«Es ist berührend, wie die Musik sprachliche Grenzen überwindet»

Es ist ein einzigartiges Projekt: In der Freiburger Franziskanerkirche wird am 12. und 13. November Rossinis «Petite Messe Solenelle» aufgeführt. Die Vorbereitungen laufen derzeit auf Hochtouren. 

Der Freiburger Sinfoniechor, der Freiburger Jugendchor Zik`Zag sowie die Gesangsakademie ISA führen am Samstag, 12. November, und am Sonntag, 13. November, in der Franziskanerkirche das Werk «Petite Messe Solenelle» des italienischen Komponisten Gioachino Rossini auf. Das umfangreiche Chorprojekt, an dem rund 110 Choristinnen und Choristen, acht Solistinnen und Solisten mit Klavier- und Akkordeonbegleitung beteiligt sind, wird zusammen mit dem Verein der Freunde des Franziskanerklosters durchgeführt. An einer offiziellen Medienkonferenz am Mittwoch berichteten Vertreterinnen und Vertreter der vier Kulturpartner über den Zwischenstand des ambitionierten Vorhabens. 

Generationsübergreifendes Projekt

«Der Versuch, mit mehreren Vereinen etwas derart Grosses auf die Beine zu stellen, ist natürlich herausfordernd und verlangt allen Beteiligten viel ab», sagt Jocelyne Crausaz, Leiterin des Chors Zik`Zag, der sich an junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 25 Jahren richtet. «Ich empfinde die Arbeit aber auch als enorm spannend, weil wir damit Sängerinnen und Sänger mehrerer Generationen und mit unterschiedlichen Erfahrungen zusammenbringen.» Spannend sei auch der Austausch zwischen den beiden Sprachen: «Wir haben deutsch- und französischsprachige Mitglieder in den Chören. Ich finde es berührend zu sehen, wie die Musik diese sprachlichen Grenzen überwindet und alle zusammenbringt.» 

Sowohl der Freiburger Sinfoniechor für Erwachsene als auch der Chor Zik`Zag richten sich an Amateur-Sängerinnen und -Sänger. Louis-Marc Crausaz, Leiter des Sinfoniechors, sieht darin eine Bereicherung: « Ich staune immer wieder, was wir mit Laien auf die Beine stellen können.» Und weiter: «Es macht mir grosse Freude, die Musik in den Alltag der Menschen zu bringen.»  

Die Tatsache, dass die beiden Chöre nicht aus professionellen Sängerinnen und Sängern bestehen, bringe aber auch Schwierigkeiten mit sich, weiss Crausaz: «Rossinis kleine Messe ist ein anspruchsvolles Werk. Für unsere Choristinnen und Choristen ist die Arbeit an den Stücken zum Teil sehr schwierig.» Man habe deswegen schon sehr früh mit den Proben angefangen, sodass am grossen Auftritt dann alles sitzt. 

An der Aufführung werden auch professionelle Sängerinnen und Sänger beteiligt sein: Um geeignete Solistinnen und Solisten zu finden, veranstaltete die Gesangsakademie ISA ein Casting, an dem sich Berufssängerinnen und -sänger bewerben konnten. Das sei eine schwierige Aufgabe gewesen, sagt Gilles Bersier von der ISA: « Es haben so viele hoch talentierte Stimmen am Casting teilgenommen, dass uns die Entscheidung unglaublich schwerfiel. Wir entschieden uns daher dazu, an den beiden Aufführungen jeweils unterschiedliche Quartette auftreten zu lassen.» 

Freiburger Tradition

Bersier sieht dem Konzert mit grosser Vorfreude entgegen und ist insbesondere mit dem Aufführungsort sehr zufrieden: «Die Franziskanerkirche bietet eine wunderschöne Atmosphäre. Wir haben grosses Glück, an diesem Ort auftreten zu dürfen.» Auch die Zusammenarbeit mit den beiden Freiburger Chören verlaufe sehr erfolgreich:

Im Kanton Freiburg gibt es eine grosse und weit zurückreichende Tradition des Chorsingens. Deshalb ist das Niveau der Freiburger Chöre sehr hoch.

Bis zum Auftritt gebe es aber noch viel zu tun. In den kommenden Wochen werde es vor allem darum gehen, die beiden Chöre, die Solistinnen und Solisten sowie die musikalische Begleitung zu einem Ganzen zusammenzufügen. «Wir geben jetzt noch Vollgas, damit das Konzert zu einem unvergesslichen Moment wird.»