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Freiburgerinnen und Freiburger wollen weniger Tempo-30-Strassen 

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Die TCS-Sektion Freiburg hat unter der Freiburger Bevölkerung eine Umfrage durchgeführt und herausgefunden, dass rund zwei Drittel der Befragten das Tempo-30-Projekt der Stadt ablehnen. Nur in Wohngebieten werden Geschwindigkeitsreduktionen gutgeheissen. 

Im Herbst 2022 hat das Forschungsinstitut GFS Bern im Auftrag der TCS-Sektion Freiburg eine Umfrage unter der Kantonsbevölkerung durchgeführt. Ziel war es, herauszufinden, was die Freiburgerinnen und Freiburger von der Einführung von Tempo-30-Strassenabschnitten in der Stadt halten und wie sie allgemein zu dieser Geschwindigkeitsreduktion stehen. 

Der Hintergrund: Die Stadt Freiburg möchte auf fast drei Vierteln ihres Strassennetzes die Geschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde beschränken, um damit die Lärmemissionen zu reduzieren (siehe Kasten). Das Forschungsinstitut hat rund 1000 Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons befragt. Martina Mousson, Projektleiterin bei GFS Bern, hat an der Medienkonferenz am Donnerstagnachmittag die Ergebnisse der Umfrage vorgestellt. 

«Die Mehrheit der Bevölkerung ist gegen das Projekt der Stadt», so Mousson. Rund 61 Prozent der Freiburgerinnen und Freiburger wollen keine weiteren Strassenabschnitte auf Stadtgebiet, in denen höchstens mit 30 Stundenkilometern gefahren werden darf. Bei der Befragung spielte es keine Rolle, woher die Befragten kommen: «Sogar die, die in Freiburg wohnen, sind zu 55 Prozent dagegen», stellte Mousson klar. Leicht geringer ist die Opposition gegen das Projekt der Stadt bei den über 65-Jährigen (51 Prozent sind damit nicht einverstanden). Junge Menschen sind dagegen zu 63 Prozent mit der Stadt nicht einer Meinung. Bei Frauen (37 Prozent) und Männern (30 Prozent) sieht die Zustimmung ähnlich tief aus. Unter den Befragten machte es zudem keinen Unterschied, ob sie ein Auto besitzen oder nicht: «Sowohl Autobesitzer als auch solche, die keines besitzen, sind mit grosser Mehrheit gegen diese Geschwindigkeitsreduktion.»

Für Pierre-Olivier Nobs (CSP), Gemeinderat der Stadt Freiburg und verantwortlich für die Mobilität, ändert die Umfrage nichts am Vorhaben der Stadt (siehe Kasten). 

Was bei den Befragten jedoch Anklang findet, ist eine Geschwindigkeitsreduktion auf 30 Kilometer pro Stunde in Wohngebieten. Fast drei von vier Befragten sind dafür. Dieselbe Tempoverringerung auf Hauptstrassen, Nebenstrassen oder auch nur während der Nacht lehnen die meisten der Befragten jedoch deutlich ab. 

Mehr Stau und Verspätungen

Rund 65 Prozent der Befragten haben das Gefühl, dass eine Geschwindigkeitsreduktion auf 30 Kilometer pro Stunde mehr Staus verursachen wird. Doch nicht nur der Stau macht den Befragten Sorgen, auch dass es deswegen zu Verspätungen im öffentlichen Verkehr kommen könnte. Sie befürchten zudem, dass sich das Projekt zu sehr auf die Temporeduktion fokussiert, statt andere Sicherheitsmassnahmen miteinzubeziehen. Ausserdem empfinden rund 78 Prozent aller Befragten, dass Hauptstrassen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Kilometern pro Stunde den Verkehr besser fliessen lassen. Dies vermeide, dass Fahrzeuglenkerinnen und -lenker in Quartiere ausweichen.

Nachteile überwiegen

Rund 76 Prozent der Befragten empfinden die Verkehrssituation im Kanton Freiburg jedoch allgemein als zufriedenstellend und möchten keine Veränderung. «Deshalb haben die meisten auch kein Interesse daran, dass das Tempo auf den Strassen reduziert wird», so Mousson. Ausserdem sei es so, dass die Befragten zwar die Vorteile einer Temporeduktion erkennen – mehr Sicherheit für Fussgänger und Radfahrerinnen sowie mehr Lebensqualität auf den Strassen. Sie seien jedoch der Ansicht, dass die Nachteile überwiegen würden, meint Mousson. 

