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«Grosse Erleichterung» für Sandy Jeannin

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Sandy Jeannin hat eine lange Leidenszeit hinter sich. «In den letzten Jahren habe ich zu viele Schläge kassiert, die zu schlecht gepflegt wurden. Irgendwann hat mein Kopf einfach ‹Stopp!› gesagt.» Überbracht hat ihm sein Körper diese Nachricht mittels Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen oder Augenflimmern. Seit sich Jeannin 2009 nach einem Crosscheck von Marco Maurer eine Kopf- und Nackenverletzung zugezogen und dennoch für einige Partien weitergespielt hatte, gab es immer wieder längere Phasen, in denen er mit einer Verletzung in diesem fragilen Bereich des Körpers passen musste. Mal lautete die Diagnose Hirnerschütterung, mal Schleudertrauma.

Probleme mit den Augen

Zuletzt aber waren die Ärzte vollends ratlos. Im ersten Saisonspiel erhielt Jeannin in Zürich einen Puck ins Gesicht, spielte vorerst weiter, pausierte dann für einige Spiele, kehrte Anfang Oktober für einige Spiele zurück–und kapitulierte schliesslich am 11. Oktober. Im Spiel gegen Lugano kehrte er nicht mehr aus der zweiten Drittelspause zurück und bestritt seither kein Spiel mehr.

 Egal ob Neurologen, Nackenspezialisten, Akupunkteure oder Osteopathen, niemand konnte Jeannin eine Diagnose für seine Nacken- und Kopfschmerzen stellen, geschweige denn weiterhelfen. Gleichzeitig wollte sich sein Zustand einfach nicht verbessern, die Kopfschmerzen und Schwindelanfälle wurden nicht weniger. Selbst längere Zeit vor dem Computer zu sitzen wurde für Jeannin zur Unmöglichkeit. Richtig wohl fühlte er sich nur dort, wo es ruhig und dunkel war. «Da fängt man schon an, sich Fragen zu stellen, fühlt sich verloren. Erst recht, wenn man nicht einmal weiss, was es ist», sagt Jeannin. Der 37-Jährige schloss ein vorzeitiges Karriereende nicht aus–bis er letzte Woche nach Atlanta flog.

Dort teilten ihm die Ärzte, die vor einigen Jahren bereits seinem Teamkollegen Julien Sprunger entscheidend weitergeholfen hatten, mit, dass die Augen und die linke Gehirnhälfte die Gründe für die Probleme sind. Die rechte Hirnhälfte hatte überhandgenommen und damit die Reaktivität der Augen beeinträchtigt. «Ich war schon extrem froh, dass überhaupt jemand sagen konnte, was das Problem ist. Das war bereits eine grosse Erleichterung. Dass es sogar noch etwas ist, das sich korrigieren lässt, ist umso schöner.»

Einfache Übungen mit grosser Wirkung

Tatsächlich scheint sich das Problem durch teils ganz simple Übungen beheben zu lassen. Jeannin muss beispielsweise Punkte fixieren, nach links und rechts schauen oder den rechten Arm oder das rechte Bein forcieren, um die linke Hirnhälfte zu aktivieren. Diese Übungen machte er letzte Woche in den USA und macht sie nun auch in Freiburg–mit Erfolg. «Es gibt sowohl Übungen auf dem Eis als auch solche neben dem Eis. Und sie helfen. Ich fühle mich wieder gut, habe kaum noch Kopfschmerzen, keine Schwindelgefühle mehr und sehe auch wieder besser. Ich mache jeden Tag Fortschritte, kann jeden Tag ein bisschen mehr trainieren. Und das ganz ohne Medikamente.»

 Zuversichtliche Ärzte

 Seit Montag steht Jeannin wieder auf dem Eis. Gestern machte er mit einem weissen Trikot, das im Freiburger Training signalisiert, dass ein Spieler noch nicht ganz fit ist, bei der Mehrzahl der Mannschaftsübungen normal mit. Bei aller Erleichterung und neu gewonnener Zuversicht sagt Jeannin aber auch: «Ich stehe noch ganz am Anfang. Ich muss jetzt wieder lernen, ein Sportler zu sein.» Natürlich fehlt seinem Körper noch der Rhythmus eines Spitzenathleten. «Und ich muss wieder lernen, physisch zu leiden», sagt Jeannin, was aus seinem Mund doch eher merkwürdig klingt.

 Dieses Jahr wird er sicher noch kein Spiel bestreiten. «Aber wenn alles weiterhin in die richtige Richtung verläuft, kann ich mir vorstellen, bereits im Januar einige Spiele zu bestreiten. Aber ich muss jetzt erst einmal Tag für Tag schauen.»

 Dass die Probleme beim nächstbesten Zusammenprall zurückkehren könnten, befürchtet Jeannin nicht. «Die Ärzte klangen zuversichtlich. Sie sagten mir, dass ich normalen Schlägen standhalten werde. Wie bei jedem anderen Spieler besteht aber natürlich auch bei mir weiterhin eine Gefahr bei schweren Checks und Schlägen.»

 

Der heutige Gegner

Fakten zum EV Zug

• Die Zuger haben vier der letzten fünf Spiele verloren und dabei 18 Gegentore kassiert.

• Der EVZ hat die letzten vier Spiele im St. Leonhard allesamt gewonnen. Zuletzt im September am dritten Spieltag der Saison mit 4:1.

• Zugs Topskorer ist Nationalstürmer Reto Suri mit neun Toren und 17 Assists.

Vorschau: Mauldin und Huguenin zurück

Gottéron versucht, sich heute Abend (19.45) im St. Leonhard gegen Zug für den schwachen Auftritt vom Dienstag in Davos zu rehabilitieren. «Wir müssen wieder mehr Biss und Überzeugung zeigen», verlangt Trainer Hans Kossmann von seinem Team. «Vor allem auch vor dem Tor. In den letzten zwei Spielen haben wir zwei Tore erzielt – und eines davon erzielte der Gegner für uns.» Kossmann kann für die heutige Partie wieder auf Greg Mauldin und Anthony Huguenin zählen, die zuletzt grippebedingt ausgefallen waren. Damit fehlen nur noch Sandy Jeannin, Marc-Antoine Pouliot und Marc Abplanalp. Rückkehrer Mauldin trainierte gestern an der Seite von Sandro Brügger und Martin Ness. Adrien Lauper dürfte deshalb voraussichtlich der 13. Stürmer sein. Die übrigen Sturmlinien dürften im Vergleich zum Davos-Spiel unverändert bleiben. fm

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