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Erst über Umwege zum Sieg

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Wenn viele Zuschauer im T-Shirt in die Eishalle kommen, ist noch nicht Eishockeywetter. Dementsprechend sind noch nicht alle Fans in Eishockeystimmung, so blieben gestern zahlreiche der eigentlich allesamt verkauften Sitzplätze leer, mit 5775 Zuschauern war das St. Leonhard zudem weit davon entfernt, ausverkauft zu sein. Wer da war und Gottéron die Daumen drückte, verliess das Stadion am Ende mit gemischten Gefühlen. Mit dem 3:2-Sieg nach Verlängerung holten die Freiburger immerhin zwei Punkte, da sie nach zwei Dritteln 2:0 führten und alles im Griff hatten, wären allerdings eigentlich drei Punkte möglich gewesen.

Steigerung im Powerplay

Lange Zeit sah es danach aus, als würde Gottéron durch ein Plus in den Spezialsituationen einem sicheren Sieg entgegensteuern. Während die Genfer in den letzten Jahren in diesem Bereich oft Vorteile gegenüber den Freiburgern hatten, zog Gottéron gestern durch zwei Powerplay-Tore im Mitteldrittel vermeintlich entscheidend davon. Freiburgs Plus in den Spezialsituationen hatte nicht unbedingt damit zu tun, dass das Überzahlspiel der Freiburger unwiderstehlich gewesen wäre, sondern in erster Linie durch die schiere Menge an Strafen, die die Genfer zunächst kassierten. Im Startdrittel wurden die Gäste für ihre Undiszipliniertheiten noch nicht bestraft. Viermal konnte Freiburg da bereits im Powerplay spielen, brachte aber in den 20 Sekunden doppelter und den fast acht Minuten einfacher Überzahl wenig zustande. Fast hätte die Mannschaft von Gerd Zenhäusern kurz vor Schluss des Startdrittels sogar noch einen Shorthander kassiert. Torhüter Benjamin Conz verlor hinter dem Tor völlig unbedarft die Scheibe, so dass Daniel Rubin vermeintlich nur noch das leere Tor treffen musste. Neuzugang Ralph Stalder verhinderte mit einem Hecht im Stile eines Fussballtorwarts jedoch spektakulär die eiskalte Dusche für die Freiburger.

Genf wurde auch im Mitteldrittel nicht disziplinierter – Freiburg dafür stärker in Überzahl. In der 25. Minute vollendete Killian Mottet eine schöne Vorarbeit von Andrei Bykow und Anton Gustafsson backhand zur Führung. Drei Minuten später – Gottéron spielte schon wieder in Überzahl – stellte Roman Cervenka erstmals so richtig seine Klasse unter Beweis. Einen Pass von Mattias Ritola versenkte er mit einem satten Direktschuss zum 2:0.

Conz greift daneben

Es sollte noch nicht die Entscheidung sein. Während die Genfer zwei Drittel lang mehrheitlich harmlos blieben, machten sie im letzten Drittel plötzlich Druck. Vom Anschlusstreffer von Johan Fransson – Conz liess seinen relativ harmlosen Schuss in der 44. Minute passieren – liess sich Freiburg nicht allzu sehr aus der Ruhe bringen. Nicht zu hoch fliegen, nicht zu tief fallen: Die Spieler schienen sich das Credo von Trainer Gerd Zenhäusern verinnerlicht zu haben–bis knapp vier Minuten vor Schluss Conz erneut daneben griff und einen Schuss von Mike Santorelli in der nahen Ecke passieren liess, den er eigentlich hätte halten müssen. So liess der Goalie mit zwei haltbaren Gegentreffern seine ansonsten gute Leistung – er zeigte auch einige grosse Paraden – einmal mehr zur Makulatur werden. Danach drohten dem Heimteam die Felle vollends davonzuschwimmen. Der sich tapfer in einen Schuss werfende Lorenz Kienzle verhinderte in der vorletzten Minute womöglich, dass Freiburg am Ende gänzlich ohne Punkte dastand.

Sprungers Schuss ins Lattenkreuz

So kamen die Zuschauer immerhin in den Genuss einer spektakulären Verlängerung. Da dieses Jahr in der Overtime neu nur drei Spieler pro Team auf dem Eis stehen, dürfte sie in Sachen Ereignisreichtum stellvertretend für sämtliche Verlängerungen in dieser Saison stehen. Freiburg machte dabei den stärkeren Eindruck, es war deshalb hochverdient, dass Julien Sprunger mit einem wunderschönen Handgelenkschuss ins Lattenkreuz exakt eine Minute vor Ende der Overtime Freiburg den Zusatzpunkt sicherte.

Insgesamt darf Gottéron trotz des ärgerlichen Punktverlusts zufrieden sein mit dem Saisonstart. In einem ersten Eindruck sieht es danach aus, als sei Gottéron in der Defensive in dieser Saison tatsächlich solider als letztes Jahr, unter anderem, weil das Backchecking der Stürmer gestern sehr gut funktioniert hat. Auch das Duo Cervenka/Ritola, von dessen Leistung in dieser Saison bei Gottéron vieles abhängen wird, zeigte einen vielversprechenden Auftakt. Der Tscheche und der Schwede traten als starke Allrounder auf, die sowohl ständig für Torgefahr sorgen, als auch einen sicheren Part im Boxplay übernehmen können.

Der heutige Gegner

Fakten zum HC Lausanne

• Lausannes neuer Stürmer Dustin Jeffrey holte letzte Saison in der AHL in 74 Spielen 72 Skorerpunkte.

• Auch der neue schwedische Verteidiger Jonas Junland ist produktiv. Letzte Saison liess er sich in der starken schwedischen Liga 38 Punkte in 57 Spielen gutschreiben.

• Trainer Dan Ratushny führte Red Bull Salzburg 2015 und 2016 zum Titel in der österreichischen Liga.

 

• Letzte Saison verlor Lausanne vier von sechs Spielen gegen Gottéron.

 

Telegramm

Gottéron – Servette 3:2 n.V. (0:0, 2:0, 0:2)

St. Leonhard.–5775 Zuschauer.–SR Eichmann/Koch, Küng/Stuber.Tore:25. Mottet (Bykow, Anton Gustafsson/Ausschluss Traber) 1:0. 28. Cervenka (Ritola, Pouliot/Ausschlüsse Wick, Riat; Schilt) 2:0. 44. Fransson (Santorelli) 2:1. 57. Santorelli (Loeffel) 2:2. 64. Sprunger (Kienzle) 3:2.Strafen:5-mal 2 Minuten gegen Gottéron, 8-mal 2 Minuten gegen Servette.

Freiburg-Gottéron:Conz; Stalder, Leeger; Schilt, Rathgeb; Alexandre Picard II, Kienzle; Chavaillaz, Marc Abplanalp; Ritola, Cervenka, Mottet; Anton Gustafsson, Pouliot, Neukom;

 

Sprunger, Bykow, Neuenschwander; Loichat, Rivera, Flavio Schmutz.

Genf-Servette:Mayer; Vukovic, Fransson; Eliot Antonietti, Loeffel; Jacquemet, Mercier; Petschenig; Rubin, Slater, Rod; Schweri, Santorelli, Almond; Jérémy Wick, Kast, Riat; Traber, Heinimann, Douay; Leonelli.

Bemerkungen:Gottéron ohne Fritsche, Mauldin, Marchon (alle verletzt) und Pihlström (überzähliger Ausländer), Servette ohne Détraz, Romy, Simek und Spaling (alle verletzt).–Schussverhältnis: 39:29.

Die FN-Besten:Stalder und Fransson.

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