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Fri Art feiert 40-Jahr-Jubiläum

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Vor 40 Jahren organisierte eine Gruppe von Kunstschaffenden und -freunden eine explosive Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Freiburg. Zehn Jahre später hatten sie ihre eigene Kunsthalle, das Fri Art.

Es ist die Geschichte eines jahrelangen Kampfs um einen Ort für zeitgenössische Kunst in Freiburg. Es ist die Geschichte der Entstehung der Kunsthalle Fri Art, die heute nationales und internationales Ansehen geniesst. Etliche Künstlerinnen und Künstler, wie der New Yorker David Hammons oder der Schweizer Thomas Hirschhorn stellten im Fri Art schon in frühen Jahren aus, als sie noch nicht weltweit bekannt waren. 

Fri Art provozierte von Beginn an, was stets für viel Presse sorgte, wie die Ausstellung im Museum für Kunst und Geschichte zeigt.
Charles Ellena

Begonnen habe alles 1981 mit der Ausstellung «Fri Art 81» in einem ehemaligen Priesterseminar im Altquartier, wie der heutige künstlerische Leiter, Nicolas Brulhart, bei einem Rundgang durch die aktuelle Ausstellung zum 40-jährigen Bestehen von Fri Art im Museum für Kunst und Geschichte erzählt. 50 Künstlerinnen und Künstler waren eingeladen, vor Ort in den ehemaligen Priesterzellen Werke zu schaffen. Gastgeber war eine Gruppe von Kunstschaffenden und Kunstfreundinnen und -freunden um den Freiburger Künstler Michel Ritter. Es war die Zeit von Züri brännt. «Während fast zwei Monaten wurde Kunst gemacht, gab es Punk-Konzerte, Theateraufführungen – alles war auf Do-it-yourself eingestellt», fasst Brulhart die Stimmung von damals zusammen. «Vorher gab es in Freiburg keinen solchen Ort, wo sich die Leute treffen konnten.»

Aber nicht alle goutierten, was im ehemaligen Priesterhaus vor sich ging. So konfiszierte die Staatsanwaltschaft Bilder von Josef Felix Müller, die sie als obszön ansah. Es folgte ein achtjähriger Rechtsstreit, der bis an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg ging. Zwar wurden Müller und die Organisatoren von Fri Art am Ende wegen Pornografie verurteilt, anders beurteilt wurde jedoch die Frage der Konfiszierung. Zum ersten Mal überhaupt schützte der Gerichtshof die Freiheit der Kunst unter dem Übertitel der Meinungsfreiheit explizit. Freiburg hatte Müller die Bilder vorher wohlweislich zurückerstattet.

Von 1974 bis 1979 hatten Michel Ritter und der Freiburger Maler Bruno Baeriswyl an der Lausannegasse eine Galerie, wo sie ein Netzwerk zeitgenössischer Kunstschaffender schufen, das den Nährboden für «Fri Art 81» bildete.
Charles Ellena

Eine Art Urknall

1985 organisierte Fri Art eine Ausstellung an fünf verschiedenen Orten in New York, die mehr als 40 Schweizer Künstlerinnen und Künstler präsentierte, darunter Meret Oppenheim, John Armleder, Christian Marclay, Dieter Roth und Roman Signer. Trotz des Erfolgs blieb die Gruppe in Freiburg aber ohne festen Ausstellungsort. Erst 1990 stellte die Stadt Fri Art einen Teil der ehemaligen Kartonfabrik und späteren Unterkunft für Arme an der Kleinrahmengasse zur Verfügung. Doch bis staatliche Subventionen flossen, sollten weitere Jahre vergehen.

«Fri Art 81» sei für die zeitgenössische Kultur in Freiburg wie eine Art Urknall gewesen, sagt Brulhart rückblickend. «In den Folgejahren entstanden unter anderem das Fri-Son, der Jazzklub La Spirale, das Bollwerkfestival.»

40 Jahre später

40 Jahre danach und 30 Jahre nach Eröffnung der Kunsthalle feiert Fri Art nun diese Meilensteine. Die Ausstellung «Fri Art est né du vide» im Museum für Kunst und Geschichte widmet sich allerdings bloss den ersten 20 Jahren. «Denn nur mit der nötigen zeitlichen Distanz ist es möglich, die damalige Zeit einzuordnen und darüber nachzudenken, was von dem damaligen Geist noch übrig ist oder wie sehr man sich davon entfernt hat», sagt Brulhart. Indem die Ausstellung im Museum für Kunst und Geschichte stattfinde, werde auch ein Zeichen gesetzt: nämlich, dass die zeitgenössische Kunst heute ihre Legitimation in Freiburg hat und offiziell Teil der Freiburger Kultur ist. 

Die Zukunft

Was damals als radikal empfunden worden sei, sei heute anerkannt, bemerkt Brulhart zum Schluss. Auch heute würde Ausstellungen im Fri Art teilweise mit Zurückhaltung begegnet. Und auch heute noch müsse die Kunsthalle darum kämpfen, dass sie genug Geld habe. «Doch das ist vielleicht gut so, denn sonst würden wir ja den Anspruch der Avantgarde aus den Augen verlieren.» Konkret müsste die Kunsthalle dringend renoviert werden, so Brulhart, um den neuen Anforderungen an eine Kunsthalle, zum Beispiel in Bezug auf Sicherheit, gerecht werden zu können. Auch brauche die Kunsthalle mehr Platz, um Projekte wie die Schaffung einer Stelle für Kunstvermittlung oder Events und digitale Ausstellungen realisieren zu können. «Damit soll ein junges Publikum ans Fri Art herangeführt werden und in junge Schweizer Kunst investiert werden.» 

Lange musste das Fri Art ohne staatliche Gelder auskommen. Unterstützung kam von allen Kunstsparten, wie der Band The Young Gods.
Charles Ellena

Jubiläum

Ausstellung zum Gründer von Fri Art

Von 1990 bis 2002 konzipierte und organisierte der Gründer und erste Direktor der Kunsthalle Fri Art, der Freiburger Künstler Michel Ritter – unterstützt von der Fotografin Eliane Laubscher – zahlreiche Ausstellungen, Performances und künstlerische Veranstaltungen. Im Rahmen des Jubiläumsprogramms beleuchtet die Kunsthalle nun sein Werk. Im Fokus der Ausstellung «Michel Ritter, Air Power = Peace Power» stehen mehrere Serien von Papiercollagen, die der Künstler in den späten 1970er-Jahren schuf. Darüber hinaus werden Installationen, Skulpturen und Filme präsentiert, die einen Einblick in den formalen Erfindungsgeist des Künstlers im Hinblick auf einen kritischen Blick auf den Westen geben. rsa

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