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Gottéron will nun doch renovieren

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«Dem Klub hat die Komplexität des Projekts für die neue Eishalle Sorgen gemacht», sagte Albert Michel, Präsident der Freiburger Kantonalbank, gestern den FN. Deshalb habe der Verwaltungsrat des HC Freiburg-Gottéron eine Task-Force ins Leben gerufen. Gestern präsentierten die Arbeitsgruppe unter dem Vorsitzenden Albert Michel sowie der Klub ihren Entscheid vor den Medien: Es wird keinen Neubau geben, sondern einen Aufbau auf der aktuellen Eisbahn.

Vier Projekte analysiert

Die Task-Force habe seit Februar 2015 vier verschiedene Projekte analysiert, erklärte Albert Michel: das vom Bauunternehmen Losinger Marazzi ausgearbeitete Projekt für einen Neubau (siehe auch Kasten), einen Neubau auf einem Teil der Fussballfelder und dem Parking, den Abriss und Neubau des Stadions mit einem Umzug während zweier Jahre ins Forum Freiburg sowie das Projekt, für das sich die Task-Force schliesslich entschieden hat.

Wie Michel erklärte, hat die Vergrösserung des bestehenden Stadions mehrere Vorteile. So sei es nicht nötig, die erst 2010 erstellte zweite Eisbahn neben dem Stadion abzureissen, und auch der Stehplatzbereich werde erhalten. Zudem wäre bei einem Neubau nach wie vor die Frage offen gewesen, was mit dem alten Stadion geschieht.

8500 Plätze

Der Platz auf dem Gelände sei relativ beschränkt, sagte Marc Fauchère vom Architekturbüro BFIK, das die Renovation und den Ausbau plant. «Unser Ziel ist es, ein Maximum herauszuholen.» Rund um das jetzige Stadion soll ein Mantel entstehen. Das Erdgeschoss bietet Platz für Restaurants und Garderoben. In den höheren Etagen sollen ein sogenanntes Piano mobile, also eine Etage für die Zuschauer, sowie Logen für Sponsoren und Partner entstehen. Und über den Logen werden schliesslich die Sitzreihen weitergeführt, so dass künftig 8500 Zuschauer die Spiele von Gottéron mitverfolgen können. Das bestehende Eisfeld sowie die Sitz- und Stehplätze bleiben erhalten. Auch mehr Parkplätze soll es geben: Geplant ist ein dreistöckiges Parking mit einem Maximalvolumen von 300 Parkplätzen auf den bereits bestehenden Parkfeldern.

70 Millionen Franken

Der Baustart soll im Herbst 2017 erfolgen. Die Verantwortlichen rechnen mit einer Bauphase von zwei Jahren. Der Spielbetrieb werde durch die Arbeiten aber nicht gestört, betonte Fauchière. Denn vorgesehen sei, zunächst mit allen Arbeiten rund um das Stadion herum zu beginnen und das Dach der aktuellen Eishalle erst am Schluss abzubauen.

«Der Umbau wird von allen ein gewisses Verständnis erfordern», sagte Gottéron-Präsident Michel Volet. Denn der Zugang zum Stadion werde während der Umbauphase erschwert sein. «An den Spielen selbst wird man aber kaum merken, dass das Stadion eine Baustelle ist.»

Die Kosten für den Umbau sind auf rund 70 Millionen Franken veranschlagt. Wie Staatsrat Jean-Pierre Siggen (CVP) erklärte, ist der Kanton bereit, einen Beitrag von maximal 15 Millionen Franken zu leisten. Was die Stadt Freiburg betrifft, so gewähre sie der Bauherrin ein kostenloses Baurecht, sagte Syndic Thierry Steiert (SP). Auch habe die Stadt eine Summe von fünf Millionen Franken vorgesehen, um die Eishalle den Normen anzupassen. «Diese Summe können wir eventuell etwas nach oben anpassen.»

Die restliche Finanzierung soll durch das Naming Right, also den Namensgeber des neuen Stadions, sowie durch private Investoren sichergestellt werden. Bauherrin des Projekts wird eine Immobiliengesellschaft sein, welche für den Bau und die Bewirtschaftung des Stadions gegründet wird.

