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Ein Plus im Budget, eine Ehrung und viele Diskussionen in Plaffeien

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Die Gemeinde Plaffeien geht mit einem positiven Budget ins neue Jahr, hat ein neues Personalreglement und muss diverse Mängel in der Wasserversorgung beheben. An der Gemeindeversammlung gab es angeregte Diskussionen.

Die Gemeindeversammlung Plaffeien, die am Freitagabend in Schwarzsee stattgefunden hat, ist ein Musterbeispiel für gelebte direkte Demokratie. An der Versammlung, die trotz einer relativ kurzen Traktandenliste zweieinhalb Stunden dauerte, kamen eine Vielzahl von Themen des alltäglichen Lebens in einer Gemeinde zur Sprache. Am Ende verkündete Syndic Daniel Bürdel den 68 teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern, dass angesichts der finanziellen Lage der Gemeinde sogar ein Würstchen in der traditionellen Suppe zum Abschluss der Versammlung drin liege.

9,9 Millionen Franken Steuereinnahmen

Aber der Reihe nach: Die Gemeinde Plaffeien geht mit einem Budget ins neue Jahr, das einen Ertragsüberschuss von 247’000 Franken aufweist. Dies bei einem betrieblichen Gesamtaufwand von rund 24,8 Millionen Franken. Die Gemeinde rechnet mit 9,9 Millionen Franken Steuereinnahmen. Der Budgetprozess sei langwierig gewesen, sagte Bürdel:

Wir haben uns Mühe gegeben, ein ausgeglichenes, möglichst realitätsgetreues Budget auszuarbeiten.

Das sei angesichts der höheren Teuerung, mehr Stromkosten und einer höheren Mehrwertsteuer nicht einfach gewesen. «Wenn es nach der betrieblichen Tätigkeit ginge, würden wir ein Minus von 1,7 Millionen Franken vorsehen müssen», führte er aus. Dank der Auflösungsreserve von 1,64 Millionen Franken, die nach dem Wechsel zum neuen Rechnungslegungsmodell HRM2 möglich wurde, sieht es anders aus. Noch bis 2031 entlastet dieser jährliche Betrag die Erfolgsrechnung der Gemeinde.

Viele Projekte am Start

Es sei deshalb nicht der Moment für eine Steuerfusssenkung, befanden sowohl der Gemeinderat als auch die Finanzkommission. Diese Anregung kam von einem Bürger, der befand, dass die Gemeinde der Bevölkerung in einer Zeit, in der das Leben teuer geworden ist, etwas hätte zurückgeben können. «Wir sind heute in einer guten finanziellen Lage», sagte Daniel Bürdel. «Doch wir haben auch einige Projekte geplant, um die Entwicklung der Gemeinde und des Sense-Oberlands weiterzubringen.»

Bei den Investitionen 2024 sieht die Gemeinde netto einen Betrag von 6,1 Millionen Franken vor. Der grösste Brocken (2,4 Millionen) geht in Wasserversorgungsprojekte. Auch im Finanzplan bis 2028 stellen die Bereiche Wasser und Abwasser (8,4 Millionen) sowie der Umbau des Hotels Alpenklub (4,7 Millionen) die grössten Posten dar.

Zwei Neuanstellungen

Die Finanzkommission befand den Budgetvorschlag für gut. Er hoffe, dass das Problem von liegen gebliebenen Projekten aufgrund der Überlastung im Bauamt bald gelöst werde, sagte Präsident Elmar Schafer. Mit der Anstellung eines Brunnenmeisters im September und eines neuen Leiters Tiefbau auf Januar 2024 sollte sich dort die Situation entspannen, antwortete Daniel Bürdel. Das Budget wurde mit 65 Ja-Stimmen zu 2 Enthaltungen angenommen.

Das Wasserreservoir Rüti.
Archivbild Corinne Aeberhard

Viele Mängel

Zustimmung fanden auch die Sanierungsmassnahmen, die nach einer Inspektion des Amts für Lebensmittelsicherheit notwendig wurden. Dessen Bericht ergab 40 Massnahmen, welche die Gemeinde sofort, mittel- oder langfristig umsetzen musste, etwa an Fassungen, Schächten, Abdeckungen, bei der Überwachung, den Trübungs- und Ultraviolettanlagen. «Bei dieser Mängelliste steckt nicht etwa Schlamperei dahinter», betonte Gemeinderat Andreas Zahnd:

Wir waren einfach nicht überall up to date. Die Qualität des Wassers entspricht aber immer den gesetzlichen Vorgaben.