Das möchte der TCS

Die TCS-Sektion Freiburg möchte ebenso wenig, dass auf der Mehrheit des Strassennetzes eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde eingeführt wird. «Wir wollen ein differenziertes Geschwindigkeitsregime», sagte Eric Collomb, Präsident der Sektion Freiburg des TCS, an der Pressekonferenz. «Wir wollen Tempo 50 auf den Hauptstrassen innerorts beibehalten und in Wohngebieten Tempo 30 oder sogar 20», sagte er. «Wir wollen nur nicht, dass alles generalisiert wird und plötzlich überall Tempo 30 gilt.» Die Stadt wolle ihr Projekt der Bevölkerung aufzwingen, und der TCS stelle sich gegen diese «Hexenjagd». 

Er erinnerte an eine Motion der Grossräte Jean-Daniel Chardonnens (SVP, Fétigny) und François Genoud (Die Mitte, Châtel-St-Denis), die eine garantierte Mindestgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde auf Kantonsstrassen fordern. «Falls diese Motion abgelehnt wird, werden wir eine Unterschriftensammlung starten und darüber abstimmen», sagte Collomb. Und er sei sich sicher, dass die meisten Freiburgerinnen und Freiburger gegen die Geschwindigkeitsreduktion auf Tempo 30 seien – wie die Umfrage bestätigt.

Reaktion der Stadt

«Wir machen keine Politik mit Umfragen»

Die Umfrage der TCS-Sektion Freiburg und deren Ergebnisse hat Gemeinderat Pierre-Olivier Nobs (Mitte links – CSP) zwar noch nicht gesehen, er ist jedoch davon überzeugt, dass die Stadt alles richtig macht. «Während des gesamten Projekts hat es nicht eine einzige Einsprache einer Einwohnerin oder eines Einwohners der Stadt Freiburg im Zusammenhang mit der Geschwindigkeitsreduktion gegeben», sagte Nobs auf Anfrage der FN. Er habe auch von verschiedenen Seiten immer wieder mitbekommen, dass eine Geschwindigkeitsreduktion in der Stadt verlangt wurde. Die Umfrage werde jedoch keinen Einfluss auf das weitere Vorgehen haben. «Wir machen keine Politik mit Umfragen», so Nobs. Die Realisierung der Geschwindigkeitsbeschränkungen soll in der zweiten Hälfte 2023 erfolgen. 

Ein Rückblick

Pierre-Olivier Nobs teilte bereits im September 2020 mit, dass die Stadt Freiburg nebst dem Flüsterbelag auch auf eine Temporeduktion setzen möchte, um den Strassenlärm in der Stadt ausreichend zu reduzieren (die FN berichteten). Denn der Flüsterbelag alleine reiche nicht aus. Die Lösung: Auf fast drei Vierteln der städtischen Strassen soll höchstens mit 30 Stundenkilometern gefahren werden dürfen.

Im April vor einem Jahr (die FN berichteten) ist das Lärmsanierungsprojekt dann einen Schritt weiter gekommen. Der Kanton hat grünes Licht für die Massnahmen der Stadt gegeben: Nebst dem Einbau von weiteren schallabsorbierenden Belägen ist auf 26 Strassenachsen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 auf 30 Kilometer pro Stunde geplant. Auf 17 weiteren Strassen ist die Einrichtung von Tempo-30-Zonen vorgesehen. Die einzige Beschwerde gegen das Projekt der Stadt hat das Kantonsgericht im September abgelehnt (die FN berichteten). km

zvg/Webseite Stadt Freiburg

Kommentar (1)

  • 20.01.2023-Leser

    Was der TCS hier aufzeigt widerspiegelt schlichtweg die Realtität und das sieht man jeden Tag in der Stadt Freiburg, im Zentrum beim Bahnhof, auf der Perollesstrasse Richtung Marly, Richtung Schönberg, in Granges Paccot…. jeden Morgen, Mittag und Abend Riesenkolonnen von Autos / Pendlern, etc….
    Freiburg ist eine Autostadt, der ÖV ist nur für die Schüler existent, Busse stecken genau so im Stossverkehr wie die Autos, Velostreifen gibt es zwar, aber nur bei den Unis und Gymnasien, die welsche Mentalität ist halt einfach anders als in Bern etc… das Auto ist in Fribourg das Fortbewegungsmittel Nr. 1…. jeder kann sich am frühen Morgen mal im Perollesquartier umsehen, Autos bei allen Häuser, Tiefgaragen voll, Parkplätze voll, nein nicht mit Pendlerautos, mit den Autos der Städter selber…

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