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Gottérons Goalie-Problem scheint gelöst

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Gemäss übereinstimmenden Medienberichten hat Torhüter Reto Berra in Freiburg einen Fünfjahresvertrag unterschrieben. Blick-Journalist Dino Kessler hatte am Samstagnachmittag via Twitter die Neuigkeit als Erster verbreitet. Er berief sich dabei auf kanadische Quellen. Das Newsportal Watson schliesslich schrieb gestern, Lausanne-Sportchef Jan Alston habe den Transfer ausgeplaudert – aus Frust darüber, dass sich Berra gegen Lausanne entschied.

Gottéron bestätigt den Transfer noch nicht. Beim Freiburger Club will man bis Ende Saison nicht mehr über die kommende Saison sprechen, sondern sich voll auf die Mission Ligaerhalt konzentrieren. Sowohl Sportchef Christian Dubé als auch Präsident Michel Volet wollen deshalb zum mutmasslichen Transfercoup keinen Kommentar abgeben.

Nur auf den ersten Blick überraschend

Auch wenn die offizielle Bestätigung noch fehlt, gibt es keinen Grund, am Wahrheitsgehalt der Information zu zweifeln. Sein Agent André Rufener hatte bereits letzte Woche gesagt, Berra habe sich entschieden, den Zeitpunkt der Veröffentlichung des Transfers bestimme aber der Club, bei dem er unterschrieben habe. In den letzten Wochen war allgemein gemunkelt worden, Berra entscheide sich zwischen den Offerten aus Freiburg und Lausanne. Gottérons Sportchef Christian Dubé hatte sein Interesse bestätigt. Es ist davon auszugehen, dass er schon seit Monaten an dem Transfer arbeitet.

Auf den ersten Blick scheint die Wahl überraschend, Gotté­ron steht auf dem letzten Rang, Lausanne spielt eine gute Saison und zeigt sich im Hinblick auf die kommenden Jahre sehr ambitioniert. Es gibt allerdings zwei Gründe, die wohl gegen Lausanne gesprochen haben: Einerseits hat Cristobal Huet für nächste Saison noch einen Vertrag. Gut möglich, dass Berra keine Lust hatte, sich den Goalieposten mit dem bald 42-jährigen, aber immer noch starken Alphatier zu teilen.

Zweitens macht sich der HC Lausanne zwar bei den anderen Clubs in der Liga unbeliebt, weil er mit finanziell sehr guten Angeboten die Löhne für Spieler hochtreibt. Gemäss «Watson» wollte Lausanne auch Berra «mit allen finanziellen Mittel» holen. Dennoch zögern viele Spieler mit der Unterschrift. Der Grund ist mangelndes Vertrauen in die nordamerikanischen Besitzer. Diese hatten sich letzten Frühling in Kloten nur wenige Zeit nach der Übernahme abrupt zurückgezogen und beim Zürcher Traditionsclub einen Scherbenhaufen hinterlassen.

Es ist davon auszugehen, dass Berra für die nächsten fünf Jahre Gottérons fast schon traditionelles Goalie-Problem lösen wird. Der Zürcher ist erst gerade 30 geworden und dürfte noch fünf gute Jahre vor sich haben.

WM-Silber und 64 NHL-Spiele

Dass er ein hervorragender Goalie ist, hat er zur Genüge bewiesen. 2013 – dem Jahr von Freiburgs Finaleinzug – machte er als Torhüter des EHC Biel dem spielerisch klar besseren Gottéron das Leben äusserst schwer und war der Hauptgrund dafür, dass die Freiburger in der Viertelfinalserie über die volle Distanz mussten. Im selben Jahr war er Teil der Schweizer Nationalmannschaft, die sensationell WM-Silber gewann. Bei seinen vier Einsätzen glänzte er mit einer Abwehrquote von 96,7 Prozent.

Danach versuchte er sein Glück in Nordamerika. Für Calgary und Colorado brachte er es in den letzten drei Saisons auf 64 Spiele in der NHL und eine Abwehrquote von 90,6 Prozent. Zum Stammgoalie schaffte es der 194 Zentimeter grosse Zürcher in der NHL jedoch nie – auch weil ihn wiederholt in den wichtigsten Momenten Verletzungen zurückwarfen. In dieser Saison kam er im NHL-Team der Florida Panthers auf keinen einzigen Einsatz. Stattdessen wurde er ins AHL-Team Springfield Thunderbirds abgeschoben (Abwehrquote von 90,8 Prozent). Deshalb versucht Berra sein Glück nun wieder in der Schweiz.

Wie reagiert Conz?

Der Transfer ist aus Sicht Gottérons ein Ausrufezeichen für die Zukunft. Die Gegenwart hingegen macht er nur noch komplizierter. Das ist auch der Grund, warum der Club die Verpflichtung bis nach der Saison geheimhalten wollte. Die Situation ist delikat: Stammgoalie Benjamin Conz hat für nächste Saison eigentlich noch einen Vertrag in Freiburg. Die Verpflichtung Berras ist so gesehen ein Affront ihm gegenüber und ein untrügliches Zeichen, dass man nächste Saison nicht mehr mit ihm plant. Da Conz einen gut dotierten Vertrag hat, wird ihn Gottéron sicher nicht als zweiten Torhüter wollen, sondern ihn abzuschieben versuchen. Zum Beispiel nach Ambri, das für nächste Saison noch keinen Torhüter Nummer eins unter Vertrag hat. Momentan sieht es ganz danach aus, als käme es im Playout-Final zum Duell zwischen Gottéron und ebendiesem Ambri. Wie sich das alles auf die ohnehin fragile Psyche von Conz und damit seine Leistungen auswirkt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Eines ist übrigens klar: Steigt Gottéron in die Nationalliga B ab, wird Reto Berra sicherlich nicht nach Freiburg wechseln…

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