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Freiburgerin setzt sich für Opfer von sexueller Gewalt ein

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Heidi Duperrex (22) ist Freiburger Psychologiestudentin und Gründerin der Selbsthilfegruppe Amor Fati. Als Opfer von sexueller Gewalt möchte sie anderen Betroffenen einen sicheren Ort in Freiburg bieten.

«Ich selbst bin Opfer von Inzest», sagt Heidi Duperrex. Bereits vor drei Jahren machte sich die Studentin daran, eine Selbsthilfegruppe zu finden, um mit ihren Erlebnissen weniger alleine zu sein. Das Angebot in Freiburg war allerdings klein, und Duperrex’ Suche scheiterte. «Ich gehe ins Boxing. Zusammen mit anderen Frauen eine so stärkende Tätigkeit auszuführen, hilft mir sehr.»

Im Boxing lernte sie die Pflegefachfrau Charlotte Bertrand kennen. Bertrand arbeitete drei Jahre in einem psychiatrischen Institut, bei dem Opfer von sexueller Gewalt akut behandelt werden. Als sich die beiden Frauen austauschten, fasste Heidi Duperrex einen Entschluss: 

Ich fand es unmöglich, dass es einfach kein Angebot für Menschen gab, die sexuelle Gewalt erlebt haben. Also entschied ich mich, selber eine Selbsthilfegruppe zu gründen.

Der Name der Gruppe, Amor Fati, ist zugleich eine kleine Tätowierung auf dem Körper der 22-Jährigen. «Amor Fati bedeutet, sein Schicksal zu akzeptieren. Ich möchte nicht vergessen, was mir passiert ist. Ich möchte es mit mir nehmen und etwas Positives daraus bauen», sagt sie. So kreierte sie im Mai 2022 ein Instagram-Profil und mit der Hilfe der Freiburger Gruppe Réseau Bénévolat einen ersten Infoabend. «Ich befand mich zu dieser Zeit gerade selbst in einem Strafprozess bezüglich meiner Gewalterfahrungen – die Unterstützung, die ich für Amor Fati bekommen habe, hat mir unglaublich geholfen.»

Für Frauen und Männer

Die Selbsthilfegruppe trifft sich einmal im Monat. «Uns ist es wichtig, dass auch die Teilnehmenden untereinander ein Vertrauen aufbauen», so Duperrex. Deswegen sollte man sich jeweils anfangs Semester für die Selbsthilfegruppe eintragen und bis Ende Semester regelmässig erscheinen. Eine Gruppe besteht aus circa zehn Menschen jeden Alters. Zuerst habe Duperrex Amor Fati nur für Frauen zugänglich machen wollen. Doch bei den ersten Anmeldungen waren zwei Männer darunter, die ebenfalls sexuelle Gewalt erlebt hatten. «Das hat mir noch einmal gezeigt, dass das Problem nicht die Männer an sich sind. Das Problem sind die Täter.»

So funktioniert die Gruppe

Ein Treffen von Amor Fati läuft in etwa so: Heidi Duperrex legt verschiedene Karten auf den Tisch. Jede teilnehmende Person kann davon eine wählen, die die aktuelle Gefühlslage repräsentiert. Danach wird reihum über die eigene Kartenwahl gesprochen, bevor Themenvorschläge gebracht werden. «Die Gruppe darf immer selbst entscheiden, worüber sie reden will», so die Studentin. Ob Flashbacks, die Angst vor Männern, Albträume oder andere Themen. Heidi Duperrex erklärt, dass oft gar nicht darüber gesprochen wird, was den Menschen selbst passiert ist, sondern mehr, was es in ihnen auslöst. Am Ende der zweistündigen Sitzung werden dann erneut Karten gezogen. «Manchen geht es nach den Sessionen besser, anderen aber auch viel schlechter.» Duperrex erklärt, dass Gespräche über gewisse Thematiken oft viel Negatives ins Rollen bringen können. «Aber genau das zu fühlen und zu teilen ist, was uns hilft zu heilen.»

«Anfangs hatte ich etwas Angst vor der Rückmeldung der Öffentlichkeit», sagt die 22-Jährige. Sie war besorgt darum, nicht als professionell zu gelten. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Viele der Teilnehmenden bedanken sich bei Duperrex. «Dadurch, dass ich Ähnliches erlebt habe wie die anderen, war es oft einfacher für sie, sich zu öffnen und sich verstanden zu fühlen.» Zu realisieren, dass man mit seiner Geschichte nicht alleine ist und dass alles irgendwann etwas einfacher wird, sei für Duperrex sehr beruhigend.

Nächste Runde startet bald

Bald geht Amor Fati in die dritte Runde. Das Projekt soll sich weiter entwickeln. Geplant sind nicht nur Gesprächsgruppen vor Ort in Freiburg, sondern auch wandernde Gesprächsgruppen in verschiedenen Teilen der Westschweiz. Zudem sollen Selbsthilfegruppen organisiert werden für Menschen, die nicht direkt von sexueller Gewalt betroffen sind, aber in engen Beziehungen mit Opfern leben. «Es ist wunderschön zu sehen, wie das doch so Schreckliche, was mir passiert ist, sich in etwas wandelt, das so vielen Menschen helfen kann», so Duperrex. Betroffene und Interessierte können sich einschreiben für die nächste Selbsthilfegruppe, die am 24. September startet, oder Amor Fati auf Instagram folgen.

Kommentar (1)

  • 20.09.2023-Lizeth Käser

    Artikel gelesen. Jetzt ganz internet abgesucht für kontakt aufzunemen.
    Wo kann man sich dann einschreiben??????
    Das fehlt im Artikel

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