Freiburger Einkaufsplattform Kariyon baut das Angebot aus

Wer an der Einkaufsplattform Kariyon.ch teilnimmt, muss dafür auch weiterhin nichts zahlen. Das erfolgreiche Freiburger Start-up-Unternehmen verkauft aber Mehrwert-Dienstleistungen.

Kariyon, die Freiburger Einkaufsplattform, ändert laut einer Mitteilung ihren Kurs. Das Projekt, hinter dem die Start-up-Firma Local Impact steht, hatte ursprünglich vor, nach dem Auslaufen der meisten vom Kanton geförderten Projekte einen kommerziellen Dienst aufzubauen. Händlerinnen und Händler hätten ein Abonnement lösen müssen, um die Dienstleistungen des Unternehmens nützen zu können. Mitbegründerin Stefanie Binz-Jungo sagt auf Nachfrage:

Wir haben gemerkt, dass das nicht funktioniert.

Der Grund: Ihnen drohten mit diesem Geschäftsmodell viele Partner, insbesondere kleinere Gewerbetreibende abzuspringen. Deshalb hätten sie entschieden, dass die Teilnahme am Programm gratis bleibt. Sie verkaufen jedoch nun Mehrwert-Dienstleistungen, wie etwa eine Vorstellungsseite auf dem Internet. «Sie ist besonders gut auf Suchmaschinen optimiert, sodass sich unser Partner den Aufwand einer eigenen Homepage sparen kann.» Ausserdem ermöglicht eine App fürs Handy die Durchführung von Bonusprogrammen. So können Kariyon-Partnerbetriebe Kundinnen und Kunden für ihre Treue mit Gutscheinen und Geschenken belohnen.

43 Millionen Franken Umsatz

Über die Einkaufsplattform Kariyon.ch lancierte der Kanton nach Ausbruch der Pandemie ein Ankurbelungsprogramm für die lokale Wirtschaft. Verkauft wurden Gutscheine für Gewerbebetriebe mit Ermässigungen von zuerst 20 Prozent und später 10 Prozent. Sie konnten in Geschäften, Restaurants und Dienstleistungsunternehmen vorgewiesen werden. Auch Organisationen wie der Verband der Stadtfreiburger Händlerinnen und Händler machen bei Kariyon mit. In einem zweiten Schritt unterstützte die Sozialdirektion einkommensschwache Familien mit Kariyon-Konsumgutscheinen.

Insgesamt generierte Kariyon den Freiburger Gewerbetreibenden einen Umsatz von 43 Millionen Franken. Sechs Millionen davon machte das Unterstützungspaket des Kantons aus. Inzwischen nehmen rund 2200 Betriebe an Kariyon teil. Besonders beliebt ist die Kariyon-Karte, die sich Ende 2021 mit 1,2 Millionen verkauften Exemplaren zum erfolgreichsten Geschenkgutschein in der Westschweiz mauserte.