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Gemeinden müssen sich künftig um die Gewässerbewirtschaftung kümmern

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Mit einem Sachplan geht der Kanton die Gewässerbewirtschaftung ganzheitlich an. Für die Umsetzung sind aber die Gemeinden gefordert: Sie sollen sich in Gemeindeverbände nach Einzugsgebieten der Gewässer formieren.

Der Blick von der Terrasse der Staatskanzlei Richtung Saane zeigt gleich in mehrfacher Hinsicht auf, was alles Themen des neuen Sachplans Gewässerbewirtschaftung sind. Zunächst bildet die Saane in diesem Abschnitt, bevor sie in den Schiffenensee mündet, ein gemeinsames Einzugsgebiet auch mit mehreren Fliessgewässern aus dem Oberlauf der Saane. Dann steht beim Werkhof die Kläranlage für die Abwasser aus dem städtischen Gebiet. Dieser Saane-Abschnitt liegt zudem zwischen Staumauern für die Energiegewinnung, und da stellen sich auch Fragen wie die Versorgung mit Sauerstoff oder das Geschiebe von Geröllmaterial am Flussbett. Zudem sieht man die Saane über rund einen Kilometer schnurgeradeaus fliessen, was das Thema einer Renaturierung mit möglichen Mäandern mit sich bringt. Schliesslich überquert die Poyabrücke die Saane, und es stellt sich die Herausforderung, wie Schadstoffe der Verkehrsachse vom Gewässer ferngehalten werden.

1500 Seiten Berichte

Dieser beispielhafte Blickwinkel gibt einen Eindruck von der Komplexität des Sachplans, den das kantonale Amt für Umwelt am Donnerstag den Medien vorgestellt hat. Nach Inkrafttreten des kantonalen Gewässergesetzes 2011 wurden die Arbeiten für eine breite Bestandesaufnahme in Angriff genommen. Rund 1500 Seiten Berichte haben die verschiedenen Fachstellen erstellt, und der jetzt vorliegende 75-seitige Sachplan Gewässerbewirtschaftung ist eine Synthese davon, sagte Christophe Joerin, Vorsteher des Amts für Umwelt.

Ausgangspunkt ist eine Erhebung des allgemeinen Gewässerzustandes, welche sowohl Oberflächengewässer als auch Grundwasser, Abwasser und Wasser für die landwirtschaftliche Produktion umfasst. «In den Voralpen des Kantons ist die Qualität des Wassers allgemein gut», so Joerin. «Aber gegen den Nordwesten hin steigt die Belastung durch die Nutzung einer dichteren Bevölkerung, und die Qualität der Gewässer verschlechtert sich.»

Nachhaltige Nutzung

Der Sachplan, den der Staatsrat kürzlich verabschiedet hat, enthält insgesamt 80 Planungsziele und 138 Massnahmen. Sie bilden den Kern der kantonalen Strategie zur Gewässerbewirtschaftung. Dabei werden auch die verschiedenen Funktionen des Wassers berücksichtigt: als lebenswichtige Ressource, als Faktor der Biodiversität, als Energieträger, als Quelle für Wohlbefinden und Freizeit, aber auch als Naturgewalt.

«Der Sachplan soll nachhaltig sein, er soll aber auch die Entwicklung des Kantons garantieren», erklärte Christophe Joerin. Der Schutz der Gewässer sei zwar ein wichtiger Teil des Sachplans. Christophe Joerin betont aber auch:

Man muss das Wasser auch nutzen können.»

Wie die Bestandesaufnahme soll auch die Umsetzung von Massnahmen (siehe Kasten) gemäss einer regionalen Aufteilung erfolgen. Die Planung und die Bewirtschaftung geschehen neu gemäss 14 Einzugsgebieten der verschiedenen kantonalen Gewässer, so Joerin. Hauptkriterium dieser Einzugsgebiete sind die einzelnen Punkte, wo die Freiburger Gewässer abfliessen. 

Richtplan wird ergänzt

Um diese Einzugsgebiete herum sollen sich nun Gemeindeverbände bilden, erklärte Joerin. Man habe bei dieser Aufteilung auch bestehende Zusammenarbeiten etwa in ARA-Verbänden berücksichtigt und auf Bezirksgrenzen geschaut.

Diese Gemeindeverbände werden nun gefordert sein, regionale Planungen zu erstellen, um Massnahmen des kantonalen Sachplans auf kommunaler Ebene umzusetzen. Ab 2022 gehe die Mission an die Gemeinden über. Die Verbänden müssen Richtpläne für jedes einzelne Einzugsgebiet erstellen. Der Kanton stellt den Gemeindeverbänden dazu Musterstatuten und Pflichtenhefte zur Verfügung. 

Diese Aufgabe wird für die Gemeinden verpflichtend sein, so Joerin. Zu diesem Zweck werden Teile des Sachplans dem kantonalen Richtplan hinzugefügt. Der Kanton schätzt die Gesamtkosten des Sachplans Gewässerbewirtschaftung für die nächsten zehn Jahre auf rund 24 Millionen Franken. Finanziert werden die neuen Aufgaben durch die Bevölkerung in Form von 4 bis 5 Rappen pro Kubikmeter Trinkwasser. Werden bauliche Massnahmen nötig, so gibt es dazu Bundessubventionen.

Massnahmen

Eine Reihe von Leuchtturmprojekten

Unter den 138 Massnahmen des Sachplans sind einige, die Priorität geniessen und künftig auf regionaler Ebene verwirklicht werden müssen. Dazu gehört der Abschluss der Arbeiten zum Schutz von Trinkwasserressourcen. Weiter wird die Ausrüstung der Kläranlagen mit Filtern zur Eliminierung von Mikroverunreinigungen voranschreiten. Vorrangige Gewässerabschnitte im Kanton werden revitalisiert: Geplant sind mehr als 200 Kilometer über 80 Jahre. Weiter sollen Gewässerräume abgegrenzt werden, um den Hochwasserschutz zu gewährleisten. Schliesslich sollen Oberflächengewässer vor der Verschmutzung durch Nährstoffe und Mikroverunreinigungen besser geschützt werden. uh

Die künftigen Gemeindeverbände sollen gemäss den 14 Gewässer-Einzugsgebieten gebildet werden.
Grafik zvg Amt für Umwelt

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