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«Er hat seine Komfortzone verlassen» – Benoît Jecker im Dauerhoch

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Er erhält am drittmeisten Eiszeit und bildet mit Ryan Gunderson das erste Verteidigerpaar: Benoît Jecker gehört bei Gottéron zu den Aufsteigern der Saison. Das hat auch mit Mentaltraining und einer stets präsenten Stimme im Hinterkopf zu tun.

Wenn er nicht gerade wie letzte Woche in Kloten den Siegtreffer erzielt, steht Benoît Jecker nur selten im Scheinwerferlicht. Dafür sind seine Stärken zu wenig sexy, Jecker zaubert weder vor dem gegnerischen Tor, noch teilt er hinten harte Checks aus. «Aber er ist sehr solid und bringt Stabilität in unsere Verteidigung. Bei ihm weisst du, was du bekommst», sagt sein Trainer Christian Dubé. «Er bringt alles mit, um zu reüssieren, Benoît ist ein guter Läufer, hat gute Hände und ist ein intelligenter Spieler.»

Dubés Wertschätzung geht über die lobenden Worte hinaus. Jecker gehört mittlerweile zu den Stützen in seinem Team. Mit 18:39 Minuten pro Match erhält er bei Gottéron am drittmeisten Einsatzzeit. Einzig Ryan Gunderson und Raphael Diaz stehen noch ein wenig länger auf dem Eis. Nimmt man nur die Eiszeit bei numerischem Gleichstand, ist Jecker hinter Gunderson sogar die Nummer zwei.

Die Stimme im Hinterkopf

Das war nicht immer so. Letzte Saison spielte Jecker pro Match mehr als vier Minuten weniger, war in dieser Statistik nur gerade die Nummer 15 bei Gottéron. «Er hat seine Komfortzone verlassen. Er musste zunächst verstehen, dass man sich immer wieder selbst pushen muss, wenn man besser werden will. Das hat er nun, er hat höhere Ansprüche an sich selbst – entsprechend ist er viel konstanter als letztes Jahr», sagt Dubé.

Jecker bestätigt das. Als er vor gut einem Jahr seinen Vertrag bei Gottéron bis 2024 verlängert habe, habe ihm Dubé genau diese Ratschläge mit auf den Weg gegeben. «Und ich habe sie mir zu Herzen genommen. Schon im Sommer habe ich gemerkt, dass ich härter arbeiten muss. Und überhaupt habe ich mittlerweile permanent diese Stimme im Hinterkopf, die mir sagt: ‹Du musst in jedem Training und jedem Spiel alles geben, um eine gute Rolle zu haben und Verantwortung übernehmen zu dürfen.›»

Benoît Jecker nach seinem Siegtreffer in Kloten.
Keystone

Um sich jeden Tag pushen zu können, braucht es mentale Stärke. «Ich mache viel im mentalen Bereich, seit Jahren arbeite ich mit einer Psychologin zusammen, egal ob es gut oder schlecht läuft. Es ist wichtig zu analysieren, wie es zu Hochs und Tiefs kommt – um dann zu versuchen, Einfluss darauf zu nehmen und nicht auf Misserfolge fixiert zu bleiben.»

Die HSW als Ausgleich

Ihm helfe dabei ein abwechslungsreicher Alltag. Jecker studiert nebenbei an der Hochschule für Wirtschaft (HSW) in Freiburg. «Das hilft mir, auf andere Gedanken zu kommen. Wenn du einen schlechten Match einziehst und am nächsten Tag nichts machst, denkst du den ganzen Nachmittag nur daran. Ich hingegen habe keine Zeit zum Grübeln, weil ich dem Unterricht folgen muss», sagt Jecker. Ende Januar stehen die nächsten Prüfungen an, entsprechend nutzt er die Carfahrten zu den Auswärtsspielen mitunter, um zu lernen. «Auch das lüftet den Kopf gut durch.»

