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Gottéron wirft die Punkte weg

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Was Gottéron unbedingt vermeiden wollte, ist eingetreten: Die Freiburger starteten gestern mit einer Niederlage in die intensiven Tage bis Weihnachten. Und dies ausgerechnet gegen den direkten Konkurrenten Langnau. Freiburgs einst so komfortabler Vorsprung auf den Strich ist damit auf drei Punkte zusammengeschrumpft.

Besonders bitter ist nicht bloss die Tatsache, dass Got­téron verloren hat, sondern insbesondere die Art, wie die Niederlage zustande kam. Knapp drei Minuten vor Schluss sah es für die Freiburger durchaus gut aus. Nach einer Zweiminuten-Strafe gegen Yannick Blaser erhielt Gottéron beim Stand von 1:1 die goldene Chance, in Überzahl für die Entscheidung zu sorgen. Stattdessen verstrich die Strafe ereignislos. Und als sich alle bereits auf eine Verlängerung einstellten, verlor Flavio Schmutz, dem gestern überhaupt nichts gelang, in der Mittelzone unbedarft den Puck – und Andreas Thuresson erzielte mit einem Hammer ins Lattenkreuz 25 Sekunden vor Schluss das goldene Tor. Pascal Bergers Treffer ins leere Tor war für die Freiburger danach nur noch traurige Zugabe.

Miserables Powerplay

So bitter die Niederlage in diesem Sechspunkte-Spiel am Strich für Freiburg war; sie war verdient. Gottéron stellte in erschreckender Deutlichkeit unter Beweis, dass es ohne die Ausnahmekönner Roman Cervenka und Julien Sprunger offensiv harmlos ist. Bestes Beispiel dafür waren die unterirdischen Auftritte im Powerplay. In den acht Minuten, in denen die Freiburger in Überzahl spielten, schossen sie lediglich zweimal auf das gegnerische Tor. Daran änderte auch das Comeback von Blueliner Yannick Rathgeb nichts. Und erst recht nicht die Verpflichtung von Philip-Michaël Devos. Der kanadische Swiss-League-Topskorer, den Got­téron für zwei Spiele von Ajoie ausgeliehen hat, war sichtlich überfordert mit dem Tempo und der Härte in der National League. Zudem wirkte der Center, der in Freiburg auf den Flügel ausweichen muss, in seinem temporären Team orientierungslos – und damit überraschend wirkungslos.

Angesichts der offensiven Harmlosigkeit versuchte sich Gottéron gestern zwangsläufig auf seine Stärken zu besinnen, mit denen das Team von Mark French zu Saisonbeginn überzeugt hatte. Die Freiburger standen defensiv solid und schirmten Torhüter Ludovic Waeber, den soliden Ersatz von Barry Brust – der gestern mit Kanada am Channel One Cup gegen Tschechien 1:4 verlor, mit 91 Prozent aber eine passable Abwehrquote aufwies –, gut ab. Und tatsächlich durfte Freiburg mit seiner defensiven Taktik immerhin bis zum Schluss auf Punkte hoffen. Schön anzuschauen war das Gezeigte jedoch zu keinem Zeitpunkt.

Gustafsson wieder glücklich

Im ersten Drittel passierte, grob zusammengefasst: nichts. Einerseits weil auch Langnau die Wichtigkeit dieses Strichkampfs bewusst war und die Emmentaler ebenfalls überaus diszipliniert ans Werk gingen. Andererseits, weil auf beiden Seiten Talent und Inspiration fehlte. Ein Lattenschuss von Langnaus Topskorer Antti Erkinjuntti sowie ein Schuss von Andrei Bykow, der via Oberkante der Latte im Fangnetz landete, trieben den Puls der 5735 Fans wenigstens zweimal kurz in die Höhe.

Es schien eine Partie zu sein, in der das erste Tor bereits über Sieg und Niederlage entscheiden würde. Dieses Tor erzielte kurz nach Spielmitte Anton Gustafsson im ersten Powerplay der Langnauer. Der Anton Gustafsson, der letzte Saison in Freiburg den Vorschusslorbeeren nie gerecht wurde und trotz Zweijahresvertrag Gottéron nach nur 24 Spielen und 5  Skorerpunkten bereits wieder verliess. Weil sich seine Familie in Freiburg schlicht nicht wohlgefühlt habe und darunter auch seine Leistung gelitten habe, wie er auch zuletzt in Interviews wieder betonte. Nach einem Abstecher in seine schwedische Heimat zu Färjestad, wo er in 24 Spielen ebenfalls bloss einen Skorerpunkt erzielte, ist er diese Saison in seinem neuen alten Club Langnau wieder glücklich. Der gestrige Treffer war bereits sein 15  Skorerpunkt.

Die Entscheidung bedeutete er aber nicht. Denn nur gut eineinhalb Minuten später glich John Fritsche die Partie aus. Mit vollem Einsatz setzte er sich vor dem Tor durch und verwertete eine Vorlage von Chris Rivera im Fallen zum einzigen Freiburger Treffer. Die designierte Defensiv-Linie um Rivera und Fritsche war gestern beim Heimteam fast die gefährlichste. So gesehen war es nicht verwunderlich, reichte es weder zu weiteren Toren, noch zu Punkten. Und für die unmittelbare Zukunft stellt sich die Frage: Wer soll heute Abend in Lugano die Tore schiessen, die Freiburg die so dringend benötigten Punkte bringen könnten?

Telegramm

Gottéron – SCL Tigers 1:3 (0:0, 1:1, 0:2)

5735 Zuschauer. Tore: 31. Gustafsson (Erkinjuntti/Ausschluss Birner) 0:1. 33. Fritsche (Rivera, Chavaillaz) 1:1. 60. (59:36) Thuresson 1:2. 60. (59:54) Pascal Berger (Gagnon, Thuresson) 1:3 (ins leere Tor). Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Freiburg, 4-mal 2 Minuten gegen die SCL Tigers.

Freiburg-Gottéron: Waeber; Kienzle, Stalder; Rathgeb, Chavaillaz; Kühni, Abplanalp; Mottet, Slater, Birner; Rossi, Bykow, Devos; Fritsche, Rivera, Vauclair; Meunier, Schmutz, Marchon; Neuenschwander.

SCL Tigers: Punnenovs; Zryd, Seydoux; Huguenin, Blaser; Lardi, Erni; Randegger; Thuresson, Gustafsson, Erkinjuntti; Elo, Gagnon, Dostoinow; Kuonen, Pascal Berger, Neukom; Gerber, Albrecht, Haas.

Bemerkungen: Freiburg ohne Cervenka, Glauser, Schilt, Sprunger (alle verletzt), Brust und Holos (beide Nationalmannschaft), SCL Tigers ohne Nüssli, Stettler, Peter, Nils Berger (alle verletzt), Koistinen und Himelfarb (überzählige). Timeout Freiburg (49.). Freiburg von 59:41 bis 59:54 ohne Goalie.

Die FN-Besten: Waeber und Punnenovs.

Der heutige Gegner

Fakten zu Lugano

• In der Resega waren die Tessiner zuletzt wenig erfolgreich, sie verloren vier der letzten fünf Heimspiele.

• Topskorer Luca Fazzini hat in 30 Spielen bereits 15 Tore und 18 Assists erzielt.

• Der zukünftige Gottéron-Verteidiger Philippe Furrer hat mit Plus-14 die zweitbeste Plus-Minus-Bilanz im Team, fällt aber derzeit mit einer Verletzung aus.

• Ebenfalls verzichten muss Lugano heute auf den Center Jani Lajunen, der mit der finnischen Nationalmannschaft unterwegs ist.

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