Ein Teil der Mängel mit Kosten von 432’000 Franken wurde 2022 und 2023 behoben und teils via laufende Rechnung und teils über die Investitionsrechnung genommen.

Applaus für Margrit Mäder

Margrit Mäder ist vor einem Monat nach fast 40 Jahren als Gemeindeschreiberin von Oberschrot und Plaffeien in Pension gegangen (die FN berichteten). Ammann Daniel Bürdel würdigte ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit und ihr hohes Pflichtbewusstsein, ihren guten Umgang mit der Bevölkerung und ihren treuen Einsatz zum Wohl der Allgemeinheit. Er wünschte ihr eine schöne «protokollfreie Zeit» und überreichte ihr unter dem langen Applaus der Versammlung eine Glasmalerei mit Plaffeier Sujets.

Daniel Bürdel würdigt die langjährige Gemeindeschreiberin Margrit Mäder.
Bild Imelda Ruffieux

Hunde und Velostreifen

Unter Verschiedenem fragte eine Bürgerin nach einer möglichen Leinenpflicht beim Schwarzseerundgang. Gemeinderat Bruno Zbinden erklärte, dass es mehrere Rückmeldungen gab und dass dieses Thema im Gemeinderat diskutiert werde. Zum Schluss wurde auch über die neuen Velostreifen Richtung Schwarzsee gesprochen. Sie seien so breit, dass man mit Autos nicht mehr kreuzen könne, meinte eine Bürgerin. «Wir waren auch überrascht von den Dimensionen», sagte Syndic Daniel Bürdel, und Gemeinderat Bruno Zbinden ergänzte, dass dies der kantonalen Strategie entspreche, auf welche die Gemeinde keinen Einfluss habe.

Neues Personalreglement

Ferienzweck und Mutterschaftsurlaub gaben zu reden

Die Gemeinde Plaffeien erhält ein neues Personalreglement, das den Bürgerinnen und Bürgern am Freitag vorgelegt wurde. Bei zwei der 110 Artikel gab es Gegenanträge. Ein Bürger wollte, dass Frauen im viermonatigen Mutterschaftsurlaub den vollen Lohn und nicht nur 80 Prozent von der Ausgleichskasse erhalten. Die restlichen 20 Prozent soll die Gemeinde übernehmen. Syndic Daniel Bürdel verwies in seiner Antwort darauf, dass dieser Artikel Kantons- und Bundesregelungen entspricht und dass die Gemeinde ein Musterreglement als Basis nahm. «Wir müssen nicht schlechte Beispiele kopieren. Wir wissen ja – nicht alles, was von Freiburg kommt, ist gut», konterte der Bürger.

Das ist der Passus im neuen Personalreglement der Gemeinde Plaffeien, der an der Gemeindeversammlung diskutiert wurde.
Aus den Gemeindeversammlungsunterlagen

Er ärgerte sich auch über einen anderen Artikel im Reglement, in dem es um den Ferienzweck geht. Dort steht, dass eine Person sich in den Ferien erholen soll und nicht arbeiten darf. «Wer an einen Strand fährt und Party macht, kommt dann erholter zurück, als einer, der sich in den Ferien ein paar Franken bei Arbeiten im Wald dazuverdient?», fragte er und stellte den Antrag, diese zwei Artikel zu ändern beziehungsweise zu streichen. Der Ammann verwies auch hier auf das Musterreglement und das Gesetz: Der Passus diene vor allem dafür, dass niemand doppelt Lohn beziehe. «Wir werden ihn mit gesundem Menschenverstand anwenden», sagte er. Weil der Bürger SP- und CSP-Vertreter aufforderte, zu intervenieren, ergab sich an der Gemeindeversammlung eine angeregte Diskussion mit mehreren Wortmeldungen. Das neue Reglement wurde schliesslich mit 61 Ja, 5 Nein und 2 Enthaltungen angenommen. im

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