All das scheint seine Wirkung nicht zu verfehlen, das zeigt ein Blick auf die Statistiken. Obwohl er nicht im Powerplay spielt und im Duo mit dem offensiv sehr starken Gunderson eher den defensiven Part übernimmt, hat Jecker bereits vier Tore und sechs Assists auf seinem Konto. Nur noch zwei Punkte fehlen ihm zu seinem Karriererekord. «Mit Selbstvertrauen erlaubt man sich auch einmal etwas, das man sonst nicht riskieren würde. Wenn ein Hoch anhält, muss man davon profitieren», sagt Jecker und lacht. Man dürfe allerdings bei Gundersons Offensivqualitäten nicht vergessen, dass der US-Amerikaner auch defensiv sehr solid sei. «Er ist einer der komplettesten Verteidiger der Liga. Deshalb kann auch ich es mir in gewissen Situationen erlauben, mit nach vorne zu gehen, da ich weiss, dass er dann absichert.»

Kaum auf der Strafbank

Beeindruckend bei dem Duo: Es kassiert fast keine Strafen. Trotz ihrer enormen Spielzeit haben Jecker und Gunderson zusammen gerade einmal acht Strafminuten kumuliert. Wie machen sie das? «Wir sind keine Schwergewichte und kriegen sicher keine Strafen, weil wir durchdrehen oder reklamieren. Ich spiele lieber den Puck als auf den Gegner. Und ich bin definitiv nicht einer, der dem Gegner die Fresse polieren will», sagt Jecker und muss lachen – wohl auch, weil die rüden Worte so sehr im Kontrast zu seinem freundlichen Gesicht und seiner sonst so ruhigen und überlegten Ausdrucksweise stehen.

Benoît Jecker ohne Helm und Ausrüstung.
Alain Wicht/a

«Die besten Jahre noch vor mir»

Benoît Jecker ist erst 28 Jahre alt. «Ich habe die besten Jahre noch vor mir», sagt der Freiburger aus Villars-sur-Glâne, der ausgezeichnet Deutsch spricht, weil er schon als 16-Jähriger in die Juniorenabteilung von Davos wechselte und dort am Sportgymnasium die Handelsmittelschule besuchte.

Christian Dubé glaubt, dass sein Verteidiger noch besser werden kann. «Wenn er mit derselben Einstellung weitermacht, wird er sich weiter steigern, er hat sehr viel Potenzial und deshalb alles selbst in der Hand.» Jecker sagt dazu, er versuche weiter, Schritt für Schritt die eigenen Grenzen ein wenig zu verschieben – und schliesst frei nach Albert Einstein: «90 Prozent sind Arbeit, der Rest Talent und Glück – ich bin bereit.»

Spiel vom Dienstag: Ohne Sprunger, mit Hughes

Am Dienstagabend empfängt Gottéron den zuletzt stärker gewordenen HC Ajoie. Weiterhin nicht dabei ist bei Freiburg Julien Sprunger. Der Captain musste wegen seiner Blessur – bei der es sich um eine «Oberkörperverletzung in der Nähe des Kopfes» handelt, wie Trainer Christian Dubé verrät – am Montag weitere Tests absolvieren. Dubé hofft, dass Sprunger für die Spiele vom Wochenende wieder zurückkehrt.

Das Training nicht beendet hat zudem der formstarke Marcus Sörensen. «Er hat sich während der Einheit wehgetan», sagte Dubé am Montagmorgen. Ob der Schwede trotzdem wird spielen können oder stattdessen Verteidiger Juuso Vainio wieder einmal zum Einsatz gelangt, ist noch unklar.

Das Tor hüten wird einmal mehr Connor Hughes, der das Training ebenfalls frühzeitig beendete. «Er ist aber nicht verletzt, nur mental ein wenig müde», erklärte Dubé. Es sei deshalb gut möglich, dass in einem der beiden Wochenendspiele Loïc Galley zum Einsatz gelangen werde.

Der nächste Gegner: Fakten zu Ajoie

• Seit Julien Vauclair an der Bande steht, läuft es dem HC Ajoie deutlich besser. Die Jurassier gewannen vier ihrer letzten fünf Spiele, darunter die Partien in Lausanne und Zürich.

• Topskorer ist Philip-Michaël Devos mit 8 Toren und 24 Assists.

• Verteidiger Thomas Thiry hat mit minus 19 die schlechteste Plus-Minus-Bilanz der gesamten Liga.

• Das erste Saisonduell gegen Gottéron gewann Ajoie im September zu Hause 4:2, im Oktober verloren die Jurassier dann in der BCF-Arena 2:5.

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