiv reagiert. Der Unterschied für die Bulls machte der erste Block um Keyplayer Thibaud Moret mit vier Skorerpunkten.
Langenthal, am Dienstagabend Gast in Düdingen, war lange Jahre ein starker NLB Club, fiel dann aber wegen finanzieller Probleme letzte Saison aus der zweithöchsten Schweizer Liga. Dreimal feierten die Oberaargauer sogar den Titel eines NLB-Siegers (zuletzt 2018/2019), verzichteten dann aber jeweils auch aus Kapazitätsgründen ihres Stadions Schoren auf den Aufstieg. Im jetzigen Team von Trainer Robert Othmann hat es nur noch gerade drei Spieler aus dem letztjährigen Kader: Goalie Colin Stauffacher – ein bekanntes Gesicht bei den Bulls –, Verteidiger Yves Müller und Captain Fabio Kläy. Der Rest hat aus verschiedenen Gründen den Traditionsclub verlassen.
Die Bulls konnten dank den vier Spielern mit B-Lizenzen vier komplette Blöcke stellen, was in dieser Saison nur ganz selten der Fall war und sich im Verlauf des Spiels als Vorteil herausstellen sollte. Mit zunehmender Spieldauer und nach der Zwei-Tore-Führung im Mitteldrittel hatten die Bulls das Geschehen auf dem Eis im Griff. Es brauchte in der Schlussphase jedoch noch ein, zwei gute Paraden ihres Keepers, um die drei wichtigen Punkte im Kampf um einen Playoff-Platz zu holen. Insgesamt war es laut Trainer Kirill Starkov ein Pflichtsieg, der aufgrund der vielen Chancen seiner Mannschaft auch noch etwas höher hätte ausfallen können. Matchwinner war am Ende einmal mehr der Block um den erst 21-jährigen Topstürmer Thibaud Moret, auf den schon viele Augen der Scouts gerichtet sind.
Leicht daher, leicht dahin
Nach 20 Minuten stand es zwischen den beiden spielerisch eigentlich ziemlich gleichwertigen Teams 2:2. Die Bulls gingen 2:0 in Führung, mussten dann aber gegen Ende des Drittels innert kurzer Zeit ebenfalls zwei Treffer hinnehmen. Das Führungstor schoss Verteidiger Sacha Berthoud schon in der 4. Minute auf Pass des Topskorers Moret, der wirklich ein Leader in seinem Team ist. Auch beim zweiten Tore der Bulls hatte der Center der ersten Linie im Powerplay seine Schaufel im Spiel. Die Sensler schienen den Match im Griff zu haben, wurden dann in der Abwehr aber etwas leichtsinnig und kassierten prompt zwei eigentlich unnötige Gegentore. Vorweg der Ausgleichstreffer zum 2:2 durch den wirbligen Topskorer der Berner Gäste, Gian Luca Balzer, war schön und schnell herausgekontert. Ein kleines Nachlassen – offensichtlich kam man etwas zu leicht zu den zwei Treffern – nützte Langenthal, um zwischenzeitlich wieder auf Punkte zu hoffen.
Bulls macht den Unterschied im Mitteldrittel
Die Entscheidung in diesem spielerisch eher mittelmässigen Match fiel im Mitteldrittel. Während der Tabellenvorletzte seinem Dutzend mitgereisten Fans keine zusätzlichen Tore mehr servieren konnte, nutzten die Bulls zwei ihrer vielen Möglichkeiten und stellten durch Lionel Heughebaert und Téo Reynaud in Überzahl auf 4:2. Damit hatten die Sensler schon nach 40 Minuten den Grundstein zum verdienten Sieg gelegt, im letzten Abschnitt passierte dann nicht mehr viel. Die körperlich klar stärkeren Bulls brauchten nicht mehr, und die technisch limitierten Berner konnten nicht mehr. Kleiner Wermutstropfen für die Bulls: Am Ende der fairen Partie konnte man eine 5:3-Überzahlsituation auf dem Eis nicht in einen Treffer ummünzen: Einmal rettete die Latte für den geschlagenen Stauffacher.
Das Gesicht von Coach Kirill Starkov erheiterte sich nach der Schlusssirene sichtlich, er war mit seiner jungen Truppe um den Leader Thibaud Moret mehr als zufrieden: «Zuletzt verloren wir ein paar Mal unglücklich in der Overtime, jetzt sind wir wieder auf die Siegesstrasse zurückgekehrt. Der frische Auftritt meiner Mannschaft hat mir heute sehr gefallen, sie spielte diesmal wieder, um zu gewinnen, und hatte keine Angst, zu verlieren.» Eigentlich hätte man das Spiel aber viel früher entscheiden sollen, meinte der Trainer. «Wir hatten genug Chancen für viel mehr Tore.»
Telegramm
Düdingen – Langenthal 4:2 (2:2,2:0,0:0)
EB Sense-See: 385 Zuschauer. – SR: Jean-Mairet (Palmisano/Frutschi).
Tore: 4. Berthoud (Moret, Heughebaert) 1:0, 12. Moret (Berthoud, 5 gegen 3) 2:0, 17. Graber (M. Odermatt, Pfosi) 2:1, 19. Balzer (Naber) 2:2, 30. Heughebaert (Moret) 3:2, Reynaud (Moret, Heughebaert, 5 gegen 4) 4:2. Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Düdingen; 10-mal 2 Minuten gegen Langenthal.
HC Düdingen Bulls: Leuenberger; Berthoud, Curty; Mroczek, Buillard; Boukamel, Perrenoud; Fernandez, Gehrken; Reynaud, Moret, Heughebaert; Prevost, Leva, Perren; Chassot, Vezzoli, G. Knutti; Raemy, Schorderet, Martin.
SC Langenthal: Stauffacher; Stoeckli, Müller; Pfosi, Maurer; Schmied, Montanari; Fehlmann; Balzer, Kläy, Neber; Boppart, Kiss, Jobin; M. Odermatt, Kellenberger, Sahli; Th. Odermatt, Graber, N. Odermatt; Dixon.
Bemerkungen: Bulls ohne Zaugg, Maillard, Tschannen (alle verletzt). 200. Spiel von Yannik Chassot mit den Düdingen Bulls. Lattenschüsse: Jobin (8.), Berthoud (57.). Timeout: Langenthal (60.). Langenthal ab 58.12–60.00 ohne Goalie mit 6 Feldspielern. Wahl zu den besten Spielern: Moret, Balzer.
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