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Grosser Rat will gleichwertige Gesundheitsversorgung in beiden Sprachen 

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In Freiburg muss eine gleichwertige Gesundheitsversorgung in beiden Kantonssprachen Französisch und Deutsch sichergestellt werden. Mit deutlicher Mehrheit stimmte der Grosse Rat einem entsprechenden Auftrag zu. 

Am letzten Sessionstag verlief die Debatte im Grossen Rat hoch emotional. Ein von Deutschfreiburger Abgeordneten aller Parteien unterzeichneter parlamentarische Vorstoss verlangt, Massnahmen umzusetzen, damit alle Patienten in ihrer Muttersprache versorgt werden können. Ausserdem soll sichergestellt werden, dass im Kanton Freiburg die Sprache bei der Zuweisung von Patienten als fixes Kriterium berücksichtigt wird.

Der Staatsrat sei sich bewusst, dass eine effiziente Kommunikation bei der Betreuung von Patienten unerlässlich ist, schrieb er in seiner Antwort. Die Frage der Zweisprachigkeit sei dem HFR seit langem ein Anliegen. Auch mit dem Hinweis auf das vorhandene Sprachprogramm empfahl der Staatsrat aber, den Auftrag abzulehnen.

Enttäuscht von der Antwort des Staatsrats

«Wir sind sehr enttäuscht von der Antwort des Staatsrats», sagte Eliane Aebischer (SP, Düdingen). «Wer so tut, als sei alles in Ordnung, der verschliesst die Augen vor der Realität.» Ähnlich argumentierte Achim Schneuwly (SVP, Oberschrot): «Die deutschsprachigen Patienten werden seit Jahren benachteiligt.» Deshalb sei es kein Wunder, dass viele deutschsprachige Freiburger lieber nach Bern ins Spital gehen.

Abgelehnt wird der Vorstoss von der Mehrheit der FDP-Fraktion. «Wenn ich gegen den Auftrag stimme, so bedeutet dies nicht, dass ich gegen die deutschsprachige Minderheit bin», stellte Antoinette de Weck (FDP, Freiburg) klar. Und der in Tafers praktizierende Arzt und Grossrat Jean-Daniel Schumacher (FDP, Bürglen) sagte: «Mein Herz schlägt für den Sensebezirk. Aber ich kann nicht etwas vorschlagen, das nicht umsetzbar ist.» Es sei ein frommer Wunsch, dass wir die Sprache in den Griff bekommen in Freiburg.

«Es geht um viel Geld. Wenn die Deutschfreiburger nicht mitziehen, so bleibt das ganze Freiburger Spital ein frommer Wunsch», entgegnete ihm Bruno Boschung (Die Mitte, Wünnewil). Auch die Deutschfreiburger Bevölkerung trage mit ihren Steuern zum Funktionieren des kantonalen Spitalwesens bei, ergänzte Grossrat Bernhard Altermatt (Die Mitte, Freiburg) und erinnerte daran, dass schon vor 35 Jahren der damalige Abgeordnete Moritz Boschung im Grossen Rat gefordert hatte, dass die Zweisprachigkeit im Kantonsspital besser respektiert werde.

Wichtiges politisches Signal

Den Auftrag zu unterstützen sei ein wichtiges politisches Zeichen gegenüber der Minderheit, betonte Katharina Thalmann-Bolz (SVP, Murten). Bei der folgenden Abstimmung unterstützen auch zahlreiche französischsprachigen Parlamentarier das Anliegen. Am Schluss wurde der Auftrag mit 78 Ja-Stimmen deutlich angenommen. Nur 15 Abgeordnete stimmten dagegen bei 9 Enthaltungen.

HFR-Reformen werden nicht ausgesetzt

Das HFR beschäftigte den Grossen Rat auch in einer anderen Motion: Die Anhänger der Volksinitiative für eine bürgernahe 24-Stunden-Notversorgung verlangten, dass die «Strategie 2030» am HFR ausgesetzt wird, bis über die genannte Initiative abgestimmt sei. Bei den Abgeordneten im Grossen Rat stiess die Idee der Volksmotionäre auf wenig Gegenliebe. «Wir müssen das HFR jetzt seine Arbeit machen lassen, ohne ständig reinzureden», sagte Jean-Daniel Schumacher (FDP). Für Chantal Pythoud-Gaillard (SP, Bulle) ist es utopisch, beim jetzigen Mangel an qualifizierten Spezialisten gerade in Randgebieten das entsprechende Fachpersonal rekrutieren zu können. Nach Meinung von Markus Stöckli (ML–CSP, Tafers) hat die Volksinitiative beim HFR schon einiges bewirkt. Auch die Ausarbeitung eines Gegenvorschlags sei ein enorm wichtiger Schritt, um bei der Bevölkerung Vertrauen zurückzugewinnen. Stöckli plädierte im Namen des Grünen Bündnisses aber, die Volksmotion zu verwerfen. Der Grosse Rat lehnte die Motion ohne Ja-Stimme klar mit 94 Stimmen ab, bei 4 Enthaltungen.

 

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