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Gastvater kritisiert die Flüchtlingspolitik der Schweiz

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Mit dem Entscheid, sein Haus für eine Familie aus der Ukraine zu öffnen, erhielt Paul Schafer Einblick in das Flüchtlingswesen in der Schweiz. Nicht alles, was er mitbekam, gefiel ihm, erklärt er im Gespräch mit den FN.

Paul Schafer aus Heitenried hat zusammen mit seiner Partnerin im Oktober 2022 eine Flüchtlingsfamilie aus der Ukraine aufgenommen. Von Anfang an bot er dieser nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Familienanschluss. Weil Paul Schafer Oksana und Igor Kavchuck in vielen administrativen Belangen unterstützt hat, hat er viel über die Abläufe im Flüchtlingswesen gelernt. Nicht alles, was er dabei mitbekam, gefiel ihm.

Die vom Kanton beauftragte Betreuungsfirma ORS handle wohl zwar nach Pflichtenheft, sagt er. «Doch für telefonische Rückrufe oder die Beantwortung von Anfragen der Gastfamilie scheinen keine freien Personalressourcen vorhanden zu sein.» Er kritisiert, dass die Flüchtlinge keine Hilfe bei der Arbeitssuche erhalten. Er vermutet, dass arbeitende Flüchtlinge für ein Unternehmen wie ORS, das betriebswirtschaftlich geführt werde, finanziell nicht interessant seien. Denn Flüchtlinge, die arbeiten, müssen den grössten Teil ihres Verdiensts dem Staat abliefern und für ihre Kosten, so weit dies reicht, selber aufkommen. «Das finde ich auch richtig.» Das sei dann komplizierter und aufwendiger zum Abrechnen, als nur den monatlichen Betrag an die Lebensunterhaltskosten auszubezahlen, sagt er.

Oksana und Igor Kravchuk sowie Paul Schafer und Josiane Frei haben sich gegenseitig bekocht.
Bild: Charles Ellena

Zu lange Wartezeit

Unverständlich war für Paul Schafer auch, dass das Paar Kravchuk, das von Anfang an willens war zu arbeiten, so lange zur Untätigkeit verdammt war. Ein halbes Jahr Wartezeit auf einen Sprachkurs, sei zu lange. Zumal es dann bis zu zwei Jahre dauere, bis ein gewisses Sprachniveau erreicht werde. Der Heitenrieder kritisiert auch das träge System, das es Flüchtlingen wie Oksana mit 15 Jahren Berufserfahrung so schwierig macht, in einer Branche mit grossem Fachkräftemangel einzusteigen. «Gleichzeitig suchen Deutschschweizer Spitäler in Polen nach Pflegepersonal und setzen sie nach einem Crashkurs in Pflege und Sprache ein», weist er auf einen kürzlich gesendeten Nachrichtenbeitrag von SRF. Diese Rechnung gehe nicht auf, weil so weitere Ausländer ins Land geholt werden, sagt er. «Die Politik muss sich bewegen», hält er fest:

Denn arbeitende Flüchtlinge entlasten Bund und Kantone finanziell.

Bessere Chancen

Der pensionierte Bankleiter sieht ein grosses Verbesserungspotenzial: Es brauche wohl einfachere Abrechnungssysteme, damit die Flüchtlinge höhere Arbeitspensen übernehmen könnten. «Könnten Flüchtlinge in bei uns dringend benötigten Berufsfeldern schneller gefördert werden?», fragt sich Paul Schafer. Das Modell des dualen Bildungssystems mit der Berufslehre könne doch auch für Flüchtlinge angewandt werden, halt einfach angepasst auf Berufspraxis und Sprachkurse. Er ist überzeugt:

Jeder besser ausgebildete Flüchtling hat dadurch auch in seiner Heimat eine bessere Zukunftschance.

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