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«Es ist ein halber Sieg und eine halbe Niederlage»

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Mit 914 Stimmen Rückstand auf Johanna Gapany von der FDP verpasste SP-Kandidatin Alizée Rey nur knapp die Wahl in den Ständerat. Angesichts der politischen Machtverhältnisse zeigte sie sich dennoch zufrieden mit ihrem Ergebnis.

«Ich war allein gegen alle. Es war David gegen Goliath», sagte Alizée am Sonntagnachmittag vor den Medien im Freiburger Rathaus. Das Ergebnis des zweiten Wahlgangs für den Ständerat war gerade eben gefallen. Die SP-Kandidatin musste sich mit 914 Stimmen Rückstand auf ihre unmittelbare Konkurrentin, der bisherigen Ständerätin Johanna Gapany von der FDP, geschlagen geben.

Dennoch wirkte die Politikerin in ihrem knallroten Hosenanzug, den weissen Stiefeletten und dem weissen Blazer nach wie vor kämpferisch und nicht speziell niedergeschlagen. «Wir konnten mobilisieren. Wir konnten unsere Botschaft mit konkreten Lösungen vermitteln. Ich sehe meine Nichtwahl nicht als Niederlage. Es war ein halber Sieg und eine halbe Niederlage.» Zumal die Rechte offensichtlich nicht so gut mobilisiert habe, das zeige das knappe Ergebnis. «Ihre Allianz hat nicht wirklich funktioniert, im Unterschied zu der unsrigen.» Das gebe Hoffnung für die Zukunft. 

Schwierigkeiten auf dem Land

Rey räumt allerdings ein, dass die SP immer noch Schwierigkeiten habe, Wählerinnen und Wähler auf dem Land zu gewinnen. Ausser in Städten wie Freiburg, Villars-sur-Glâne und Bulle konnte sich Rey in kleineren Gemeinden nicht gegen ihre bürgerlichen Gegenspielerinnen durchsetzen. «In meinem Dorf, wo ich aufgewachsen bin, hat man mich ‹die Rote› genannt, obwohl ich damals noch nicht einmal in der SP war.» In den ländlichen Regionen gebe es für die SP wirklich noch einiges zu tun. «Ich habe versucht, den Menschen auf dem Land unsere Anliegen näher zu bringen, ihnen zu zeigen, wer ich bin, und ihnen zuzuhören.» Am Ende ging der Plan trotz allem nicht auf.

Ich weiss nicht, was ich mit den mir vorhandenen Mitteln mehr hätte machen können.

Während sie ein persönliches Wahlkampfbudget von 7500 Franken gehabt habe, hätten ihre Kontrahentinnen mit Budgets von über 100’000 Franken gearbeitet. «Wir haben mit wenig viel erreicht.»

Traurig für die Wähler

Die Enttäuschung liege daher auf einer ganz anderen Ebene:

Ich bin traurig für die Menschen, die ich verteidige.

Die schwindende Kaufkraft und der Klimawandel seien Herausforderungen, für welche die jetzige Vertretung im Ständerat keine konkreten Lösungen habe. «Darunter werden die kleinen Einkommen und der Mittelstand leiden.» Sie erwarte darum von den nun Gewählten, dass sie sich auch für diese Menschen einsetzen. Dabei denkt Rey an verschiedene anstehende Dossiers, wie die erneute Erhöhung des AHV-Alters: «Ich bin total gegen die Initiative der Jungfreisinnigen. Damit überschreiten sie definitiv eine rote Linie.» Auch müsse mehr in den öffentlichen Verkehr investiert werden.

Wie weiter?

Ob Alizée Rey trotz Niederlage in vier Jahren wieder antreten wird, weiss sie zum heutigen Zeitpunkt noch nicht. «Zuerst muss ich persönlich und mit der Partei das Wahlergebnis analysieren.» Ihr gehe es dabei aber nicht um sich selbst, stellt sie klar:

Es geht darum, dass die sozialen Werte und die soziale Gerechtigkeit wieder ihren Platz im mehrheitlich bürgerlichen Parlament bekommen.

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