Bereits vor zwei Jahren hatte es eine Pressekonferenz gegeben. Damals hatten Stadt und Klub das rund 100 Millionen Franken teure Neubau-Projekt von Losinger Marazzi favorisiert. Es komme häufig vor, dass bei Investitionen in Sportstätten mehrere Projekte analysiert würden, bevor es konkretisiert werde, sagte Steiert. Dass die Stadt damals eine Vereinbarung mit Losinger Marazzi unterzeichnet habe, habe für die Stadt aber keine Konsequenzen.

Gottéron habe nie einen formellen Entscheid getroffen, sagte Volet den FN. Insbesondere sein Vorgänger, Charles Phillot, habe sich für das Projekt des Berner Büros starkgemacht. «Es wäre aber schade gewesen, wenn wir die zweite Eisfläche hätten zerstören müssen.» Auch hätte Gottéron mit hohen Mietkosten rechnen müssen. «Das jetzige Projekt ist vernünftiger.» Bedeckt gab sich hingegen Michel. «Ich vergleiche die Projekte nicht.»

Kommentar

Frank Stettler

Wer zahlt, befiehlt

 Die Ansprüche von Liga, Zuschauern, Sponsoren und Medien erfüllt das Flickwerk St. Leonhard schon lange nicht mehr. Gottéron braucht eine moderne Eishalle, auch um wirtschaftlich überleben zu können. Nicht weniger lang war der Weg bis zur gestern präsentierten Lösung in Form einer Renovation. Ein Prozess, der geprägt war von einer chaotischen Planung sowie einer völlig ungenügenden Kommunikation. Mangels valabler Alternativen und zunehmenden Existenzängsten sprach sich Ex-Club-Präsident Charles Phillot 2014 für das Neubauprojekt des Bauunternehmens Losinger Marazzi AG aus. Kostenpunkt: 100 Millionen Franken. Ein Vorpreschen, das im Club-Umfeld nicht überall goutiert wurde und Phillot den Kopf kosten sollte. Fortan kümmerte sich eine von Gottéron eingesetzte Taskforce um das Dossier, derweil die ungeduldig werdende Öffentlichkeit im Ungewissen blieb. Dass an der Spitze der Arbeitsgruppe mit Albert Michel der einflussreiche Verwaltungsratspräsident der Freiburger Kantonalbank steht und so mitunter die Interessen des wichtigsten Geldgebers–notabene ein staatsnaher Betrieb–des Vereins vertritt, ist kein Zufall und zeigt, wie verstrickt in der Stadionfrage politische und wirtschaftliche Belange sind. Und so übernimmt jetzt statt dem Berner Unternehmen bei der Renovation, die von einem Freiburger Architekturbüro geplant wird, eine private Immobiliengesellschaft die Bauherrschaft. Gewiss wird Gottérons fadenziehender Hauptsponsor auf der Suche nach Investoren nicht uneigennützig lokale Anleger präferieren. Unter dem Strich gilt deshalb: Wer zahlt, befiehlt. Schaut am Ende ein wie in diesem Fall vernünftiges, praktikables, mit 70 Millionen Franken günstigeres und nachhaltigeres Projekt (die zweite Eisfläche bleibt) heraus, heiligt der Zweck die Mittel.

Chronologie

Mehrere Projekte für die Eishalle

Seit Jahren ist bekannt, dass die 1982 erbaute Eishalle im St.Leonhard den heutigen Platz- und Sicherheitsansprüchen nicht mehr genügt. 2012 stellte der Promotor Pascal Kuenlin zusammen mit Stadt und Kanton Freiburg ein Projekt für eine renovierte Eishalle und ein Hallenbad vor, das 200 Millionen Franken kosten sollte. Auch das Berner Bauunternehmen Losinger Marazzi arbeitete ein Projekt aus. Im Juni 2014 gaben die Stadt und Gottéron bekannt, dass sie sich für dieses Projekt entschieden haben. Dieses sah einen Neubau für rund 100 Millionen Franken auf der 2010 eröffneten Trainingseisfläche neben dem Stadion vor. Nun wird es doch keinen Neubau geben.rb

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